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Aufgegabelt Folge 10

Wer Mozzarella mag, wird Burrata lieben!

Burrata, ein Frischkäse aus Apulien, ist inzwischen auch hierzulande Kult. Außen Mozzarella-Masse, innen sahnig-cremig, bringt er Genießer zum Schwärmen. Er ist schon mit wenig mehr als Olivenöl, Pfeffer und Salz der Hammer, aber man kann ihn durchaus mediterran bis exotisch aufpeppen.

Burrata
Thai trifft Italy: Burrata mit Mango, Chili und Basilikum. Foto: Michael Ludwig

Sie mögen Mozzarella? Dann werden sie Burrata lieben. Burrata ist so was wie das Überraschungs-Ei unter den Frischkäsen: außen Mozzarella, innen eine Masse aus eingedickter Sahne und Mozzarella-Fäden (die Italiener sagen Straciatella, also Fetzen, dazu). Unendlich cremig ist sie und am besten wird sie ganz frisch verzehrt.

Da diese Spezialität aus Apulien im Süden Italiens stammt, ist der tagesfrische Genuss, wie er den Einheimischen oder auch Touristen dort vergönnt ist, per se hierzuland ausgeschlossen. Wer aber nur lange genug sucht, der findet mit Sicherheit im italienischen Feinkostladen oder im Internet fast adäquat Frisches. Nicht alles, was sich Burrata nennt, verdient freilich auch wirklich diesen für höchsten Käsegenuss stehenden Namen. Da ist es so wie mit allem anderen: Der eine Produzent versteht sein Handwerk, der andere will auch mitmischen, dabei aber den schnellen Euro machen. Das Resultat: im besten Falle annehmbar, meist eher grenzwertig.

"Gebutterter" Genuss

„Burrata“ heißt übersetzt „gebuttert“. Und in der Tat befand sich einst Butter im Inneren des Käsesäckchens, wo sie angeblich länger hielt (ob der Käse selbst schließlich noch verzehrbar war, ist nicht bekannt, vielleicht war er ja nur eine leicht verfügbare und billige Verpackung!). Heute jedenfalls schlägt im Herzen des Filatakäse-Säckchens besagtes sahniges Herz.

Burrata
Das Überraschungsei unter den Frischkäsen: Burrata hat eine wunderbar cremige Füllung. Foto: comugnero silvana/adobe stock Foto: None

Während Mozzarella in Italien aus Büffelmilch hergestellt wird, nimmt man für Burrata meistens Kuhmilch, wobei Büffelmilchprodukte hin und wieder auch zu haben sind. Zusammen mit der himmlischen Füllung kommt die Schlemmerei auf einiges über 200 Kilokalorien pro hundert Gramm. Also nix da mit leichtem Sommergericht, wie viele fälschlicherweise annehmen. Weder Burrata noch der gerne als maßgebliche Komponente in der Insalata Caprese verwendete Mozzarella helfen im Kampf gegen Pölsterchen.

Burrata im apulischen Original mit echten Affodil-Blättern

Etwas schmaler kommt vielleicht industrieller Kuhmilchmozzarella daher. Doch dieser Käse gewordene Vollgummi schmeckt einfach nach überhaupt nix und ist deshalb für Genießer schlicht indiskutabel. Wer sich übrigens schon mal gefragt hat, wieso Burrata bei uns mit grünem Kunstoffband versehen ist: Das apulische Original wird mit den grünen Blättern des Liliengewächses Affodil verschnürt.

Aufgetischt

Burrata ist schon pur der reine kulinarische Wahnsinn und bedürfte deshalb - außer Olivenöl, frisch gemahlenem Pfeffer und etwas Fleur de Sel - überhaupt keiner gesonderten Begleitung. Wer gerne und häufig davon nascht, ist freilich froh, wenn etwas Abwechslung ins Spiel kommt. Man kann den klassischen Caprese-Salat mit Burrata adeln (dann müssen aber auch die besten Tomaten jenseits des Vesuvs und verführerisch duftendes Basilikum her). Burrata lässt sich auch sehr südländisch mit frischen Feigen und grünen Bohnen plus einer Basilikum-Vinaigrette servieren. In Stücke gerupft und raumtemperiert können Pasta-Gerichte oder eine Pizza nach dem Backen mit Burrata belegt werden.

Das Rezept

Exotik-Fans hingegen sei ein feurig-fruchtiges Rezept empfohlen, das Italien geschmacklich mit Thailand zusammenbringt. Reife Thai-Mango, Chili, Limette und Thai-Basilikum bringen dabei den entsprechenden Crossover-Kick. So zaubern Sie eine Burrata Thai-Style (Foto ganz oben): für 2 Personen 2 EL Erdnussöl, 2 EL Limettensaft, Abrieb von 1 Biolimette und 1 gehackte rote Chilischote miteinander verrühren. 1 gelbe Thai-Mango (ersatzweise eine reife andere Mango) in zwei Hälften vom Stein schneiden, das Fruchtfleisch am Stück mit einem großen Löffel aus der Schale lösen und schräg in dünne Scheiben schneiden. Fächerförmig auf einem Teller anrichten, je 1/2 Burrata (wiederum halbiert) daneben setzen, mit der Sauce beträufeln und mit etwas Fleur de Sel würzen, Thai-Basilikum in Streifen darüber streuen und servieren.

Ausgetrickst

  • Burrata bis zur Verwendung immer in der Salzlake aufbewahren.
  • 1 Std. vorm Servieren Raumtemperatur annehmen und abtropfen lassen.

Aufgespießt

Die echte Burrata stammt aus Andria in Apulien (Burrata di Andria) und trägt deshalb das blaue EU-Siegel („geschützte geografische Angabe“).

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