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Weiche zu früh umgestellt?

Bahnverkehr über Rheinbrücke bei Karlsruhe bleibt bis 12. Dezember gesperrt

Immer wieder kommt es im Bahnhof Wörth zu Ereignissen, bei denen das alte analoge Stellwerk eine Rolle spielt. Auch der jüngste Vorfall hat mit den Weichen zu tun. Ein Wagen war entgleist. Der Bahnverkehr zwischen Karlsruhe und Südpfalz ist unterbrochen.

Nach einem Rangierunfall ist die Zugstrecke zwischen dem Bahnhof Wörth und Karlsruhe gesperrt. Zwei Waggons eines Güterzugs seien bei einer Rangierfahrt am späten Mittwochnachmittag aus den Schienen gesprungen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Von der Sperrung betroffen sei der Regionalverkehr. +++ dpa-Bildfunk +++
Nach einem Rangierunfall ist die Zugstrecke zwischen dem Bahnhof Wörth und Karlsruhe gesperrt. Zwei Waggons eines Güterzugs seien bei einer Rangierfahrt am späten Mittwochnachmittag aus den Schienen gesprungen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Von der Sperrung betroffen sei der Regionalverkehr. Foto: Aaron Klewer/dpa/Einsatz-Report24

Der Bahnverkehr über den Rhein bei Karlsruhe wird noch bis Sonntag, den 12. Dezember, gesperrt bleiben. Das wurde der AVG, die die Stadtbahnlinien in die Pfalz betreibt, von der DB Netz mitgeteilt. Ursprünglich sollte die Strecke wieder ab 27. November befahrbar sein, wie es in einer ersten Version dieses Beitrags hieß.

Nachdem sich am Mittwochnachmittag im Bahnhof Wörth ein Rangierunfall mit einem Güterzug ereignet hatte, ist die Zugstrecke über den Fluss zwischen dem südpfälzischen Wörth und Karlsruhe noch über eine Woche lang unterbrochen.

Nach Angaben der Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern war ein Flachwagen entgleist und ein darauf befindlicher Container in die Gleise geschleudert worden. Ursache des Unfalls war, so die Bundespolizei weiter, „ein mutmaßliches Fehlverhalten des diensthabenden Weichenwärters, der vermutlich zu früh die Weichen umstellte“.

Dadurch sei erheblicher Schaden am gesamten Gleisoberbau, den Oberleitungen und an den Gleisen selbst entstanden. Der Gesamtschaden bewegt sich laut Bundespolizei „im hohen sechsstelligen Bereich“.

Neben der Strecke Wörth – Karlsruhe ist auch die Strecke von Wörth ins elsässische Lauterburg unterbrochen. Gegen den Weichenwärter sei ein Strafverfahren eingeleitet worden wegen „Gefährdung des Bahnverkehrs durch eine fahrlässige Handlung“.

Altes Stellwerk wird bald ersetzt

Unfälle dieser Art im Bahnhof Wörth ereignen sich immer wieder. So entgleiste Ende September eine Rangierlok an einer Weiche. Im Mai war es ein Waggon, der aus den Gleisen sprang und im Januar waren es fünf – immer spielten dabei die Weichen eine Rolle. Das Stellwerk Wörth ist betagt. Dort kommt noch analoge Technik zum Einsatz.

Das Umstellen der Weichen erfolgt über Hebel, die per Drahtzug mit den Weichen verbunden sind.

Bis zum Spätsommer 2022 sollen alte Stellwerke in Speyer, Germersheim oder Wörth modernisiert beziehungsweise ersetzt werden. Ein modernes elektronisches Stellwerk soll eine bessere Disposition der Züge ermöglichen.

Ersatzverkehr über die Rheinbrücke per Bus

In der Folge des Unfalls waren zunächst aufwändige Bergungsarbeiten notwendig. Der Containerwagen wurde mit einem Spezialkran auf die Schienen gehoben.

Danach standen Reparaturen an Oberleitung und Gleisen an. Insgesamt wird laut Bahn und AVG mit Arbeiten bis mindestens zum Wochenende gerechnet. Solange fallen die Verbindungen der AVG zwischen Knielingen Rheinbergstraße und Bahnhof Wörth für die Linien der S5, 51 und 92 aus.

Auch die Deutsche Bahn hat auf diesem Abschnitt den Verkehr eingestellt. Der Verkehr der AVG zwischen Wörth und Germersheim rollt wieder. Vom Bahnhof Wörth nach Karlsruhe ist ein Schienenersatzverkehr per Bus eingerichtet. Nach Anlaufschwierigkeiten mit geringer Frequenz wurde dieser Ersatzverkehr mittlerweile verdichtet, so ein Sprecher der AVG. Die Busse fahren im 20-Minuten-Takt.

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