Die Corona-Krise hat die deutsche Wirtschaft unterschiedlich stark gezeichnet. Differenzen, die sich auch im Handwerk widerspiegeln. Karlsruhes Handwerkskammerpräsident Joachim Wohlfeil erläutert im Gespräch mit BNN-Redakteur Holger Keller, welche Branchen besonders betroffen sind, aber auch, welche Handwerkszweige bisher relativ unbeschadet die Krise erleben.
Ausbildung für Wachstum unerlässlich
Besonders im Fokus liegt auch gerade in einer schwierigen Zeit die Ausbildungssituation der Unternehmen – Auszubildende stellen einen unverzichtbaren Teil der Arbeitskraft im Handwerk und sind unerlässlich für das weitere Wachstum der Unternehmen. Sie sind besonders von den derzeitigen Entwicklungen betroffen.
Das Handwerk wird seitens der Bundesregierung mit unterschiedlichen Maßnahmen in der Krise unterstützt. So wurde unter anderem speziell das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ ins Leben gerufen, bei dem 2.000 oder gar 3.000 Euro an einen Ausbildungsbetrieb aus dem Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fließen, wenn ein Ausbildungsvertrag abgeschlossen wird. Prämien und Zuschüsse werden gegebenenfalls auch bei der Übernahme und der Vergütung an sich gezahlt. Weiterhin gibt es seit Mai die Meisterprämie für junge Handwerksmeister in Höhe von 1.500 Euro.
Berufsschulen sollten gefördert werden
Eine nachhaltige Förderung der Berufsschulen gehört nach Ansicht von Karlsruhes Kammerpräsident Joachim Wohlfeil auch zur Stärkung der Ausbildung dazu. Hier sieht er den Gesetzgeber in der Pflicht, die Bezuschussung der Einrichtungen so anzuheben, dass sie vor allem in der steten Entwicklung moderner Kommunikationsmedien nicht hinterher laufen. Besonders die Medienkompetenz in den Einrichtungen stellt Wohlfeil in den Fokus.
Breiter aufgestellt ist das im August beschlossene Investitionsbeschleunigungsgesetz, das vor allem darauf abzielt, Verwaltungsvorgänge im Rahmen von Schienen- oder Straßenbauprojekten abzukürzen. Im Schnitt ließen sich so Planungsverfahren um etwa 18 Monate abkürzen.
