Der brennende Mülleimer sorgte für Rauchentwicklung im Foyer des Gebäudes, das sich das Albertus-Magnus-Gymnasium und die Anne-Frank-Realschule (AFR) teilen, und auf den Gängen der AFR. 170 Schüler mussten nach Polizeiangaben evakuiert werden - darunter auch die sechs Prüflinge, die eigentlich gerade ihre Abiturprüfung im Fach Französisch ablegten. Verletzt wurde niemand.
Hausmeister löscht das Feuer
Dem beherzten Eingreifen des Hausmeisters Rainer Spesshardt ist es zu verdanken, dass der Brand sich nicht noch weiter ausgebreitet hat. Er sah den Rauch, der aus einer Toilettentür im Trakt der Anne-Frank-Realschule in das Foyer drang, und löschte die Flammen kurzerhand mit einem Feuerlöscher.
„Um 12.15 Uhr ging es los, ich wollte gerade in den Mittag“, erzählte er den BNN am Mittwochnachmittag. „Jemand hat wohl die Mülltonne angezündet, dann hat auch der darüber hängende Handtuchhalter Feuer gefangen.“ Von beiden Gegenständen waren am Mittwochnachmittag nur noch verkohlte Überreste zu sehen.
Die Feuerwehr Ettlingen, die über die Brandmeldeanlage alarmiert worden war, rückte mit 18 Kräften an. Sie übernahm die Nachlöscharbeiten in der Toilette und entlüftete später mit zwei großen Ventilatoren das Gebäude. Der Einsatz dauerte knapp zweieinhalb Stunden.
Laut Polizei ist durch den Brand lediglich ein geringer Sachschaden entstanden.
Die sechs Abiturientinnen müssten den zweiten Teil ihrer Französisch-Prüfung nun zum regulären Nachschreibetermin nach den Pfingstferien wiederholen, sagt AMG-Schulleiter Helmut Obermann. „Da sind Tränen geflossen“, schildert er die Reaktion der jungen Frauen auf den überraschenden Prüfungsabbruch am Mittwoch.
Zehntklässler der Realschule bangen um Prüfungsmaterial
Auch für die Realschüler war die Evakuierungsaktion am Mittwoch nervenaufreibend: „Unsere Zehntklässler waren lange in der Sorge, ihr dringend benötigtes Material für die Prüfungsvorbereitung holen zu können“, berichtet die Leiterin der Anne-Frank-Realschule, Christine Kirchgäßner. „Sie waren dann sehr erleichtert, nach langer Wartezeit ebenfalls ihre Räume kurz betreten zu können.“
Da das AMG bis auf das Foyer fast gar nicht von der Rauchentwicklung betroffen gewesen sei - man habe rechtzeitig die Brandschutztüren geschlossen -, seien die Gymnasiasten früher als die Realschüler zurück in ihre Klassenzimmer gelassen worden.
Räume werden einer Spezialreinigung unterzogen
Den Nachmittagsunterricht und geplante Arbeiten am Nachmittag habe man komplett abgesagt. „Glück im Unglück war, dass die fünf Klassenzimmer, die erheblich kontaminiert wurden, an diesem Tag aufgrund des Wechselunterrichts nicht belegt waren“, erzählt Kirchgäßner weiter. Diese Räume würden nun einer Spezialreinigung unterzogen.