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Saison 2021/22

Nach Monaten der (Corona-)Krise: Badisches Staatstheater Karlsruhe präsentiert neuen Spielplan

Rückkehr zum Kerngeschäft nach vielen Monaten der (Corona-)Krise: Das Badische Staatstheater Karlsruhe hat für die Spielzeit 2021/22 einen umfangreichen Spielplan vorgestellt.

„Spotlight Don Giovanni“: Szenenfoto mit Jennifer Feinstein als Donna Elvira, Nicholas Brownlee als Leporello und Konstantin Gorny als Don Giovanni.
Was gibt es demnächst zu sehen? Einen Ausblick auf die Spielzeit 2021/22 hat nun das Badische Staatstheater mit seiner Spielplan-Präsentation gegeben. Erneut im Programm ist die Mozart-Bearbeitung „Spotlight Don Giovanni“ (Szenenfoto mit Jennifer Feinstein als Donna Elvira, Nicholas Brownlee als Leporello und Konstantin Gorny als Don Giovanni. Foto: Falk von Traubenberg

Nach Führungskrise und monatelanger Corona-Schließung soll am Badischen Staatstheater Karlsruhe zur nächsten Saison wieder das Kerngeschäft aufblühen. 31 Premieren, 43 Wiederaufnahmen, acht Sinfonie- und acht Kammerkonzerte umfasst das Programmbuch zur Spielzeit 2021/22.

Besonders dicht gepackt ist das Programm im Schauspiel mit neun Premieren und 15 Wiederaufnahmen. Eröffnet werden soll die Spielzeit am 18. September mit einem Theatertag, an dem auch das derzeit entstehende neue Entrée des Hauses eröffnet werden soll.

Unter welchen Umständen und vor wie viel Publikum dann gespielt werden kann, ist noch unklar. Um dem Abonnement-Publikum ein vollständiges Angebot machen zu können, werde man im Herbst und Winter mit Doppel- und Zusatzvorstellungen arbeiten, sagte der geschäftsführende Direktor Johannes Graf-Hauber. Der freie Vorverkauf soll erst im September starten.

Oper am Badischen Staatstheater Karlsruhe

Da die Abstandsregeln auch die Arbeit auf der Bühne beeinflussen, wird es in der Oper ein opulentes Großwerk wie „Aida“ erst am Ende der Saison geben (22. Juni 2022).

Zunächst sollen die frühe Mozart-Oper „Die Gärtnerin aus Liebe“ (23. Oktober) und die Operette „Gräfin Mariza“ (11. Dezember) für coronakonformen Musiktheatergenuss sorgen. Gleiches gilt für einige Wiederaufnahmen in reduzierter Form. Darunter findet sich die Mozart-Bearbeitung „Spotlight Don Giovanni“ (4. November) und der Dauerbrenner „My Fair Lady“ (18. Dezember).

„Aida“ mit Kammersängerin Barbara Dobrzanska in der Titelrolle ist eine von zwei Premieren, die eigentlich in der aktuellen Spielzeit angesetzt waren und nun nachgeholt werden sollen.

Die andere ist Rossinis „Barbier von Sevilla“ (26. März) mit Ensemblemitglied Dilara Bastar als Rosina. Die Position der ausgefallenen Strauss-Oper „Die schweigsame Frau“ ist nun durch „Salome“ ersetzt – ein Werk, in dem die Expertise von Generalmusikdirektor Georg Fritzsch als Dirigent in diesem Fach besonders zur Geltung kommen dürfte.

Die Internationalen Händel-Festspiele vom 18. Februar bis 2. März 2022 umfassen die nachzuholende Premiere „Hercules“ in der Regie von Floris Visser und die 2021 entfallene Wiederaufnahme von „Tolomeo“. Die Titelrolle übernimmt Cameron Shabhazi von dem 2020 hierfür ausgezeichneten Jakub Józef Orliński.

Schauspiel mit Ferdinand von Schirach und „Toni Erdmann“

Im Schauspiel werden fünf der 2020/21 ausgefallenen Premieren nachgeholt, darunter Ferdinand von Schirachs Sterbehilfe-Diskurs „Gott“ (15. Oktober), die Filmadaption „Toni Erdmann“ (28. Dezember) und die deutsche Erstaufführung einer Entdeckung aus dem 19. Jahrhundert: „Gabriel“ von George Sand (14. April 2022).

Zudem stehen unter den Wiederaufnahmen auch Produktionen wie „In den Gärten“ von Sibylle Berg, die bislang nur online präsentiert worden sind und ihre Premieren vor Live-Publikum noch vor sich haben.

Corona ist das Gegenteil von Theater. Aber man kann sich auch durch eine Glasscheibe herrlich küssen.
Anna Bergmann, Schauspieldirektorin Badisches Staatstheater

Die Erfahrungen mit Filmformaten werden sich auch in der Neuproduktion „Medea: Stimmen“ (1. Oktober) niederschlagen. Schauspieldirektorin Anna Bergmann kündigte an, einen Teil als Film und einen Teil als Livetheater zu inszenieren.

„Wir wollen beweisen, dass man für 80 Menschen im Saal Theater machen und zugleich viele mehr über ein Streaming erreichen kann“, sagte Bergmann, deren Theaterfilm „Die neuen Todsünden“ an vier Online-Terminen rund 4.700 Zuschauer verzeichnet hatte.

Theater könne hierbei auch seine Improvisationsfähigkeit beweisen, so Bergmann: „Corona ist das Gegenteil von Theater. Aber man kann sich auch durch eine Glasscheibe herrlich küssen.“

Eine grundlegende Neuerung gibt es in der Kleinspielstätte Studio: Hier soll es Monologe, kleinere Stücke, Improtheater, eine Theaterserie und Late-Night-Shows geben. Das Programm wird vom Ensemble selbst gestaltet. Anna Bergmann kündigte an, man arbeite zudem daran, Ensemblemitglieder in die Spartenleitung einzubinden: „Wir haben die derzeitigen Reformbewegungen noch etwas extremer umgesetzt.“

Ballett bringt Shakespeare und Schiller auf die Bühne

Ballettchefin Bridget Breiner will mit „Was ihr wollt“ nach Shakespeare (13. November) und der bereits zwei Mal verschobenen „Maria Stuart“ nach Schiller (neuer Anlauf am 24. April 2022) zwei große Handlungsballette auf die Bühne bringen. „Der Feuervogel“, bislang nur als Livestream präsentiert, soll ab 23. Januar auch vor Live-Publikum zu sehen sein.

Das beliebte Weihnachtsstück „Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte“ soll ab 5. Dezember wiederaufgenommen werden, allerdings aufgrund erwarteter Abstandsregeln ohne Live-Orchester. Nachgeholt werden die verschobenen Projekte „Movers & Shakers“ (25. Mai) sowie „Alles tanzt! Halbstark“ (26. Februar), eine Koproduktion mit der partizipativen Sparte Volkstheater.

Junges Staatstheater Karlsruhe zeigt „Der Trafikant“

Deren Leiterin Stefanie Heiner betreut zudem in der kommenden Saison auch das Junge Staatstheater, das mit „Der Trafikant“ (25. September) und „Corpus Delicti“ (30. Oktober) zwei Romanadaptionen herausbringt.

Als Familienstück zur Weihnachtszeit ist „1001 Nacht“ (14. November) angesetzt. Das Kinder- und Jugendtheater kann zudem sein zehnjähriges Bestehen feiern und eröffnet ein Festwochenende mit der Stückentwicklung „Zehn“ (22. Oktober).

Volkstheater Karlsruhe kooperiert mit Mannheim und Ludwigshafen

Auch „Zehn“ entsteht als Koproduktion mit dem Volkstheater, das zahlreiche Mitmachgruppen und ein kleines Festival plant: Vom 10. bis 13. März 2022 werden in Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater Mannheim und dem Pfalzbau-Theater Ludwigshafen partizipative Produktionen präsentiert.

Konzert – erneuter Anlauf für Justin Brown

Generalmusikdirektor Georg Fritzsch verwies darauf, dass eine detaillierte Planung der Konzertsaison noch erfolge, da aktuell noch nicht absehbar sei, wann man wieder in welcher Besetzungsgröße arbeiten könne. Die Termine und die Gastsolisten für die acht Sinfoniekonzerte stehen fest, das genaue Programm wird kurzfristig abgestimmt.

Muss sein Abschiedskonzert erneut aufschieben: Justin Brown, bis Ende der Saison 2019/20 Generalmusikdirektor am Badischen Staatstheater Karlsruhe.
Nächster Anlauf: Justin Brown, bis Ende der Saison 2019/20 Generalmusikdirektor am Badischen Staatstheater Karlsruhe, soll ein Abschiedskonzert bekommen. Foto: Artis/Uli Deck

Einen erneuten Anlauf wird es geben für das Abschiedskonzert von Fritzschs Vorgänger Justin Brown, der die Sinfonie- und Sonderkonzert-Termine vom 17. bis 19. Juli als Dirigent und Pianist gestalten wird.

Link zum Staatstheater

Weitere Informationen gibt es unter www.staatstheater.karlsruhe.de

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