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Besuch bei Königen und Rittern

Der Altweibersommer ist die beste Zeit für einen Ausflug auf eine der vielen Burgen der Region

Eines konnten sie ja, die Burgherren aus vergangenen Zeiten: sich die schönsten Fleckchen Erde aussuchen. Das macht die Burgen zu nahezu idealen Ausflugszielen. Der Herbst ist optimal, um die schönsten Gemäuer der Umgebung zu erkunden und dabei noch viel Wissenswertes über das Mittelalter zu erfahren.

11.12.2019, Baden-Württemberg, Neckarmühlbach: Stefan Rebscher, Falkner der Deutschen Greifenwarte, steht mit Truthahngeier Wilma vor der Burg Guttenberg. (zu dpa: «Eine Stauferburg rüstet sich gegen den Klimawandel») Foto: Uwe Anspach/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Verwendung weltweit
Spektakuläre Flugschau: Auf Burg Guttenberg kann man nicht nur beeindruckende Raubvögel sehen, sondern auch ein nie zerstörtes Gemäuer aus dem Mittelalter. Foto: Uwe Anspach picture alliance/dpa

Eines konnten sie ja, die Burgherren aus vergangenen Zeiten: sich die schönsten Fleckchen Erde aussuchen. Heute nennt man solche Bauplätze Sahnestück. Die Motivation, dort zu bauen, war natürlich im Mittelalter eine andere als heute: Der malerische Weitblick war unerlässlich im Verteidigungsfall, die Nähe zum Fließgewässer sicherte Handelsvorteile und Lebensmittel-Nachschub.

Eben die strategischen Vorteile von damals machen Burgen heute zu nahezu idealen Ausflugszielen. Und der Altweibersommer ist die optimale Zeit, die schönsten Gemäuer der Umgebung zu erkunden. Also los, zum Beispiel in die

Burg Trifels

Schon die Anfahrt zur Burg Trifels ist ein Erlebnis. Auf einem Höhenzug über der Stadt Annweiler in der Pfalz thronen auf drei Felsen drei Burgen, und eine sticht besonders hervor: die Reichsburg Trifels. Das beeindruckende Gemäuer spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Adelsgeschlechter der Salier und der Staufer, aus denen mehrere römisch-deutsche Könige und Kaiser hervorgingen.

Noch heute können Besucher Nachbildungen der Reichskleinodien Krone, Zepter und Reichsapfel in einer Schatzkammer bewundern. Bekannt ist die Burg auch dafür, dass dort der berühmte englische König Richard Löwenherz gefangen gehalten wurde.

Service

Das alles kann man täglich von 10 bis 18 Uhr erleben, allerdings sollte man die Tickets vorher unter www.burg-guttenberg.de buchen. Pro Stunde werden 20 Besucher eingelassen, es herrscht Maskenpflicht. Anreise mit dem Auto über die B27 (Gundelsheim) oder über die A6 (Ausfahrt Bad Rappenau). Die Burg liegt in Haßmersheim und ist ausgeschildert. Infotelefon: (06266) 388.

Burg Hohenzollern

Schon Kaiser Wilhelm II. soll gesagt haben, dass der „Ausblick von der Burg Hohenzollern wahrlich eine Reise wert ist“. Diese kaiserliche Empfehlung gilt bis heute. Den Stammsitz des Fürstengeschlechts der Hohenzollern kann man bei der Anreise bereits von weitem erkennen. Die Burg wurde auf einem Bergkegel erbaut, der als Solitär am Rande der Schwäbischen Alb bei Hechingen steht.

Wegen Corona gibt es derzeit keine Führungen, stattdessen erlauben die Burgherren „Königliches Flanieren“ in den Schauräumen der Burg. Zu sehen gibt es übrigens neben möblierten Burgräumen, Gemälden, kostbarem Silber und Porzellan auch die preußische Königskrone.

Service

Die Burg ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Achtung: Tickets mit Einlassfenster müssen dringend vorher unter www.burg-hohenzollern.com gebucht werden, das letzte Einlassfenster ist um 16 Uhr. Anfahrt über die B27, Ausfahrt Hechingen Süd, die Burg ist ausgeschildert. Vom Parkplatz sind es zirka 25 Minuten Fußweg, es fährt ein Pendelbus. Infotelefon: (07471) 2428.

Burg Berwartstein

Wie Ritter und Burgfräuleins können sich Besucher der Burg Berwartstein im Pfälzerwald fühlen. Das Spannendste an dieser Ende des 19. Jahrhunderts wieder aufgebauten mittelalterlichen Felsenburg ist, dass große Teile von ihr in den Sandstein gehauen wurden, sodass Besucher Treppen, Gänge und Kammern erkunden können, die sich bis tief in den Fels hineinschrauben. Zu sehen gibt es Waffen- und Folterkammern und einen Rittersaal mit einem in den Fels gehauenen Speisenaufzug. Man kann sich gut vorstellen, wie hier der Raubritter Hans Trapp mit seinen Mannen hauste.

Service

Die Öffnungszeiten sind von März bis Oktober jeden Tag von 9.30 Uhr bis 19 Uhr, am Wochenende bis 20 Uhr. Die Burg kann mit und ohne Führung besichtigt werden. Anfahrt mit dem Auto nach Erlenbach bei Dahn, die Burg ist ausgeschildert. Infotelefon: (06398) 210, www.burgberwartstein.de

Burg Guttenberg

Die spätmittelalterliche Höhenburg über Neckarmühlbach bietet Mittelalter-Fans das Rundum-Paket. Nicht nur, dass sie nach rund 800 Jahren noch im Originalzustand besichtigt werden kann - weithin bekannt ist sie auch für die Flugvorführungen der Deutschen Greifenwarte, die auf der Burg untergebracht ist. Im Burgmuseum können Besucher durch viele Schaustücke in die Welt des Mittelalters eintauchen, und vom Bergfried aus gibt es dazu noch einen wunderschönen Ausblick über das Neckartal.

Service

Die Burg kann von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden. Letzter Einlass ist um 17.15 Uhr. Corona-Maßnahmen: In der Burg gilt Maskenpflicht, maximal zehn Teilnehmer bei Führungen. Die Anreise mit dem Zug ist möglich, vom Bahnhof Annweiler dauert es auf einem Rundwanderweg etwa eine Stunde bis zur Burg. Für Autos gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz am Fuß des Burgbergs, etwa 20 Minuten Fußmarsch. Infotelefon: (06346) 8470, www.reichsburg-trifels.de

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