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Neues aus dem Elternleben

Eine Sechs in Paläontologie

Pteranodon, Microcephale, Oryctodromeus – unsere Kinderkram-Autorin ist davon überzeugt, dass täglich ein paar neue Dinosaurierarten erfunden werden, nur um die Eltern kleiner Dino-Fans zu verwirren. Alles weitere lest Ihr in der ersten paläontologischen Folge des Kinderkrams.

Die Welt ist bunt: Vor allem mit Kindern.
Die Welt ist bunt: Vor allem mit Kindern. Foto: Dolgachov/Fotolia

Kinder zu haben, das bedeutet unter anderem, sich mit ihren ständig wechselnden Interessen auseinanderzusetzen. Ein Nebeneffekt davon ist, dass man sich plötzlich mit Dingen auskennt, die man vorher nicht kannte oder sie längst wieder vergessen hatte.

Ich beispielsweise kann seit mein Sohn zwei Jahre alt ist einen Radlader von einem Bagger unterscheiden und weiß auch, was ein Kipplaster macht, welche Arten von Baukränen es gibt und wie ein Betonmischer funktioniert. Seit die Siebenjährige in die Schule geht, kann ich außerdem souverän das Blatt der Hainbuche von dem einer Erle unterscheiden und erklären, wie man Tanne und Fichte auseinanderhält. Nur mit einem bin ich überfordert: Dinosauriern.

Überfordert von Dinosauriern

Als meine Kinder die urzeitlichen Riesenechsen vor Jahren zu ihrem Haupt-Interessensgebiet kürten, konnte ich eine Weile problemlos mithalten: Da ging es noch um den pflanzenfressenden Brachiosaurus, den vom damals Dreijährigen genannten „Ranorex“ (Tyrannosaurus Rex), den ich mit seinen absurd kurzen Armen immer eher als lustig denn als bedrohlich empfand oder den mit Knochen gepanzerten Stegosaurus.

Doch als ich eines Tages aus einem unserer zu diesem Zeitpunkt bereits in beträchtlicher Anzahl vorhandenen Dinosaurierbücher vorlas, geriet ich ins Stocken: „Einen langen Schnabel hatte auch der Que...der Que..äh..der..“. „Quetzalcoatlus“, beendete die damals Fünfjährige den Satz. „Welcher ist das denn?“, fragte ich, nicht unbeeindruckt. Sie zeigte im Buch auf einen großen Flugsaurier. Ein paar Tage später wollte ich meinen Sohn auf einen Dino in einem anderen Buch aufmerksam machen. „Schau mal, ein Triceratops“, sagte ich. Er blickte mich entrüstet an: „Äh Mama, ist nicht Triceratops, Triceratops haben nur drei Hörner. Ist Einiosaurus.“

Pteranodon, Microcephale, Oryctodromeus

Pteranodon, Microcephale, Oryctodromeus – im Laufe der Zeit bekam ich es mit immer mehr Sauriern zu tun, von denen ich im Leben noch nie gehört hatte und die in mir die Überzeugung zementierten, dass irgendwo auf der Welt täglich zehn neue Dinosaurierarten erfunden werden, nur um die Eltern auf der Welt maximal zu verwirren. Irgendwann gaben meine Kinder auf, mich in ihre paläontologischen Studien einzubeziehen. Und ich gab es auf, auf diesem Gebiet dazuzulernen.

Warum sollte ich auch: Dinosaurier sind doch schon vor Millionen von Jahren ausgestorben. Immerhin weiß ich jetzt, was ein Radlader ist.

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