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Tag der offenen Baustelle

15.000 Menschen steigen in die Kombilösung-Baustelle am Durlacher Tor hinab

Über 15.000 Besucher informierten sich am Samstag in der unterirdischen Haltestelle Durlacher Tor über den Fortgang der Arbeiten an der Karlsruher U-Strab. Dabei erfuhren sie auch mehr über Handyempfang im Kombilösungs-Tunnel und mysteriöse Aussparungen in der Wand.

Gedränge im Gestänge: Unter dem Raumgerüst wurden die Besucher durch die Haltestelle geführt.
Gedränge im Gestänge: Unter dem Raumgerüst wurden die Besucher durch die Haltestelle geführt. Foto: Kasig

Wer in die Röhre schauen will, braucht an diesem Samstag Geduld. Am Durlacher Tor bilden sich schon Schlangen, bevor um 11 Uhr die Türen zur künftigen unterirdischen U-Strab-Haltestelle geöffnet werden.

Und der Andrang beim Tag der offenen Baustelle reißt kaum ab. 15.000 Besucher zählt die Kasig bis zum Abend. Geschäftsführer Frank Nenninger strahlt, als er über das Gelände läuft. „Uns freut dieses Interesse sehr.“

Wer keine Gelegenheit hatte, die Baustelle zu besuchen, kann hier sehen, wie weit die Arbeiten im Ustrab-Untergrund derzeit sind:

Manche stehen bis zu 45 Minuten lang an

Aus Sicherheitsgründen dürfen am Aktionstag maximal 250 Menschen gemeinsam in der Tiefe sein. „15 Minuten mussten wir warten“, erzählt ein junges Paar. Die Beiden fügen hinzu: „Es hat sich gelohnt. Es war eindrucksvoll.“ Andere stehen in Spitzenzeiten 45 Minuten an. Livemusik unterhält die Wartenden, bevor sie über provisorische Holztreppen in die Tiefe gelangen.

Die Rolltreppen sind schon montiert. Doch noch sind sie nicht in Betrieb. Gleiches gilt für die Aufzüge. Dennoch staunen die Besucher, wie sich die Baustelle gewandelt hat.

Vor gut einem Jahr sind einige von ihnen hier bei einem Aktionstag noch mit den Rädern durchgefahren. Jetzt liegen dort, wo einst nackter Beton war, die Gleise im Schotterbett.

Mancher streicht vorsichtig über die Wände. „Ja, das ist die Wand im Endzustand“, erklärt ein Kombi-Bauer. Auch helle Platten sind schon fertig montiert. Andreas Siegrist fällt sofort das akkurate Raster auf. „Ich bin vom Baufach“, sagt der Mann aus Leopoldshafen, der erstmals in den Karlsruher Untergrund hinabgestiegen ist.

Auch Handy-Empfang wird es später in den Haltestellen geben

Andere sind Wiederholungstäter, bei jedem Tag der offenen Baustelle dabei. Viele waren auch bei der Premiere im November 2014 hier, als exakt an diesem Punkt am Durlacher Tor die Tunnel-Vortriebsmaschine „Giulia“ ihre Reise Richtung Westen startete.

„Soweit wie es jetzt gediehen ist, glauben wir, dass wir die Fertigstellung noch erleben“, scherzt ein älterer Mann. Immer wieder wollen die Besucher wissen: „Wann rollen denn jetzt hier die Bahnen?“ Die Mitarbeiter stehen Rede und Antwort: „Aktuell ist der Termin der Inbetriebnahme mit Sommer 2021 angegeben.“

Welche Linien dann durch den Tunnel fahren? Das sei noch nicht endgültig geklärt. Ein Junge erkundigt sich sichtlich besorgt: „Ich habe hier unten keinen Handyempfang – bleibt das so?“ Die Kasig-Experten beruhigen: „Keine Sorge, das wird anders.“

Für Lüpertz-Kunstwerke ist an den Bahnsteigen schon ein Platz reserviert

Viele Kabel müssen noch verlegt werden. Und auch das riesige Gerüst, auf dem Arbeiten an der Decke vorgenommen werden, verschwindet wieder. Noch etwas fehlt bisher: Die Lüpertz-Kunst an den Wänden. Doch aufmerksame Beobachter machen die zwei auf vier Meter großen Aussparungen auf beiden Bahnsteigseiten aus. Hier sollen die Schöpfungsmotive hängen.

Die Besucher setzen ihren Weg durch den Untergrund fort. Sie staunen und fotografieren - am liebsten sich selbst vor der Tunnelröhre, die Richtung Kronenplatz führt.

Viele Chancen, den Tunnel im Bau zu sehen, gibt es nicht mehr. 2020 ist jedoch nochmals ein Tag der offenen Baustelle geplant. Der sei das stets eine gute Gelegenheit für die Bürger, sich direkt vor Ort vom Fortgang der Arbeiten zu überzeugen, sagt Oberbürgermeister Frank Mentrup.

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