Nach der Meisterschaft ist vor dem Aufstieg – so jedenfalls könnten die Kader-Arbeiten der Baden Volleys des SSC Karlsruhe umschrieben werden. Nach dem souveränen Titelgewinn in der Zweiten Liga Süd nutzen die Verantwortlichen um Cheftrainer Antonio Bonelli den kleineren Umbruch jedenfalls weiter dazu, um die Mannschaft für einen nachhaltigen Sprung in die Bundesliga zu rüsten.
Drei Neuzugänge bestätigte der Club nun, zwei von ihnen passen genau in dieses Beuteschema. Jannik Brentel und Maximilian Kersting sind jung, bringen schon Erfahrung auf höchstem Niveau und erstklassiges Potenzial mit. „Das sind auf jeden Fall Kandidaten, die wir mitnehmen wollen in die Erste Liga“, sagt Bonelli.
Für die kommende Saison peilen die Volleys den Aufstieg an, auf den die Badener dieses Jahr aus strukturellen wie sportlichen Gründen noch verzichtet hatten.
Junges Duo kommt im Doppelpack aus Moers
Der 20 Jahre alte Brentel und der ein Jahr ältere Kersting kommen im Doppelpack vom Traditionsclub und Nord-Zweitligisten Moerser SC, der im April überraschend und trotz damaliger Erstliga-Chancen seinen Liga-Rückzug bekanntgegeben hatte. Das Duo, beide ehemalige Jugendnationalspieler, hatte zuvor bereits zusammen beim Stützpunktteam VCO Berlin gespielt - dort übrigens mit Volleys-Zuspieler Tobias Hosch, der im vergangenen Sommer nach Karlsruhe gekommen war.
Für uns ist das ein riesiger Glücksgriff.Antonio Bonelli, Volleys-Cheftrainer
„Für uns ist das ein riesiger Glücksgriff“, sagt Bonelli mit Blick auf Außen/Annahmespieler Brentel und Mittelblocker Kersting. Nicht nur der gute Ruf, den die Volleys in der Szene längst genießen, auch der Standort-Vorteil durch das KIT spielten den Karlsruher Machern in die Karten. Sowohl Brentel als auch Kersting werden dort ihr Studium aufnehmen beziehungsweise fortsetzen.
Sportlich kann der 1,96 Meter große Brentel die Lücke von Julian Schupritt schließen, der verletzungsbedingt das Feld räumen musste. „Jannik ist ein sehr interessanter Spieler, verfügt über eine gute Angriffshärte und hat einen sehr guten Sprungaufschlag“, sagt Bonelli über den Friedrichshafener, der bei den Youngstars ausgebildet wurde.
Finkbeiner-Nachfolger mit Emotionalität und Kampfgeist
Mittelblocker Kersting ersetzt Jonathan-Leon Finkbeiner, der seine Laufbahn beendet hat. „Er ist zwar nicht riesig für einen Mittelblocker, kann aber das Spiel sehr gut lesen und bringt Emotionalität und Kampfgeist aufs Feld“, beschreibt Bonelli den knapp zwei Meter großen U18-Europameister von 2018.
„Maximilian wird auf jeden Fall den Konkurrenzkampf in der Mitte erhöhen“, ist sich der Karlsruher Meistertrainer sicher. Zumal außer Finkbeiner auch Leon Zimmermann künftig in erster Linie im Drittliga-Team des SSC zum Einsatz kommen wird. Ergänzt wird der Kader zudem mit einem Routinier. Der 27 Jahre alte Alexander Benz, zuletzt für den TSV Georgii Allianz in Stuttgart am Netz, erhöht als Universalmann die Optionen im Angriff.
Noch zwei Neue werden gesucht
Bonelli kennt Benz schon lange, will ihn seit Jahren zu sich holen. „Er ist ein super Typ, der charakterlich sehr gut in die Mannschaft passt und uns sportlich weiterhilft“, sagt der Coach, der noch mindestens zwei weitere Neuzugänge erwartet. Zum einen Ersatz für Zuspiel-Routinier Fabian Schmidt, der wie Finkbeiner seine Karriere mit der Titelkrönung beendet hatte. Und einen Libero, da Benjamin Dollhofer eine Pause einlegen wird.
Diese Woche haben die Spieler um Kapitän Jens Sandmeier derweil mit individuellem Krafttraining begonnen, ab Anfang Juli starten die Ball-Einheiten in der Halle. Der Pflichtspielauftakt ist für Mitte September terminiert – dann nach bisherigen Planungen gleich mit einem Heimspiel-Doppelpack.