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Patientin positiv getestet

Besuchsverbote und Quarantäne: Ortenau Klinikum in Kehl ist nach Corona-Fall abgeriegelt

Im Ortenau Klinikum in Kehl ist eine Patientin positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Behörden haben das Krankenhaus umgehend zur Isolierstation erhoben. Zahlreiche Patienten und Mitarbeiter sollen in häusliche Quarantäne. Auch an anderen Orten im Kreis gab es neue Infektionen.

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Abgeriegelt: Besucher dürfen nicht mehr in das Kehler Krankenhaus, wenn möglich, werden die Patienten entlassen. Foto: B.Spether
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Auslöser der weit reichenden Aktion war die nachgewiesene Corona-Erkrankung einer älteren Frau, die sich bereits seit dem 2. März im Kehler Krankenhaus aufgehalten hatte – und theoretisch entsprechend viele Menschen hätte anstecken können.

Nachdem am Freitag bereits rund 800 Schüler und Lehrer am Max-Planck-Gymnasium für zwei Wochen nach Hause geschickt worden waren, sperrte der Kreis am Samstag das Ortenau Klinikum in Kehl ab. Besucher dürfen das Haus nicht mehr betreten. In allen anderen Krankenhäusern des Kreises ist der Zutritt auf enge Verwandte von Patienten beschränkt. Dies gilt ab sofort.

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Patienten in häusliche Quarantäne entlassen

In Kehl wurden alle Patienten bei denen dies möglich war, in die häusliche Isolation entlassen, im Klinikum wurde eine Isolierstation eingerichtet. Sie soll fürs Erste zentral alle schwer erkrankten Corona-Patienten aus dem gesamten Kreis aufnehmen.

Die Behörden ermitteln indes die Kontaktperson der Neu-Infizierten: Wenn man eine Viertelstunde mit einem ansteckenden Corona-Patienten auf weniger als zwei Meter Distanz war, so gelte dies bereits als ein Kontakt, der mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Übertragung des Virus führe, hatte am Freitag in einem Pressegespräch noch die Vertreterin der Kassenärztlichen Vereinigung im Kreis, Doris Reinhardt, deutlich gemacht.

Entsprechend weitreichend reagieren das Gesundheitsamt und das Klinikum nun im Kehler Fall.

Noch am Samstagvormittag hat der Sonder-Stab „Corona“ unter Leitung von Landrat Frank Scherer entschieden, dass  das Klinikum in Kehl als breit aufgestelltes Isolierzentrum mit allen erforderlichen personellen und technischen Ressourcen eingerichtet wird. Das Haus sei zuvor bereits im Fokus der Planungen gewesen, hieß es am Samstag weiter.

Soweit es der Gesundheitszustand der rund 75 Patienten im Kehler Klinikum erlaubt, werden diese   entlassen und eine häusliche Isolierung empfohlen. Patienten die weiterhin stationär behandelt werden müssen, bleiben im Klinikum Kehl.

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Kein Zutritt: Warnschild am Kehler Klinikum Foto: B. Spether

Patienten, die im engeren Kontakt zur erkrankten Patientin waren, werden auf einer separaten Station untergebracht. Neue Patienten werden in Kehl nicht mehr behandelt und nicht mehr aufgenommen, am Samstagnachmittag war das Haus für den Besucherverkehr gesperrt.

Notaufnahme geschlossen, Besuchsregelungen verschärft

Zudem ist die Notaufnahme ist geschlossen. Patienten mit dringenden medizinischen Notfällen müssen sich an eine andere Notaufnahme des Ortenau Klinikums wenden. Mitarbeiter des Klinikums, die engen Kontakt zur Patientin hatten, gehen in häusliche Quarantäne.

Die anderen Mitarbeiter kümmern sich mit erhöhten Schutzmaßnahmen weiterhin um die verbliebenen Patienten.

Aufgrund der steigenden Corona-Infektionen im Ortenaukreis wurde für Kehl ein absolutes Besuchsverbot sowie für alle Betriebsstellen des Ortenau Klinikums ein eingeschränktes Besuchsverbot ausgesprochen.

Zur Vorsorge dürfen bis auf Weiteres nur noch Ehepartner und Verwandte ersten Grades (Eltern und Kinder) Patienten besuchen, damit soll ein klinischer Ausbruch verhindert werden.

Am Samstag bestätigte das Sozialministerium laut einer Mitteilung des Landratsamts insgesamt vier neue Covid-19-Fälle im Ortenaukreis. Damit steigt die Zahl der bestätigten Corona-Infizierten im Kreis auf sechs. Bei den neuen Fällen handelt es sich neben der Frau aus dem Klinikum Kehl um eine weitere Frau und zwei Männer aus Rheinau, Willstätt und Kehl.

Zuerst telefonisch den Hausarzt kontaktieren

Es wird dringend darum gebeten, nicht die Notrufnummern zu blockieren oder selbstständig Arztpraxen oder Krankenhäuser aufzusuchen. Sollten innerhalb von 14 Tagen nach Rückkehr aus einem Risikogebiet oder dem Kontakt zu einer nachweislich erkrankten Person Symptome wie Fieber, Husten oder Atemnot auftreten, ist zuerst der Hausarzt zu kontaktieren.

Wer am Wochenende medizinische Probleme bekommt, dem hilft der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116117 weiter.

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