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Popcorn im eigenen Auto

Autokino Karlsruhe: Auf dem Messplatz werden bald Filme gezeigt

Popcorn knuspern im flauschigen Kinosessel - das geht aufgrund der Corona-Pandemie schon seit Wochen nicht mehr. Auf dem Messplatz soll es nun ab 22. April eine Alternative zu Netflix und der heimischen Couch geben: Das Autokino Karlsruhe.

Autositz statt Kinosessel: Filme auf großer Leinwand können ab 22. April im Autokino Karlsruhe geschaut werden.
Autositz statt Kinosessel: Filme auf großer Leinwand können ab 22. April im Autokino Karlsruhe geschaut werden. Foto: Fabian Strauch/dpa

Die Idee, auf dem Messplatz ein Programm anzubieten, stellte das Kammertheater Karlsruhe bereits Anfang April vor . Die Theatervorstellungen mussten Corona-bedingt gecancelt werden. Kammertheater-Geschäftsführer Bernd Gnann wollte daher Theaterproduktionen auf die Großleinwand übertragen, damit sie das Publikum im Auto sitzend verfolgen kann. Nachdem das Stuttgarter Sozialministerium dieses Vorhaben nicht genehmigt hat, macht Bernd Gnann „aus der Not eine Tugend“ und setzt zunächst auf klassisches Autokino. Und mit jeder Eintrittskarte, so Gnann, wird das Kammertheater unterstützt.

Autokino Karlsruhe feiert am 22. April Premiere

Am Mittwoch, 22. April, ist es so weit: Mit der Filmkomödie „Die Känguru-Chroniken“ startet auf dem Messplatz das Autokino Karlsruhe. Das geben Gnann und der  künstlerische Leiter des Theaters, Ingmar Otto, auch in einem Facebook-Video bekannt. Zur Auftaktveranstaltung könnte es etwas beengt zugehen. Der Circus Flic Flac beansprucht noch Platz, soll laut Bernd Gnann aber am Donnerstag das Feld räumen.

Die Leinwand ist 24 Meter breit und steht auf einem sechs Meter hohen Podest, der 120.000 Euro teure Beamer zählt zum Besten, was es am Markt gibt, schwärmt Gnann. Der Theatermann nimmt nach eigenem Bekunden eine Viertel Million Euro für das Projekt in die Hand, die Schirmherrschaft hat Kulturbürgermeister Albert Käuflein. Die Stadt habe die nötigen Genehmigungen erteilt.

"Die Känguru-Chroniken" machen den Auftakt

"Das Programm wächst stündlich", sagt Otto im Video. Bislang hat Bernd Gnann Lizenzen für Streifen wie „Downton Abbey“, „Nightlife“, oder auch „Lindenberg! Mach dein Ding“; weitere sollen folgen. Den Auftakt wird der Film "Die Känguru-Chroniken" machen.

Auch "Der Junge muss an die frische Luft" nach dem Buch von Hape Kerkeling, wird gezeigt. "Es darf nicht jeder Junge an die frische Luft - das ist das Gute am Autokino und letztlich die einzige Möglichkeit, virenfrei die Veranstaltung durchzuführen", so Otto.

Virenfreies Filme schauen im eigenen Auto

Die Besucher können es sich dann im eigenen Auto"sessel" bequem machen. Aber maximal zu zweit, so die Veranstalter. Ebenfalls auf zwei Personen begrenzt sind die WC-Wagen. Das Auto darf übrigens nicht höher als 1,80 Meter sein. Die Fahrzeuge sollen keine Übergröße haben; Kleinbusse müssen am Rand stehen, um anderen Autoinsassen nicht die Sicht zu nehmen. Sonst wird es nichts mit dem Kinobesuch. Die derzeit angekündigten Filme starten um 21 Uhr.

Der Ton zum Bild kommt aus dem Autoradio, unter der Frequenz UKW 91,2.  Und noch einen Tipp haben die Veranstalter: Da es abends kalt werden kann, sollten Schlafsack, Decke und Kopfkissen im Auto nicht fehlen.

Snacks und Getränke müssen im Vorfeld bestellt werden. Und auch das Ticket muss vorher über die Website erworben werden. Eine Abendkasse gibt es nicht. Der Vorverkauf soll an diesem Donnerstag starten. Eigentlich um 11 Uhr - doch 40 Minuten später gibt es noch Probleme auf der Website. "Wir arbeiten auf Hochtouren" steht da. Mit rund einer Stunde Verspätung geht der Vorverkauf dann online. Die Ticketpreise liegen bei zehn Euro pro Person, die im Fahrzeug sitzt.

Bei der Einfahrt ins Autokino Karlsruhe - Einlass ist ab 60 Minuten vor Filmbeginn - wird das Ticket dann bei geschlossenem Fenster gescannt, um so virenfreien Filmgenuss zu ermöglichen. "Kontaktlos gemeinsam soziale Kontakte und Kultur pflegen", so Otto, das soll das Autokino Karlsruhe ermöglichen.

Keine Konkurrenz zur klassischen Kinolandschaft

Eine Konkurrenz zur klassischen Karlsruher Kinolandschaft sieht der Kulturschaffende und Geschäftsmann Gnann übrigens nicht. Solange die stationären Kinos Corona-bedingt geschlossen seien, sei das Autokino ohnehin keine Konkurrenz; sobald sie wieder öffnen könnten, wolle man den ursprünglichen Plan der Live-Theaterübertragung wieder aufgreifen. Im Übrigen, so sagt Bernd Gnann, sei er mit der Schauburg im Gespräch und zur Zusammenarbeit bereit.

Mit dem Auto ist das Autokino Karlsruhe über den Ostring über die Straße Alter Schlachthof erreichbar.

Eine Zufahrt über die Durlacher Allee ist nicht möglich, diese dient zur Ausfahrt nach der Vorstellung.

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