Eigentlich war der Start für die Dampfzugsaison am 1. Mai vorgesehen. Daraus wird nichts. Für den Mai sagte der Verein Dampfnostalgie Karlsruhe, eine Sektion der Ulmer Eisenbahnfreunde, alle Fahrten ab.
Das gilt nach Auskunft von Sektionsleiter Roland Brunnecker nicht nur für die Fahrten von Karlsruhe über Ettlingen durchs Albtal nach Bad Herrenalb, sondern auch für die Fahrten durchs Murgtal und durchs Enztal.
Die Entscheidung traf der Verein selbst. „Die anhaltend hohen Infektions- und Inzidenzzahlen lassen es leider nicht zu, dass wir mit guten Gewissen die Fahrten durchführen können“, erklärte Brunnecker gegenüber den BNN.
In jüngster Vergangenheit starb ein langjähriges und vormals sehr aktives Vereinsmitglied der Dampflokfreunde in Folge einer Corona-Erkrankung. „Der schwere Verlust“, so Brunnecker weiter, „hat uns aufgezeigt, wie hoch das Risiko einer Infektion sein kann.“
Auflagen hätten zu noch mehr Einschränkungen geführt
Genau genommen hätte die Dampflok 58 311 durchaus unter Dampf durch die Region brettern können. Die Dampfzugfahrten gelten als Fahrten innerhalb des öffentlichen Nahverkehrs.
Bedingt durch das jüngst in Kraft getretene Infektionsschutzgesetz („Notbremse“) hätten weitere Auflagen zu noch mehr Einschränkungen für den Fahrbetrieb gesorgt, erläutert Brunnecker.
Der Verein hoffe nun zunächst auf den Juni, zumal er dringend auf die Einnahmen durch die Fahrten angewiesen sei. Vielleicht, so die Hoffnung der Dampfzugfreunde, überlässt der eine oder andere Fahrgast, der bereits gebucht hat, das Geld dem Verein.
Der kann es gut gebrauchen. Schließlich fallen laut Brunnecker weiterhin Kosten für die Instandhaltung der historischen Eisenbahn an.