Inventa-Projektleiter David Köhler biegt mit den Medienleuten um die Ecke, wo noch messe-täglich ein Murmeltier grüßt und für Schweizer Kräutersalbe wirbt. Schon steht er am Eingang der dm-Arena – und blickt voller Ehrfurcht nach oben: spektakulär die zwölf Meter hohe Lichtinstallation der Firma GIP Innovation Tools. „Als kleine Hommage an 100 Jahre Bauhaus“, sagt Köhler. Er läuft an Türen, Toren, Treppen vorbei, stoppt beim Karlsruher Traditionsbetrieb Schneider Treppen. Der zeigt eine Lösung für Renovierer. Die kennen das Problem: Die alte Stahltreppe mit Holzbelag samt rutschhemmenden Filz ist in die Jahre gekommen – und sieht auch so aus. Statt sie, was recht teuer ist, komplett zu ersetzen, versieht Schneider die Stufen mit einem Kunststoffbelag. Schon sieht’s wie neu aus. Die Nachfrage sei wegen des Generationenwechsels groß, sagt Geschäftsführer Frank Leonhardt.
Ein Pferd für den Garten - die Inventa zeigt auch das
Der Presse-Tross zieht weiter, vorbei an herb duftenden Ledermöbeln. Kaminöfen werden noch geputzt, Teppichböden gesaugt, so wenige Stunden vor der Preview für geladene Gäste. Dann soll hier ja alles wie geschleckt aussehen, schließlich ist die Inventa eine Premiummesse, nicht nur, aber besonders fürs Publikum mit kräftiger Kaufkraft. An Stellwänden zeigt der Verein der Immobilienmakler Region Karlsruhe (immoka) einige der – aus bekannten Gründen – relativ wenigen Häuser, die derzeit auf dem Markt sind.
Auch ein Effekt in diesen Nullzinszeiten: die Leute investieren wie wild in ihr heimisches Grün – entsprechend gut ausgelastet sind die Garten- und Landschaftsbauer. Umso mehr verwundert die üppige Pracht, die die Inventa-Macher in diese weitere Messehalle gebracht haben. „Wir sind gut vernetzt, Fördermitglied des Verbandes“, sagt Projektleiter Köhler. Das zahlt sich aus.
Also: Es grünt so grün, wenn Karlsruhes Blumen in der Messe blühen. Zehn Showgärten machen, gerade bei all dem Schmuddelwetter draußen, Lust auf Frühling. Wie das riecht hier. Und plätschert. „Der Garten wir immer stylisher“, sagt Anja Neurohr von der KMK-Presseabteilung. Damit meint sie aber nicht die inzwischen bei jedem dritten, vierten Reihenhäuschen vorzufindenden „Steinwüsten“. Also solche bezeichnet der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg die Schotterflächen. Also werden schmucke Alternativen gezeigt – unter dem Motto „Rettet den Vorgarten“, das der Verband unter seinem stellvertretenden Vorsitzenden Thomas Westenfelder aus Eggenstein-Leopoldshafen ausgerufen hat. Da plätschert Wasser die flachen Granitsteine herab, füllt ein Bächlein. Sogar eine Brücke gibt es hin zum kleinen Rasen – wohlgemerkt auf einer nur sechs Meter schmalen Fläche. Nebenan zwitschern die Vöglein. Die sind aber, anders als die Pflanzen, auf der Inventa nicht echt, sondern kommen aus den Lautsprechern. Echte Vögel, das wäre ja noch ’ne Idee für die Inventa ...
Individuell gefertigte Küche für den heimischen Garten
Perfektionisten wollen fürs perfekte Dinner im Garten keine Kompromisse eingehen. Diana Oehler folgt dem Trend, fertigt speziell für den Garten Küchen. 22 000 Euro kostet das Exemplar, das sie auf der Messe ausstellt. „Den Kunden ist wichtig, dass es hochwertige Materialien sind“, sagt die Unternehmerin aus Bad Saulgau. Jede Küche sei ein Unikat.
Das sind die Bronzepferde von Diana Winter aus Gaisbeuren im Allgäu nicht. Aber kurios und lebensgroß sind sie. Wer sich die in den Garten stellt? „Pferdefreunde und Pferdezüchter“, sagt sie lächelnd.
Letzte Station: RendezVino, die die Lifestylemesse Inventa abrundet. Rar ist, was das Weingut Saulheimer aus Rheinhessen präsentiert. „Frühen Roten Malvasier“, eine weiße Rebsorte, die schon Luther schätzte, baut Kai Saulheimer als einer von fünf Winzern in Deutschland an. Erdig schmeckt der Wein. So hat der junge Winzer einen Coup gelandet und kann bei all der Messevielfalt auffallen.