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Breites Themenspektrum

Angelschein: 26 Stunden Theorie und ein Praxistag zur Vorbereitung

6.000 Menschen pro Jahr machen in Baden-Württemberg den Angelschein. Voraussetzung ist ein anspruchsvoller Lehrgang - aus guten Gründen.

Üben mit der Angelrute
Die Praxis macht es: Beim Lehrgang wird auch der Umgang mit den verschiedenen Angelgeräten geübt. Foto: helfei/Adobe Stock

Wer angeln möchte, benötigt nicht nur die Genehmigung für das jeweilige Gewässer, sondern muss auch nachweisen, dass er mit den Fischen und ihrer Umgebung verantwortungsvoll umgehen kann - mit dem Angelschein.

„Wir legen großen Wert auf das tierschutzgerechte, ordnungsgemäße Behandeln der Fische“, betont Frank Hartmann. Er ist Fischerei-Referent am Regierungspräsidium Karlsruhe, das auch Fischereibehörde ist und damit für die Ausbildung verantwortlich.

Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist ein Vorbereitungslehrgang, wie ihn die Anglervereine anbieten. Fischkunde, Gewässerökologie und Fischhege, Fangtechniken, die verschiedenen Geräte, die Behandlung und Verwertung der Fische sowie Gesetze wie Fischereirecht, Tier- und Naturschutz.

Beim Angelschein gibt es Praxis und Verständnisfragen

All das sind Themen, über die für den Angelschein fundierte Kenntnisse nachgewiesen werden müssen. 26 Stunden Theorie und ein Praxistag sind für den Lehrgang angesetzt.

Dass die angehenden Angler sich die Handgriffe nicht nur anschauen, sondern sie selbst erledigen, darauf wird heute großen Wert gelegt. Mehr Inhalte zum Thema Gewässerökologie und eine stärkere Vernetzung der Themengebiete sind Neuerungen, erklärt Hartmann.

„Jeder sollte wissen, dass die Wahl der Angelschnur auch etwas mit Tierschutz zu tun hat und warum er vor dem Anfassen lebendiger Fische die Hände nassmachen muss“, nennt er Beispiele. „Es geht um das Gesamtverständnis.“

Rund 6.000 Menschen lassen sich in Baden-Württemberg pro Jahr ausbilden – vor allem Männer. „Beim Praxistag kam ich mir ein bisschen alleine vor“, bekennt Nicoline Weberpold, die den Kurs beim Anglerverein Karlsruhe absolvierte.

Die Prüfung sei anspruchsvoll, da müsse man schon ein wenig büffeln. Am Praxistag war das fachgerechte Ausnehmen der Fische, das Lernen wichtiger Knoten und der Umgang mit den verschiedenen Angelgeräten für sie besonders hilfreich.

Zum Angeln kam die 23-jährige Justizvollzugsbeamtin über ihren Partner und war zunächst skeptisch. Nun möchte sie die Zeit am Wasser aber nicht mehr missen. „Angeln ist für mich Entspannung und Runterkommen vom stressigen Arbeitsalltag“, sagt sie

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