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Sieben Teams starten in Saison

Das ist die Situation der Football-Teams in der Region um Karlsruhe, Pforzheim und Bruchsal

Sieben Football-Teams gehen im Jahr 2020 in der Region zwischen Bruchsal, Karlsruhe und Pforzheim an den Start. Dank zahlreicher TV-Übertragungen spüren auch die badischen Clubs den Boom. Wie ist die Lage bei den Teams zwischen Regionalliga und Kreisliga B? Ein Überblick.

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Jonas Lohmann (KIT) am Ball, gegen rechts Patrick Hefter (Stuttgart). GES/ American Football/ KIT SC Engineers - Stuttgarter Silver Arrows, 11.05.2019 Foto: GES

Sieben Football-Teams gehen im Jahr 2020 in der Region zwischen Bruchsal, Karlsruhe und Pforzheim an den Start. Dank zahlreicher TV-Übertragungen spüren auch die badischen Clubs den Boom. Wie ist die Lage bei den Teams zwischen Regionalliga und Kreisliga B? Eine Übersicht:

Das Epizentrum des American Footballs liegt am Sonntag in rund 7.800 Kilometer Entfernung. In Miami kämpfen die Kansas City Chiefs und die San Francisco 49ers um den Super Bowl. In Baden büffeln die Teams aus Karlsruhe, Pforzheim und Co noch eifrig Spielzüge. 2020 gehen sieben Teams zwischen Graben-Neudorf und Pforzheim an den Start. Von der Regionalliga bis zur Kreisliga B. Football boomt – auch dank der NFL-Übertragungen im TV – und findet immer mehr Fans und aktive Sportler. Die Anzahl an Try-Outs, also den Probetrainings, nimmt zu. Nahezu jeder Verein in der Region gibt so unerfahrenen Spielern eine Chance.

KIT SC Engineers aus Karlsruhe setzen auf die Jugend

„Immer mehr Leute probieren den Sport aus“, erklärt Jonas Lohmann, stellvertretender Abteilungsleiter bei den KIT SC Engineers. Der Karlsruher Regionalligist hatte schon im Oktober neue Spieler gesucht. Mit 73 Mann ist der Kader drei Monate vor Saisonbeginn nun prall gefüllt. Die Engineers waren bis 2013 ein reines Hochschul-Team. Die Uni-Nähe ist Fluch und Segen zugleich.

Durch die Studenten gebe es viel Fluktuation im Kader, bemängelt Lohmann. Zudem weiß er, dass das Interesse von kurzer Dauer sein kann: „Nur wenige Spieler bleiben hängen.“ Lohmann setzt daher auf den Unterbau: „Unsere Jugend ist unsere Zukunft.“ Mit U19, U17 und der kontaktlosen Flag-Football-Variante für die Unter-15-Jährigen sind die Karlsruher gut aufgestellt. Langfristig ist die German Football League 2 das Ziel.

Karlsruhes ältestes Team, die Badener Greifs, greifen in der Oberliga an

Zweitklassig waren die Badener Greifs letzmals 2011. Danach wurde Karlsruhes ältestes Football-Team durchgereicht. Der Tiefpunkt: Der ehemalige Erstligist stürzte 2016 bis in die Landesliga. Binnen zwei Jahren schafften die Greifs die Wende. 2018 ging es zurück in die Oberliga – mit nachhaltigem Erfolg. „Football hat einen Zuwachs“, sagt Defense-Coach Oliver Pludra. Konstant seien 50 Mann im Training. Zwischen 300 bis 450 Zuschauer kommen zu den Spielen auf das Gelände des ASV Grünwettersbach. Auch drei Jugendteams treten an. Die U19 wurde 2019 sogar Meister in der Landesliga.

Nun will der German-Bowl-Finalist des Jahres 1987 in die Regionalliga zurück. „Zwölf Spiele, zwölf Siege.“ Die Aussage Pludras ist deutlich. Sportlich stagnierte die Entwicklung in der Vorsaison ein wenig. Trotz der besten Offensive beendeten die Greifs die Saison 2019 nur auf Platz drei. Grund war die drittschlechteste Abwehr. 2020 sollen Spieler aus Übersee helfen. Quarterback Brandon Kelliher und Defensiv-Spieler Michael Brandon Dell stoßen zum Team. Dazu kommt mit Cheftrainer Michael Edwards ein „Urgreif“, wie Pludra den Ex-Marine bezeichnet, zurück.

Die "Insel-Situation" der Pforzheim Wilddogs

„Durch den Boom haben wir es geschafft, eine zweite Mannschaft zu installieren“, freut sich Thomas Zink, technischer Leiter der Pforzheim Wilddogs. Damit ist der Regionalligist das einzige Team in der Region mit einer Reserve-Mannschaft. „Wir haben hier eine Insel-Situation“, spricht Zink das Fehlen eines direkten Konkurrenten an. Weniger Spieler würden das Team verlassen, aber auch weniger von außerhalb dazu stoßen. „Deshalb ist die Ausbildung von Trainern und Jugendspielern sehr wichtig für uns“, sagt Zink. 85 Mann stehen im Kader zur Verfügung.

2019 kamen bis zu 1.000 Zuschauer im Schnitt zu den Spielen in das Stadion am Holzhof. Nach insgesamt zwölf Partien wurden die Wilddogs Dritter. Auch für 2020 sei das das Minimalziel, erklärt Zink. Aus „Leichtsinnsfehlern“ wolle man lernen, so der technische Leiter. Langfristig ist die zweite Liga das Ziel. Das Trainer-Team um Chris Treister, der als Quarterback spielt, arbeitet an den Grundlagen. „Ohne die braucht es keinen Schnick-Schnack“, sagt Zink. Schwer wiegt der Wegfall von drei Spielern der Offensive-Line. Mit Linebacker Hunter Kelley und Runningback John Harris sind zwei US-Spieler im Kader.

Bretten, Bruchsal und Graben-Neudorf im Football-Fieber

Auch drei nordbadische Teams sind im Jahr 2020 dabei: die Bruchsal Rebels, Bretten Black Panthers und die Nordbaden Dukes, ein neu gegründetes Team aus Graben-Neudorf. Und vom Zuspruch könnte so mancher Fußball-Club nur träumen. Zu den vier Heimspielen der Bruchsal Rebels kamen bis zu 750 Fans. „Das Interesse an der Sportart ist dank der TV-Übertragungen der NFL bis in unsere Abteilung spürbar“, erklärt Cheftrainer Tobias Nagel. 45 Mann stehen im Kader des Kreisliga-A-Teams. Im Saisonverlauf kommen weitere Spieler dazu, die am Training teilnehmen sollen. „Sie sind in ihrer Entwicklung noch nicht spielfähig“, sagt Nagel. Erstmals gibt es zwei Jugendteams.

Bruchsal Rebels wollen aufsteigen

Die Rebels kehrten erst 2017 zurück auf die regionale Football-Bühne. Zunächst als Barocks. Unter diesem Namen hatten die Bruchsaler zwischen den Jahren 1993 und 1997 eine große Fan-Gemeinschaft. Aufgrund eines Rechtsstreits musste eine Namensänderung her. Die Rebels waren geboren. In der Vorsaison scheiterten die Bruchsaler in den Play-offs. Nagel: „Das klar definierte Ziel für 2020 ist der Aufstieg.“

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SPIELBERICHT Am Sonntag, den 14.07.2019, trafen die Bruchsal Rebels in ihrem letzten Heimspiel der regulären Saison auf die Pforzheim Wilddogs. Die Footballer aus Bruchsal mussten hierbei ihre zweite Niederlage in Folge mit 0:19 aus Sicht der Gäste hinnehmen und beenden die reguläre Saison auf dem zweiten Platz im Classement. Vor heimischer Kulisse und etwa 400 Zuschauern traf der Tabellenerste auf den Tabellenzweiten im Spitzenspiel der "Kreisliga Nord". Dem Sieger winkte die Möglichkeit, das kommende Playoff- Spiel zuhause ausrichten zu dürfen. Den vollständigen Spielbericht könnt ihr auf unserer Facebook- Seite lesen! #bruchsalrebels #oneteamonefamily #americanfootball #sv62bruchsal #wirfürbruchsal #bruchsal #kraichgau #team #sport #sports #event #community #rannfl #rannflsüchtig #football #nfl #gfl #loss #playoffs #pforzheim #pforzheimwilddogs #rebels #rebelpride #jointherebellion #thankyoufans

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Der Wunsch nach der "ausgeglichenen Bilanz" bei den Bretten Black Panthers

Vom Schritt in eine höhere Spielklasse sind die Bretten Black Panthers noch entfernt. 2019 wurde das junge Team in seiner ersten Spielzeit Letzter. Sportlich wünscht sich Abteilungsleiter Philipp Blindt für die Saison in der Kreisliga B eine „ausgeglichene Bilanz.“ Dennoch ist das Interesse an den Black Panthers immens. Im Schnitt kamen bis zu 400 Zuschauer zu den Heimpartien. Außerdem: „Wir haben Spieler, die aus einem Radius von 50 bis 60 Kilometer zum Training kommen“, so Blindt.

Neu dabei: die Nordbaden Dukes aus Graben-Neudorf

Mit knapp über 30 Kilometern Distanz liegt ein neuer Konkurrent aus der Kreisliga B so fast in Schlagdistanz. Das Team der Nordbaden Dukes aus Graben-Neudorf startet in seine erste Spielzeit. Im Herbst 2018 gegründet, verfügt Cheftrainer Dirk Stichnoth über einen 45 Mann Kader. Sein Ziel für 2020 ist konservativ: Erfahrung sammeln. Aber: „Ein Platz im Mittelfeld wäre die Kirsche auf der Torte.“

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