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„Spiele der Jahrhunderte“

Auf den Spuren der Römer: Badisches Landesmuseum bietet vor dem Karlsruher Schloss buntes Spielprogramm für Kinder

Kinder spielen gern, damals wie heute. Ob Sackhüpfen oder Stelzenlauf, Diabolo jonglieren oder das römische Deltaspiel: Was das Ferienprogramm der Badischen Landesbühne noch zu bieten hat.

Kinder spielen vor dem Wartehäuschen beim Karlsruher Schloss.
Am Wartehäuschen vor dem Schloss in Karlsruhe, vergnügen sich Kinder gemeinsam mit ihren Eltern mit Spielen, die bereits die Römer und alten Ägypter kannten. Foto: Martina Erhard

Ältere Menschen kennen sie noch, Spiele wie Sackhüpfen oder Stelzenlauf. „Kindern sind solche Spiele gar nicht mehr so vertraut“, sagt Evelyn Hoffmann.

Sie ist in der Kulturvermittlung des Badischen Landesmuseums tätig und hat sich für die Ferienzeit eine Reihe von Aktivitäten ausgedacht. Bei einem dieser Termine geht es um die „Spiele durch die Jahrhunderte“, denn Sackhüpfen und Stelzenlauf waren schon im Mittelalter ein beliebter Zeitvertreib.

Und so hat sie eine Reihe von Spielgeräten vor dem Wachhäuschen am Schloss aufgebaut und lädt Passanten, Kleine wie Große, dazu ein, Spiele, zu denen auch Kegeln oder Tauziehen gehören, einfach mal auszuprobieren.

Kinder versuchen sich vor dem Karlsruher Schloss an das römische Deltaspiel

Dass manche Spiele sogar bis in die Römerzeit zurückreichen, zeigt das Deltaspiel: Ein Dreieck, das mit Querlinien in zehn Felder unterteilt ist, die mit den römischen Zahlen von I bis X gekennzeichnet sind und die man mit Steinen treffen muss.

Der sechsjährige Oskar und seine Mutter Nadine versuchen sich gerade an dem Spiel, wobei Oskar den Dreh schnell raus hat. „Er trifft immer die höheren Felder und sammelt richtig viele Punkte“, stellt die Mama fest.

„Wir haben im Internet nach Ferienaktivitäten gesucht und sind auf dieses Angebot gestoßen“, sagt sie, ehe sie ihrem Sohn dabei hilft, auf Dosen zu laufen und dabei die Balance nicht zu verlieren.

„Hier sieht man, was man mit einfachen Mitteln alles machen kann“, sagt sie und freut sich. „Das kann man zu Hause auch leicht umsetzen.“

Ladina ist neun Jahre alt, kommt eigentlich aus Freiburg, und ist gerade bei ihrer Oma zu Besuch. „Wir waren schon dreimal hier“, erzählt die Oma. „Das sind wirklich tolle Angebote.“ Ladina versucht inzwischen, mit einem Diabolo zu jonglieren, was ihr richtig gut gelingt.

Leider werden solche einfachen Spiele heute kaum noch genutzt.
Evelyn Hoffmann
Kulturvermittlerin des Badischen Landesmuseums

Die beiden Brüder Anton und Albert sind mit ihrer Mutter vor Ort. „Ich habe von dem Angebot im Internet gelesen“, erzählt die Mutter, die es sich in einem Liegestuhl bequem gemacht hat, während ihre Söhne auf Stelzen laufen und dabei richtig Spaß haben.

„Leider werden solche einfachen Spiele heute kaum noch genutzt“, bedauert Evelyn Hoffmann. Dabei seien sie hervorragend dazu geeignet, die Feinmotorik, die Geschicklichkeit und die Beweglichkeit zu trainieren, sagt sie.

Antike Spiele fördern Geschichtsbewusstsein der Kinder

So ganz nebenbei könne man bei den Kindern auch ein gewisses Geschichtsbewusstsein fördern, denn sie würden erfahren, dass auch die Kinder in der Römerzeit und im Mittelalter gespielt haben und dass sie die gleichen Bedürfnisse hatten, wie die Kinder von heute.

Hoffmann erzählt, dass es Kegelspiele schon bei den alten Ägyptern gab. Man habe ein solches Spiel als Grabbeilage in Luxor gefunden.

„Diese Open Air-Veranstaltungen haben wir während Corona entwickelt, aber sie kamen so gut an, dass wir es immer noch anbieten“, meint Ulrike Radke, die unter anderem für die Organisation der Ferienprogramme verantwortlich ist. „Wir haben hier, vor dem Schloss, eine so schöne Freifläche, es wäre schade, sie nicht zu nutzen.“

Weitere Veranstaltungen

Am Mittwoch, 6. September, und am Samstag, 9. September, geht es, jeweils zwischen 10 und 13 Uhr, um die „Faszination Ägypten“ und um Hieroglyphen.

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