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Momente 2019

Große Erfolge und schmerzliche Abschiede im Karlsruher Zoo

Amtliche 4.231 Kilogramm auf der Waage, ein blauer Superstar, der von Hand aufgezogen wird, eine coole Rasselbande, ein Flusspferd-Drama und ein Happy-End für die Hippos, große Anstrengungen für den Artenschutz und ein rabenschwarzer Februar-Samstag: Das 154. Jahr des Karlsruher Zoos ist von großen Erfolgen und schmerzlichen Abschieden geprägt.

Das Jungtier Halloween mit Mutter Kathy
Das Jungtier Halloween mit Mutter Kathy. Foto: Zoo Karlsruhe/dpa/Archivbild

Schon Mitte November wird der millionste Besucher gezählt – trotz Baustellen boomt der Tiergarten mehr denn je. Mit der neuen Außenanlage für die Dickhäuter wird ein Großprojekt abgeschlossen , dem ein europaweit einzigartiges Konzept zugrunde liegt: Tags gehört das 3.000 Quadratmeter große Areal den Elefanten, am Abend und nachts sollen die Flusspferde auf dem Gelände weiden.

Genutzt werden die neuen Möglichkeiten höchst unterschiedlich: Elefantenkuh Jenny macht nicht nur sofort den Hügel platt, sondern auch mit dem symbolischen Absperrband kurzen Prozess – und eröffnet so Ende Mai die neue Anlage mit Futterbaum und Elefantendusche . Herzstück ist die riesige Waage, auf der Jenny gleich bei der Eröffnung Farbe bekennen muss: Gewichtige 4.231 Kilogramm zeigt die LED-Anzeige, die man von der neuen Besuchertribüne bestens im Blick hat.

Für Elefantenkuh Nanda geht es wochenlang an der Hand der Pfleger ins Neuland – das nahezu blinde Tier erobert die neue Dickhäuter-WG in vielen kleinen Schritten. Bitten lässt sich auch Flusspferddame Kathy, als sich Mitte September für sie erstmals das Tor öffnet. Die Leckereien vor ihrem Flusspferdmaul machen ihr den Ausflug ins neue Gelände schmackhaft.

Zwei Flusspferd-Babys – nur eins überlebt

Unbestechlich bleibt Bulle Platsch – die nächste Chance bekommt er im Frühjahr 2020. Dann wird auch der Nachwuchs der Hippos dabei sein: Der kleine Bulle Halloween bezaubert seit dem 31. Oktober das Zoopublikum . Sehr viel kräftiger und agiler als sein Geschwisterchen ist er – das wird im Januar nur zwei Tage alt und letztlich tot im Becken gefunden.

Die Erdmännchen-Rasselbande mit vier putzigen Jungen, Seehund-Jungspund Henning und der kleine Seelöwe Henry erobern die Herzen der Zoobesucher ebenfalls im Sturm. Noch ein Henry hat im Netz eine riesige Fan-Gemeinde: Der Hyazinth-Ara wird von Zoochef Matthias Reinschmidt von Hand aufgezogen. Junge Zebras, Alpaka-Nachwuchs, ein flaumiges Sarus-Kranichküken, kleine Kattas, Zwergflamingos und gleich drei Wisent-Kälber bereichern die Kinderstube des Zoos. Eine Zweijährige der Urrinder verlässt den Tierpark Oberwild Richtung Karpaten für ein Auswilderungsprojekt.

Hier hieß es Abschied nehmen

Abschied nehmen heißt es von mehreren Großtieren: Mit Trampeltier Ulana, Riesenschildkröte Flunder und Eisbärin Nika sterben dem Zoo Sympathieträger weg . Besonders bitter ist der 23. Februar: Die knapp 64-Jährige Rani, die jahrzehntelang das Karlsruher Elefantenquartett anführte , stirbt drei Stunden vor Superstar „Rosalinda“.

Der uralte Ara, der eigentlich Douglas heißt und als Jungvogel in „Pippi in Taka-Tuka-Land“ mitwirkte , war der perfekte Botschafter für seine bedrohten Artgenossen im Freiland.

Mit vielen Projekten setzt sich die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe für das Überleben von Wildtieren und den Erhalt ihrer Lebensräume ein. Viele Spenden und der freiwillige Artenschutz-Euro beim Zoo-Eintritt spülen 2019 eine halbe Million Euro in die Kasse – die etwa Elefanten auf Sri Lanka und Orang-Utans auf Borneo helfen. Neu engagiert sich die Karlsruher Stiftung 2019 für den Erhalt der großen Tierwanderrouten in der kenianischen Masai-Mara.

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