In Waldbronn sollten Freibad und Albtherme nach den ursprünglichen Plänen der Verwaltung eigentlich schon am Donnerstag, 11. Juni, öffnen. Nach Bekanntwerden der Auflagen in der Landesverordnung vergangene Woche stellt Harmut Karle, Technischer Leiter der Kurverwaltung, das Datum jedoch in Frage. Er hält jetzt den 15. Juni für realistischer.
Die Vorgaben zur Berechnung der maximalen Besucherzahl seien anders als angenommen, erklärt Karle. Außerdem habe sich die Landesregierung nicht, wie gehofft, von der Vorgabe verabschiedet, dass pro Becken eine Person die Einhaltung der Abstandsregeln überwachen müsse.
„Statt zwei Bademeistern brauche ich jetzt fünf Personen“, sagt Karle. Auch für die Registrierung von Besuchern, die ihre Kontaktdaten nicht schon bei der Online-Buchung hinterlegt haben, brauche man zusätzliches Personal. Tickets nur online anzubieten, hält Karle für keine gute Lösung: Gerade in der Therme sei die Zielgruppe nicht sehr Internet-affin.
Auch interessant:Wenn das Freibad öffnet, dann im Schichtbetrieb mit Badezeiten zwischen 10 und 14 Uhr sowie zwischen 15 und 19 Uhr. Duschen und die Rutsche bleiben zu. Die Besucherzahlen sind deutlich begrenzt. In der Therme gilt eine maximale Aufenthaltsdauer von drei Stunden. Weil einige Angebote wie die Sauna und die Infrarotkabinen wegfallen oder nur eingeschränkt genutzt werden können, wird der Eintrittspreis für die Albtherme reduziert.
Ettlingen verkauft Tickets über Bäder-App
In Ettlingen öffnen am Montag, 15. Juni, das Albgau-Freibad, das Waldbad Schöllbronn sowie der Buchtzigsee. Badezeiten sind jeweils von 10 bis 20 Uhr. Hallenbad und Sauna bleiben geschlossen.
Die Besucherzahlen sind im Albgaubad auf 1.000 Gäste pro Tag begrenzt, im Waldbad Schöllbronn auf 750 und am Buchtzigsee auf 1.500. Eintrittskarten können ausschließlich online über die Ettlinger Bäder-App (bald verfügbar im App-Store) oder über die Homepage www.baeder-ettlingen.de gekauft werden.
Am Eingang und in überdachten Bereichen gilt Maskenpflicht. Kinder bis 14 Jahre dürfen das Bad nur mit einer Aufsichtsperson betreten. Saison- und Jahreskarten sind nicht gültig. Wer schon eine Jahreskarte hatte, bekommt sie rückerstattet. Saisonkarten wurden laut Daniel Daul von den Stadtwerken noch nicht verkauft. Die Eintrittspreise in allen Bädern wurden pauschal auf drei Euro reduziert.
Malsch plant in drei Zyklen
Das Freibad Malsch öffnet voraussichtlich am 15. Juni. Vorher müsse der Gemeinderat im elektronischen Verfahren noch die Planungen, unter anderem zu angepassten Eintrittspreisen, absegnen, erklärt Hauptamtsleiter Heribert Reiter.
Mit einer Entscheidung rechnet er diesen Dienstag. Legt der Gemeinderat sein Veto ein, verzögere sich die Öffnung schätzungsweise um eine Woche. Geplant ist eine Öffnung des Bades in drei Zyklen und mit begrenzten Besucherzahlen: Von 9.30 bis 12 Uhr für maximal 200 Badegäste und von 13 bis 16 Uhr sowie von 17 bis 20 Uhr für jeweils maximal 300 Badegäste.
Zwischen den Schichten wird das Bad gesäubert. Die Rutsche, das 1,5 Meter- und das Drei-Meter-Sprungbrett werden geöffnet, der Fünf-Meter-Turm bleibt geschlossen. Statt eines Online-Ticketverkaufs will Malsch eine Ampelregelung einführen: Auf der Website www.corona-malsch.de sollen die Farben grün, gelb oder rot anzeigen, wie viel gerade im Bad los ist und ob es sich lohnt, überhaupt hinzufahren.
Karlsbad: Duschen und Rutsche bleiben zu
Karlsbad schließt eine Öffnung des Schwimmbads vor dem 15. Juni aus. Es sei sogar fraglich, ob es überhaupt unter diesen Bedingungen öffnen könne, sagt Bürgermeister Jens Timm. Noch könne man dazu keine konkreten Angaben machen. Diese Woche werde er das weitere Vorgehen innerhalb der Verwaltung besprechen, später sollen auch die Fraktionen eingebunden werden.
Wenn das Bad öffnet, dann werden auch dort die Besucherzahlen begrenzt, außerdem bleiben Sprungturm und Rutsche geschlossen, erklärt Rechnungsamtleiterin Petra Goldschmidt. Auch Duschen und Umkleiden werden abgesperrt. Eintrittskarten können an der Tageskasse gekauft werden. Besucher müssen dort ein Formular mit Kontaktdaten ausfüllen.
Bad Herrenalb rechnet mit Mehrverlust von 100.000 Euro
In Bad Herrenalb ist nicht sicher, ob die Siebentäler Therme und das Freibad öffnen. Durch das zusätzlich für die Aufsicht benötigte Personal und die begrenzte Besucherzahl entstünde im Freibad zusätzlich zu dem ursprünglichen jährlichen Verlust von rund 150.000 Euro ein Mehrverlust von 100.000 Euro, erklärt die Geschäftsführerin der Stadtwerke, Karina Herrmann. Bei der Therme belaufe sich der Mehrverlust vermutlich sogar auf 150.000 Euro.
Die Gemeinde müsse die zusätzlichen Kosten tragen. Daher würden die Stadtwerke sich noch mit den Kommunalpolitikern absprechen. Wenn Bad und Therme öffnen, dann vermutlich am 15. Juni.