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Hobbygärtner sollen warten

Alle Wertstoffhöfe und Grünschnittplätze im Landkreis Karlsruhe wegen Corona geschlossen

Viele Haus- und Gartenbesitzer nutzen die erzwungene Corona-Pause für Arbeiten daheim. Gründschnitt-Sammelstellen und Wertstoffhöfe verzeichnen einen Besucheransturm – Abstandsregeln des Infektionsschutzes sind da schwer einzuhalten. Der Landkreis Karlsruhe hat nun alle Plätze geschlossen. Aktuell prüfe man, wie der Betrieb unter Corona-Bedingungen fortgesetzt werden kann.

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Türen zu: Wie in Walzbachtal sind wegen der Corona-Pandemie Wertstoffhöfe und Grünschnitt-Sammelstellen im gesamten Landkreis Karlsruhe geschlossen. Garten- und Hausbesitzer sollten alle vermeidbaren Arbeiten aufschieben. Foto: Rake Hora

Viele Haus- und Gartenbesitzer nutzen die erzwungene Corona-Pause für Arbeiten daheim. Grünschnitt-Sammelstellen und Wertstoffhöfe verzeichnen einen Besucheransturm – Abstandsregeln des Infektionsschutzes sind da schwer einzuhalten. Der Landkreis Karlsruhe hat nun alle Plätze geschlossen.

Was tun gegen die erzwungene Corona-Pause? Das fragen sich derzeit viele Haus- und Grundstücksbesitzer im Landkreis Karlsruhe. Eine große Zahl scheint aktuell sowohl die freie Zeit als auch das gute Wetter ausnutzen zu wollen, um lange aufgeschobene Arbeiten in Haus und Garten anzugehen.

Ansturm auf Sammelplätze

Zwischen 300 und 600 Anlieferungen verzeichneten die Grünschnitt-Sammelstellen und Wertstoffhöfe zuletzt, sagt Uwe Bartl, Geschäftsführer des Abfallwirtschaftsbetriebs im Landkreis Karlsruhe.

Auch auf dem Grünschnittplatz muss man Abstand wahren.
Uwe Bartl, Geschäftsführer des Abfallwirtschaftsbetriebs im Landkreis Karlsruhe

69 Grünmüllplätze und 35 Wertstoffhöfe gibt es, mancherorts als Kombihöfe in doppelter Funktion. Viele Plätze sind jedoch recht klein und beengt. Das beunruhigt die Behörden. Die strengen Vorschriften des Infektionsschutzes sind da kaum einzuhalten. Aber: „Auch auf dem Grünschnittplatz muss man Abstand wahren“, betont Bartl. Die allgemeine Regel, dass sich nur zwei Personen im Abstand von 1,5 Metern gleichzeitig aufhalten dürfen, gilt auch dort.

Bis auf weiteres geschlossen – Landkreis bittet um Verständnis

Auf den meisten Plätzen ist das selbst bei Normalbetrieb kaum möglich. Um sowohl die Bevölkerung als auch die Mitarbeiter zu schützen, hat der Landkreis am vergangenen Freitag die Schließung der Grünschnitt-Sammelstellen verfügt. Den Anfang machten die Sammelstellen in Bad Schönborn, Forst, Bruchsal, Oberhausen-Rheinhausen, Gondelsheim, Kürnbach, Zaisenhausen und Hambrücken. Sie werden direkt vom Landkreis betrieben.

An die Sammelstellen der übrigen 24 Städte und Gemeinden erging die Empfehlung, ebenfalls zu schließen. Laut Bartl sind dem alle betroffenen Gemeinden nachgekommen. Neben den Grünschnitt-Sammelstellen im Landkreis Karlsruhe seien auch die im Landkreis Rastatt, in der Stadt Karlsruhe und im Rhein-Neckar-Kreis geschlossen.

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Mögliche Wiedereröffnungen werden geprüft

Aktuell ist geplant, die kreiseigenen Sammelstellen Ende der kommenden Woche, also um den 3. und 4. April, wieder zu öffnen. Die Städte und Gemeinden sollen nachziehen. Wann genau deren Sammelstellen wieder öffnen, stehe aber noch nicht fest.

Derzeit prüfe man, wie die Anlieferungen so organisiert werden können, dass die Vorgaben des Infektionsschutzes eingehalten werden. Dazu brauche es auch geeignete Parkplatzmöglichkeiten für die wartenden Anlieferer und zusätzliches Personal.

Bis dahin hofft der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs auf die Geduld der Anwohner. „Wir bitten um Verständnis, dass es momentan nicht den Service gibt, den die Bürger sonst gewöhnt sind.“

Haus- und Gartenbesitzer sollten nicht-dringende Arbeiten verschieben

Doch wohin mit den anfallenden Resten der Haus- und Gartenarbeit? Bartl appelliert an alle Hobbygärtner, nicht notwendige Bau- und Gartenarbeiten bis zum Ende der Corona-Krise zurückzustellen.

Kleinere Mengen Grünabfälle könnten Gartenbesitzer auch daheim kompostieren. Größere Mengen oder Bauschutt sollten Hausbesitzer bis zur Wiedereröffnung der Sammelstellen zwischenlagern. Kartonagen könnten zerkleinert und in der Wertstofftonne entsorgt werden, ebenso kleinere Metallstücke. Die Wertstofftonne werde weiter wie gewohnt abgeholt, sagt Bartl. Einschränkungen bei der Abholung bezögen sich nur auf das Stadtgebiet Karlsruhe.

In dringenden Fällen, beispielsweise bei einem Umzug, könnten größere Abfälle wie alte Möbel oder Holzreste auch über den Sperrmüll entsorgt werden. Das sei aber nur im äußersten Notfall angebracht, betont Bartl. „Auch bei der Sperrmüllabfuhr ist die Kapazität begrenzt.“

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