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Freier Eintritt und digitale Führungen

Auch ohne Programm ist beim Tag der offenen Tür im ZKM Karlsruhe was los

Kein Vergleich zur Zeit vor Corona, aber besser als der Lockdown 2021: Sowohl im ZKM als auch in der Städtischen Galerie schauten sich beim „Tag der offenen Tür“ junge wie ältere Menschen gerne um.

Tag der offenen Tuer im ZKM Karlsruhe
Einen Besuch wert: Auch Familien mit Kindern nutzten an Dreikönig gerne die Gelegenheit, die Sonderschauen im ZKM mit ihren vielfältigen Installationen zu besuchen. Foto: Peter Sandbiller

Jonne findet es „richtig cool“ was er da durch seine virtuelle Brille gesehen hat. „So eine Art Dschungel“, sagt er zu seiner Mutter. „Und am Schluss waren da Würmer.“

Der Grundschüler ist mit seiner kleinen Schwester Nea und den Eltern ins Zentrum für Kunst und Medien, kurz ZKM, gekommen. Gemeinsam macht die Familie aus Karlsruhe am „Tag der offenen Tür“ einen Rundgang durch die Sonderschau BioMedien, die Peter Weibel konzipiert hat. Jonnes Mutter sagt, sie sei schon öfters im ZKM gewesen und habe es „jetzt auch mal den Kindern zeigen wollen“. Das kostenfreie Angebot an Dreikönig gefällt ihr, außerdem sei der Nachwuchs beschäftigt.

Die „offene Tür“ im ZKM und der benachbarten Städtischen Galerie zu Jahresbeginn hat eine lange Tradition und lockte immer, auch aufgrund des üppigen Begleitprogramms, 4.000 bis 5.000 Besucher an. 2021 wurde sie durch Corona unterbrochen.

„Da ging überhaupt nichts für Kunst und Kultur, es war Lockdown“, erinnert sich ZKM-Direktorin Helga Huskamp. Daher „sind wir jetzt dankbar, zu unseren digitalen Angeboten auch wieder Gäste in unseren Räumen empfangen zu dürfen“.

Digitale Führungen und Workshops waren schnell ausgebucht

Die zeigen bereitwillig bei der Aufsicht am Eingang Impf- und Personalausweis und schauen sich dann auf eigene Faust in den diversen Ausstellungen um. Es strömen keine Massen. Abstände sind gewahrt, auch in der Cafeteria, wo so mancher gern eine Pause einlegt.

Führungen oder Workshops gibt es ausschließlich digital, sie waren „in kurzer Zeit ausgebucht“, freut sich Alexandra Hermann von der Museumskommunikation. Virtuell mit dabei ist das Bildungszentrum Roncalli-Forum, dessen Theologen über Kunstwerke aus dem ZKM sprechen.

Es sind Ferien und uns war langweilig.
Nepomuk, Schüler der 12. Klasse

Nils und Nepomuk, Zwölftklässler der Waldorfschule, sind auch bei den BioMedien hängengeblieben. „Es sind Ferien und uns war langweilig“, nennt Nepomuk Gründe für den ZKM-Besuch. Das Reallabor robotische künstliche Intelligenz findet er besonders spannend, während es Nils eine Installation auf dem Boden angetan hat, die unter anderem das Innenleben eines Rechners zeigt.

Hoffen auf wieder mehr Touristen in Karlsruhe

Helga Huskamp und Alexandra Hermann hoffen, dass „das Schlimmste bei Corona überstanden ist“ und schon bald wieder mehr Touristen Karlsruhe und damit auch die Attraktion ZKM aufsuchen.

Das internationale Publikum fehle sehr, es schalte sich seit Monaten praktisch nur digital auf. Vorsichtig optimistisch ist Huskamp schon für den März, wenn in Kooperation mit dem Naturkundemuseum Karlsruhe die Sonderschau „Early Life“ eröffnet werden soll. Zu sehen sind dann zeitgenössische Medienkunst in Verbindung mit Jahrhunderte alten Fossilien – alles im Kontext „Entstehung des Lebens“.

In der dem ZKM benachbarten Städtischen Galerie herrscht in den Nachmittagsstunden etwas weniger Betrieb. Besucher sehen sich dort bevorzugt die Mode- und Porträtfotos von Hermann Landshoff aus den Jahren von 1930 bis 1970 an, die Ende des Monats wieder abgehängt werden.

Jutta Assel hat die Gelegenheit genutzt, bei ihrer Stippvisite gleich den Pass für die Oberrheinischen Museen zu verlängern. Die Karlsruherin hofft, dass die Kultureinrichtungen nicht nochmals wegen einer Virusvariante schließen müssen. Sie sei regelmäßig im ZKM und in der Städtischen Galerie zu Gast, schon „weil ich ja den Pass habe“. Das Gratis-Angebot an Dreikönig findet sie wichtig, „um Menschen Lust auf Museen zu machen, die sich sonst vielleicht gar nicht hintrauen“.

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