Bunte Fähnchen wehen im Wind und es schallen leise drei "Ooohhmm" durch die Bäume. Auf der Wiese zwischen der Europahalle und dem Europabad wird Yoga gemacht. Als Teil des "Das Fest"-Sportparks hat Thomas Meinhof dort ein kleines Studio errichtet. Mit seinen Kursen, die er Besuchern seit Freitagmittag anbietet, möchte er Auszeiten schaffen - vom Festival-Trubel, dem Feiern und Tanzen. Am Sonntag von 17 bis 18 Uhr findet noch einmal eine Klasse statt.
Tägliche Praxis
"Es klingt etwas esoterisch, aber wir haben hier eine Yoga-Oase", sagt Meinhof, der als " Yogadude " seinen gleichnamigen Blog betreibt. Vor etwa sechs Jahren fand er seinen Weg auf die Matte. "Da hat es mir eine Sicherung rausgehauen. Seither mache ich jeden Tag Yoga", erzählt der gebürtige Karlsruher. Mittlerweile arbeitet er in München als Yogalehrer.
Alle Matten sind besetzt
Über die Resonanz bei den Besuchern freut sich Meinhof besonders. "Am Sonntagmorgen waren über 20 Leute da", erzählt er. Der Kurs zur Mittagszeit ist sogar noch voller - alle Matten sind besetzt. Während die Anfangsmeditation bereits läuft, setzen sich immer mehr im Schneidersitz ins Gras dazu. Selbst als es bei einer Klasse angefangen hatte zu regnen, seien die "Yogis" geblieben, betont der Lehrer. "Sogar meine Schwiegereltern haben mitgemacht", erinnert sich der Blogger zurück. Denn das Sportpark-Studio gleicht einem Familienunternehmen: Seine Frau etwa hilft am Stand, verteilt Tee und Matten an die Teilnehmer.
Anfänger und Profis sind gleichermaßen willkommen, erklärt der "Yogadude". "Einfach ausprobieren" lautet seine Devise. "Es gibt kein gut oder schlecht im Yoga. Es gibt nur man macht's oder man macht's nicht", ergänzt Meinhof. Der traditionelle Sport könne viel in einem Menschen auslösen. "Wenn man sich mal eine halbe Stunde hinsetzt, still ist und meditiert, da passieren Sachen in einem, die nicht passieren, wenn man rund um die Uhr am powern ist." Er selbst sei, seit er damit angefangen habe, ruhiger und achtsamer geworden.
Live-Musik im Hintergrund
Beim "Fest" mitzumachen, sei für ihn Ehrensache. "Als Karlsruher Band will man auf dem ,Fest' spielen. Das ist jetzt ja wie ein Auftritt", vergleicht Meinhof. Es sei besonders, dass man hier Yoga üben könne und gleichzeitig Live-Musik im Hintergrund höre. Nächstes Jahr möchte er gerne wiederkommen. "Aber dann an einem etwas ruhigeren Ort", gibt er dennoch zu. Etwa bei der Kulturbühne und im Kinderbereich könnte er sich das gut vorstellen.