Skip to main content

Auftrag für Aircraft Philipp

Boeing lässt Teile seiner Passagiermaschinen in Karlsruhe produzieren

Flugzeugbauer Boeing lässt Teile für seine Passagiermaschinen künftig in Karlsruhe produzieren. Durch die Unterzeichnung eines Vertrags über die Fertigung von Komponenten für die Modellreihen 747, 767, 777 und 787 Dreamliner wurden die Weichen für eine mehrjährige Zusammenarbeit zwischen der "Aircraft Philipp"-Gruppe und dem US-amerikanischen Luftfahrtunternehmen gestellt.

Zusammenarbeit wird ausgebaut: Rolf Philipp (links), CEO der "Aircraft Philipp"-Gruppe, und Michael Haidinger, Präsident von Boeing Deutschland, in Karlsruhe.
Zusammenarbeit wird ausgebaut: Rolf Philipp (links), CEO der "Aircraft Philipp"-Gruppe, und Michael Haidinger, Präsident von Boeing Deutschland, in Karlsruhe. Foto: Kinkel

Flugzeugbauer Boeing lässt Teile für seine Passagiermaschinen künftig in Karlsruhe produzieren. Durch die Unterzeichnung eines entsprechenden Zuliefervertrags über die Fertigung von Komponenten für die Modellreihen 747, 767, 777 und 787 Dreamliner wurden die Weichen für eine mehrjährige Zusammenarbeit zwischen der "Aircraft Philipp"-Gruppe und dem US-amerikanischen Luftfahrtunternehmen gestellt.

"Dieser Vertrag ist ein wichtiger Schritt bei der Neuausrichtung unserer Firma", betont Rolf Philipp, CEO der "Aircraft Philipp"-Gruppe, am Dienstag bei der offiziellen Bekanntgabe. Bislang wurden bei der Aircraft Philipp Karlsruhe GmbH in der Erzbergerstraße sowie am zweiten deutschen Produktionsstandort im bayerischen Übersee vorwiegend Spezialteile für die Maschinen des Flugzeugbauers Airbus gefertigt.

"Aircraft Philipp" will Belegschaft in Karlsruhe ausbauen

In spätestens zehn Jahren soll aber die Hälfte des Umsatzes der "Aircraft Philipp"-Gruppe von dann jährlich 50 Millionen Euro durch andere Auftraggeber als Airbus erzielt werden. Bis dahin will Philipp auch die Karlsruher Belegschaft von derzeit 125 Beschäftigten sukzessive ausbauen.

Von Airbus werde der Ausbau der Zusammenarbeit von Aircraft Philipp mit Boeing sogar gefördert. "Airbus will das so. Die großen Flugzeugbauer sind bei der Fertigung schließlich auf hochspezialisierte und innovative Zulieferer angewiesen. Deshalb sollen diese Firmen nicht am Tropf von einem einzigen Auftraggeber hängen", erklärt Philipp.

Die Zusammenarbeit zwischen Boeing und Aircraft Philipp begann bereits im Jahr 2017 mit einem Auftrag für die Fertigung von Bauteilen für den Militärhubschrauber H-47 Chinook.

Boeing hat Wurzeln in Deutschland

"Deutschland ist sehr wichtig für unser Unternehmen", sagt Michael Haidinger, Präsident von Boeing Deutschland. Das liege nicht nur an den deutschen Wurzeln von Firmengründer Wilhelm Edward Boeing, sondern vor allem an der hohen Fachkompetenz der Unternehmen und Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik.

Bereits heute werde in jeder Boeing mindestens eine Komponente von einem deutschen Zulieferer verbaut. Bei der Suche nach passenden Partnern liegt der Fokus laut Haidinger derzeit vor allem auf den sogenannten Hidden Champions . "Diese Unternehmen stellen selbst für ein international agierendes Großunternehmen einen großen Mehrwert dar. Aber sie sind nicht immer einfach zu finden", so Haidinger.

Zukunft des Standorts von Aircraft Philipp in der Karlsruher Nordstadt ist ungewiss

Die "Aircraft Philipp Karlsruhe GmbH" ist Teil der international agierenden "Aircraft Philipp"-Gruppe. Unternehmensgründer Philipp stieg 2001 mit der Gründung eines Unternehmens zur Zerspanung von Flugzeugteilen in die Luftfahrtindustrie ein.

2006 erfolgte mit der Übernahme des ehemaligen Henkelwerks in Karlsruhe der Schritt nach Baden-Württemberg. Ob der Produktionsstandort in der Nordstadt dauerhaft erhalten bleibt, steht derzeit aber noch in den Sternen. Die Produktionshallen in der Erzbergerstraße sind nämlich Teil des sogenannten C-Areals, auf dem die Stadt Karlsruhe ein Mischgebiet mit Wohnimmobilien und Gewerbebetrieben entwickeln möchte. Derzeit verhandelt Philipp mit der Stadt Karlsruhe über die Verlagerung des Standorts nach Neureut-Kirchfeld. "Wir wollen unbedingt in Karlsruhe bleiben", sagt Philipp. "Aber ohne die Unterstützung der Stadt können wir Neubau und Umzug nicht finanzieren."

nach oben Zurück zum Seitenanfang