Große Aufregung im Schulzentrum am Horbachpark. Am Donnerstagnachmittag verbreitete sich über die sozialen Medien eine Meldung, dass es dort einen Amok-Alarm gegeben habe.
Ein Großaufgebot an Polizei und Rettungskräften kam vor Ort. Circa 30 Kräfte der Bereitschaftspolizei in schusssicheren Westen, Helmen und Maschinenpistolen durchsuchten das Gebäude des Schulzentrums, in dem sich die Anne-Frank-Realschule und das Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG) befinden.
Ettlinger Bürgermeister gibt Entwarnung
Gegen 15.40 Uhr waren sechs Einsatzwagen der Landespolizei in die Middelkerker Straße Richtung Schulzentrum eingebogen, die Straße wurde abgesperrt. Um 16.10 Uhr gab der Ettlinger Bürgermeister Moritz Heidecker (parteilos) Entwarnung.
Gegen 16.30 Uhr standen rund um das Schulgebäude noch 200 bis 300 Schüler, Lehrer und Eltern. Wie die Polizei dann vor den versammelten Eltern verkündete, war zu diesem Zeitpunkt das Erdgeschoss des Gebäudes bereits gesichert.
Es muss auf Nummer Sicher gegangen werden.Aynur Morlock, Elternbeirätin am Albertus-Magnus-Gymnasium
Achtklässler der Anne-Frank-Realschule berichteten, dass sie nach einer Lautsprecher-Durchsage zum Amok-Alarm aus dem Fenster ihres Klassenzimmers im Erdgeschoss nach draußen geklettert seien. In den Obergeschossen hätten sich die Schüler in ihren Klassenzimmern eingeschlossen. „Wir hatten uns in der Umkleidekabine der Turnhalle eingeschlossen, ich habe geschrien und geweint“, erzählt die Schülerin Ena.
.
„Was hier passiert, ist das Programm, das bei einem Amok-Alarm ausgelöst wird“, sprach ein Polizist zu den Eltern. Doch die Lage sei unter Kontrolle. „Es muss auf Nummer Sicher gegangen werden“, betonte Aynur Morlock, Elternbeirätin am AMG. Die Polizei habe ihr gegenüber gesagt, dass der Unterricht am Freitag wahrscheinlich ganz normal stattfinden könne.
Es sei schon auffällig, dass es in Prüfungszeiten häufiger zu Zwischenfällen komme, ergänzte Morlock. Erst vergangene Woche habe es einen Feueralarm gegeben. Aktuell werden am AMG Abiturprüfungen geschrieben.
Nach Amok-Fehlalarm: Eltern wollen Gewissheit, dass alles gut ist
„Ich bin zur Sicherheit her gefahren“, erklärte Mareike Pulighe aus Malsch, die auf ihren 13-jährigen Sohn wartete. Sie sei von einer anderen Mutter alarmiert worden. „Auf Facebook habe ich lieber gar nicht geschaut.“ Dort wurden schnell Spekulationen angestellt.
Gegen 16.45 Uhr kamen auch erste Schüler aus den obersten Stockwerken vom Schulgelände auf den Parkplatz des Schulzentrums, wo Eltern und Großeltern warteten. So auch ein Neuntklässler, der freudig erleichtert begrüßt wurde. „Die Polizei hat geklopft und ein Polizeilogo über die Tür gehalten. Vor dem Fenster schwebte eine Drohne“, dann habe man die Tür geöffnet.
Polizei ermittelt – mehr als 100 Beamte im Einsatz
Insgesamt waren, mit Unterstützung von Beamten der Bereitschaftspolizei, über 100 Polizeibeamte am Einsatz beteiligt. Alles nur, weil eine noch unbekannte Person den Amok-Alarm auslöste. Wie die Polizei mitteilt, wird nun ermittelt, um den Verursacher ausfindig zu machen.