Der Möbelriese investiert nach eigenen Angaben rund 80 Millionen Euro in den 28.000 Quadratmeter großen Bau. Erfahrene Mitarbeiter aus bestehenden Filialen werden von etwa 200 neuen Kollegen unterstützt.
Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup sah es als große Chance an, mit der Ansiedlung von Ikea „neue Mobilitätskonzepte im Bereich des Einkaufs erproben und vorzeigen zu können“ und über „andere Verknüpfungen von Wohnen, Arbeiten und Einkaufen“ weiter nachzudenken.
Ikea will möglichst viele Kunden davon abhalten, mit dem Auto zum Möbelhaus zu fahren. Mindestens 15 Prozent sollen mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen. „Nirgendwo sonst in Deutschland liegt die Haltestelle lediglich wenige Meter vom Eingang entfernt“, so der künftige Chef des Einrichtungshauses, Tim Geitner.
Kommen Billy und Co mit dem Möbeltaxi?
Zwei Straßen- und zwei S-Bahnlinien auch mit überregionaler Anbindung halten vor dem Einrichtungshaus. Mit Möbeltaxen und Lastenradkurieren werden über die bewährten Lieferangebote hinaus Anreize geschaffen, den Privat-Pkw in der Garage zu lassen. Zusammen mit der Hochschule Offenburg wird zudem ein Zustellkonzept über speziell ausgebaute Straßenbahnen erarbeitet.
Hunderte Gäste strömen am Donnerstag zur Richtfest-Party und lauschen den Rednern, dessen Pult vor einer Kollektion mit Ikea-Vorhängen – von klassisch weiß über rot-weiß gestreift bis zum Tannenbaummotiv mit Kugeln – platziert ist. Im gedämpften Licht und umsäumt von jeder Menge Sichtbeton ergibt sich ein Sound, der Ferber an einen Kathedralen-Ton erinnert. Die Akustik wird sich zwar noch erheblich ändern, die Konturen des künftigen Konsumtempels zeichnen sich aber schon scharf ab.
Impressionen vom Richtfest:
Etwa 200 Menschen sind aktuell auf der Baustelle im Einsatz. Der Rohbau ist fast fertig, die ersten blauen Fassadenelemente und ein Großteil der Glasfassade bereits montiert. Die Gebäudehülle wird vor dem Winter geschlossen sein.
„Das Karlsruher Haus wird sich äußerlich vom bekannten Blau und Gelb deutlich unterscheiden. Im November beginnt die Montage des weißen Fassadenkleides. Das sind besondere Elemente, die aus dem Fassadenwettbewerb hervorgegangen sind“, erklärte der künftige Chef des Einrichtungshauses, Tim Geitner. Er kommt ursprünglich aus Köln, wohnt aber in Heidelberg und baut gerade auch privat.
„Auf meinem Weg in den Skiurlaub bin ich auf der A5 immer an Karlsruhe vorbei, ohne angehalten zu haben“, gesteht Geitner unter dem Raunen des Publikums. Seine Karlsruhe-Kenntnisse konnte er jedoch in der jüngsten Vergangenheit deutlich erweitern. Erste Sympathieadressen lässt er seinem Bekenntnis folgen.
Die Menschen warten auf Ikea
Voll im Gange befindet sich der Einbau der Gebäudetechnik. Im Frühjahr geht es an die Inneneinrichtung. Gerade ausgeschrieben wird der Ausbau der Durlacher Allee und der Straßenbahnhaltestelle Weinweg. „Diese Arbeiten werden über den Winter laufen. Vielleicht haben wir ja wie im letzten Jahr Glück mit dem Wetter. Viele Menschen warten schon auf uns,“ sagt Ferber mit Blick auf den geplanten Eröffnungstermin im Juli kommenden Jahres.