Traurige Botschaft, aber keine wirkliche Überraschung: Die Absagewelle der diesjährigen Festivalsaison betrifft auch „Das Fest“ in Karlsruhe. Am Mittwoch wurde mittags zunächst bekannt, dass sieben große Open-Air-Festivals in Deutschland wegen der Coronakrise abgesagt worden sind, darunter „Rock am Ring“ und „Rock am Park“ sowie „Southside“ und „Hurricane“.
Auf BNN-Anfrage erklärte Martin Wacker, Geschäftsführer der Karlsruher Marketing- und Event GmbH, dass auch das größte Open-Air der Region in Karlsruhe abgesagt werden müsse.
2020 konnte „Das Fest“ ebenfalls nicht stattfinden, wurde aber zunächst nur um ein Jahr verschoben. Das gesamte Programm wurde hierbei beibehalten. Ähnlich verfuhren die anderen Groß-Events der Branche.
Eine erneute Verschiebung wird es nun aber nicht mehr geben. Dies sei auch wichtig, um das Festival in seiner Struktur an die neue Situation anpassen zu können, erklärte Wacker gegenüber den BNN. Eine solche Überarbeitung sei notwendig, auch wenn die Pandemie 2022 vorbei sein sollte.
Organisatoren vom „Fest“ sind von den Absagen der anderen Festivals überrascht
Die gesamte Festivallandschaft hatte nach den Ausfällen von 2020 auf einen „Sommer des Wiedersehens“ gehofft. Die Entwicklung der vergangenen Wochen habe es aber immer unwahrscheinlicher gemacht, dass die Musikfestivals wie gewohnt vor mehreren zehntausend Besuchern hätten stattfinden können.
Es wäre unrealistisch, anzunehmen, dass wir im Juli ,Das Fest’ so anbieten könnten, wie wir es kennen und lieben.Martin Wacker, Geschäftsführer der Karlsruher Marketing- und Event GmbH
„Es wäre unrealistisch, anzunehmen, dass wir im Juli ,Das Fest’ so anbieten könnten, wie wir es kennen und lieben“, so Wacker. Zu der dreitägigen Großveranstaltung kamen in der Vergangenheit pro Tag zwischen 70.000 und 90.000 Besucher, rund 45.000 davon im ticketpflichtigen Bühnenbereich.
Vom Zeitpunkt der Absage der anderen Großfestivals waren die Karlsruher Veranstalter allerdings etwas überrumpelt. „Wir hätten unsere Absage gerne damit verbunden, unsere Alternativkonzepte für diesen Sommer vorzustellen“, erklärt Wacker. „Diese werden seit einiger Zeit entwickelt, sind aber noch nicht vollständig abgestimmt.“ Bekannt gegeben werden sollen sie nun nach Ostern.
Umgang mit den bereits verkauften Tickets für Karlsruher Festival ist noch nicht geklärt
Bis dahin soll auch geklärt sein, wie Tickets zurückgegeben werden können. Man wolle auch bei den „Fest“-Gängern dafür werben, die Traditionsveranstaltung auf dem Weg in die Zukunft zu unterstützen, indem man die Kosten für erworbene Tickets spende.
Die rund 130.000 verkauften Tickets für die Ausgabe von 2020 wären nun für „Das Fest“ im Juli 2021 gültig gewesen, da das Format und das Programm gleich geblieben wären. Da es nun keine weitere Verschiebung gibt, ändert sich die Situation.
Im Sommer 2021 werde man dennoch Kunst und Kultur in Karlsruhe bieten, betonte Wacker. Allerdings werde dies aufgrund der Corona-Krise eher um kleinere und dezentrale Angebote handeln. Im Sommer 2020 beispielsweise waren regionale Bands auf einem „Fest“-Mobil an wechselnden Plätzen in der Innenstadt aufgetreten.