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Top-Act am Eröffnungstag

Die Band, die das „Fest“ verändert hat: Seeed kommen erneut nach Karlsruhe

Seeed ist der Top-Act für den Eröffnungstag des Open Airs „Das Fest“. Damit ist klar: Es kehrt eine Band mit ganz besonderer Beziehung zum „Mount Klotz“ nach Karlsruhe zurück.

20.07.2013 Seed auf der Hauptbühne
Bekannt als „singende Caballeros auf’m bombigen Beat“: Seeed aus Berlin haben schon mehrfach beim „Fest“ Station gemacht, zuletzt im Sommer 2013. Foto: Rake Hora /BNN

Man hätte es wissen müssen. Nicht erst, seitdem die Karlsruher Gerüchteküche vor sich hin köchelt. Und nicht erst, seitdem das an diesem Wochenende stattfindende und bereits ausverkaufte Happiness-Festival in Straubenhardt erst vor kurzem die Berliner Band Seeed als Top-Act verkündete. Nein, schon vor neun Jahren.

2013 waren Seeed zum bereits dritten und bislang letzten Mal zu Gast beim Open Air „Das Fest“ in der Karlsruher Günther-Klotz-Anlage. Und schon damals hatte Frontmann Peter Fox begeistert gerufen: „Bestes Konzert der Welt! Wir kommen wieder. Immer wieder!“

Nun ist es offiziell: Die Reggae-Dub-Formation wird 2022 zum nunmehr vierten Mal dem „Mount Klotz“ einheizen. Am Freitag gaben die „Fest“-Veranstalter endlich den bislang geheim gehaltenen Top-Act für den Eröffnungstag am Donnerstag, 21. Juli, bekannt. An diesem Abend wird Seeed um 21 Uhr nach den Auftritten von Lotte und Alice Merton die Hauptbühne entern.

Von vier „Fest“-Tagen war bislang nur der Samstag ausverkauft

Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe waren hierfür noch Tickets erhältlich. Vorab ausverkauft war bislang nur der „Fest“-Samstag, der mit Jan Delay ebenfalls ein bereits beim „Fest“ bekanntes Gesicht in die Günther-Klotz-Anlage bringt.

Schon 2013 waren Seeed erst vergleichsweise kurz vor dem Festival angekündigt worden. Eindruck gemacht hatten die Berliner bereits zu Beginn ihrer Karriere, zehn Jahre zuvor bei ihrem ersten Karlsruher Gastspiel am „Fest“-Freitag im Jahrhundertsommer 2003.

Seeed: Unvergesslich in Karlsruhe seit zweitem Auftritt 2006

Unvergesslich aber machten sie sich bei ihrer Rückkehr am „Fest“-Samstag 2006. Da wurden Seeed zur ersten Band, die dem „Fest“ seine Kapazitätsgrenzen aufzeigte. Der Andrang war so groß, dass erstmals in der „Fest“-Geschichte der Zugang begrenzt werden musste und der Haupteingang zum bereits überfüllten Gelände geschlossen blieb.

Mehrere tausend Menschen warteten vergeblich auf Einlass, während auf dem proppenvollen Gelände vor der Hauptbühne die Berliner „Dancehall Caballeros“ auf einem wahrhaft „bombigen Beat“ (so ein Zitat aus einem ihrer frühen Songs) durch ein 90-minütiges Programm ritten.

Auftritt passte in fröhlich-entspannte WM-Stimmung von 2006

Ihr damaliger Auftritt passte perfekt in die Stimmung jenes Sommers. Deutschland war noch verzaubert vom Sommermärchen der kurz davor zu Ende gegangenen Fußball-WM. Zum ersten (und bisher einzigen) Mal gab es ein „Fest“-Shirt in Fußballtrikot-Look.

Das Fieber, das vom Klinsmann-Team mit „Schweini“, „Poldi“ und Co entfacht worden war, schlug sogar in den Blick auf Seeed im damaligen BNN-Bericht durch, der die Band wie folgt beschrieb: „Elf Mann stark, enorm spielfreudig, offensiv mit eher südländischem Temperament und sehr teamorientiert.“

Verewigt hat sich dieser Auftritt auch, weil er für eine Live-DVD der Band aufgezeichnet wurde – und eben diese Live-DVD mit den fulminanten Szenen beginnt, die zeigen, wie der fallende Bühnenvorhang den Blick freigibt auf den von jubelnden Menschen übersäten Hügel.

2009 sprengte Seeed-Sänger Fox die „Fest“-Kapazitäten

Gewissermaßen dokumentierten Seeed damit einen „Fest“-Zustand, dem ausgerechnet ihr Frontmann Peter Fox mit der Tour zu seiner Soloplatte „Stadtaffe“ 2009 ein Ende setzte: In jenem Sommer war Fox quasi der größte deutsche Festival-Act schlechthin.

Und als er am damaligen „Fest“-Sonntag mit seiner vielköpfigen Band einen musikalisch furiosen Schlusspunkt unter drei Festivaltage setzte, da waren die herbeigeströmten Menschenmassen schlichtweg nicht mehr zu kontrollieren. Nur knapp schrammte das bis dahin vom Stadtjugendausschuss organisierte „Fest“ an höchst kritischen Situationen vorbei.

Danach wurde die Großveranstaltung mittels Gründung einer GmbH auf eigene Füße gestellt und mit einem umzäunten Hauptbühnenbereich versehen. Seitdem ist per Ticketkontrolle sichergestellt, dass nicht mehr Menschen als zulässig zur gleichen Zeit vor der Hauptbühne unterwegs sind. Beim diesjährigen „Fest“ sind es, im Sinne des Schutzes vor Corona, mit 35.000 noch etwas weniger als in den Vorjahren.

Einzige Band mit „Fest“-Auftritten zu jedem Album

Mit dem erneuten Auftritt dürften Seeed übrigens ein weiteres Alleinstellungsmerkmal einheimsen: Damit werden sie die bislang wohl einzige Band, die auf der Tour zu jedem ihrer Alben am „Mount Klotz“ Station gemacht hat. Insofern dürfte es selbst danach nicht die Frage sein, ob Seeed irgendwann mal wieder vorbei schaut. Sondern allenfalls, wann das fünfte Album in Produktion geht.

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