Für ein Maschinenbau-Studium zieht es Ekart Kinkel von einem kleinen Dorf im Schwäbischen Wald Anfang der 1990er Jahre nach Karlsruhe. Nach der Jahrtausendwende wechselt er das Fach und arbeitet über 15 Jahre als freiberuflicher Journalist und Autor. Seit 2019 gehört er zur Karlsruher Stadtredaktion der Badischen Neuesten Nachrichten und hält beim Radreporter-Newsletter die Fäden in der Hand. Seine wichtigste Aufgabe: Er will verstehen, was die Menschen in Karlsruhe bewegt und über welche Themen in der Stadt gesprochen wird.
Was er bis heute nicht versteht, sind allerdings die Sticheleien vieler Badener Richtung Schwaben. In seiner schwäbischen Heimat gibt es nämlich keinerlei Aversionen in die andere Richtung, da werden die Menschen aus Karlsruhe höchstens liebevoll als Badenser oder Gelbfiaßler betitelt. Schmunzeln kann er auch über die Behauptung etlicher Karlsruher, dass der Zentralismus in Stuttgart den badischen Landesteil benachteilige. Denn in Ekart Kinkels Heimatdorf ist der Ärger über Stuttgart um ein Vielfaches größer. Da gibt es bis heute keine Bahngleise, der Bus fährt maximal einmal pro Stunde, und der Führerschein ist für junge Leute deshalb wichtiger als das Abitur.
