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Momente 2019

arriva, Bruker, Kraft und Klingelnberg: Aufstrebende Firmen und Schließungen rund um Ettlingen

Insgesamt läuft es für die Wirtschaft in der Region Ettlingen 2019 nach wie vor gut. Das dokumentiert auch die Monat für Monat niedrigste Arbeitslosenquote im Stadt- und Landkreis Karlsruhe. Doch nicht alle Unternehmen schwimmen auf der Erfolgswelle mit.

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Obwohl die Auftragslage am Standort des Maschinenbauers Klingelnberg in Ettlingen-Oberweier gut ist, soll die Produktion nach Nordrhein-Westfalen verlagert werden, wo es nicht so gut läuft. Foto: Obert

Nicht gut läuft das Jahr 2019 für den Druckprodukte-Hersteller Kraft Premium. Nach gescheiterten Investorengesprächen verlieren knapp 100 Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz, steht Ende Februar fest.

Seinen Rheinstettener Standort mit 400 Mitarbeitern verlagert Bruker, Weltmarktführer in der Magnetresonanztechnologie, nach Ettlingen. Per Spatenstich erfolgt der Start des Baus eines Exzellenzzentrums – 20 Millionen Euro sollen investiert werden. Firmenchef Frank Laukien reist aus den USA an, bis Ende 2020 soll der Firmenstandort nahe der A5 ausgebaut sein.

In Malsch wächst das Industriegebiet weiter, neue Flächen werden ausgewiesen. Zahnradpumpenhersteller Eckerle investiert vier Millionen Euro in eine neue Produktionshalle, das Speditionsunternehmen Dachser rüstet ebenfalls auf.

Unsichere Zeiten für Klingelnberg-Mitarbeiter

Keine Post gibt es künftig mehr vom privaten Dienstleister arriva in die Briefkästen. Die bevorstehende Standortschließung zum Jahresende wird im November über besorgte Mitarbeiter bekannt. Am Sortierzentrum im Gewerbepark Albtal in Ettlingen sind 60 Menschen betroffen. Firmen und Behörden sind von der Umstellung insbesondere betroffen – in der Regel wird künftig auf die Deutsche Post gesetzt, auch wenn die teurer ist.

Unsichere Zeiten sind es für 160 Mitarbeiter von Klingelnberg/Höfler in Ettlingen-Oberweier. Für die Arbeitnehmer unerwartet werden die Pläne offenbart, dass die Produktion ins Mutter-

werk nach Hückeswagen in Nordrhein-Westfalen verlagert werden soll. Gewerkschaft und Betriebsrat formieren sich und bremsen den Vorstoß. Zu Weihnachten gibt es keine frohe Botschaft, doch 2020 soll hart verhandelt und um den Standort gekämpft werden.

Für Schlagzeilen sorgt auch ein Geisterstandort: Der verfallende Komplex von GEA Wiegand im Ettlinger Gewerbegebiet. Die mehrstöckigen Bürogebäude marodieren vor sich hin und werden zunehmend zur Gefahrenquelle. Mehrfach muss die Feuerwehr ausrücken, weil sich die Gammel-Immobilie zum nächtlichen Treffpunkt entwickelt, auf dem Gebäude herumgeturnt wird und auch ein Brand muss gelöscht werden. Der Eigentümer Thelen-Gruppe aus Essen hat jedoch kaum bis kein Interesse, für mehr Sicherheit zu sorgen – die Maßnahmen bleiben notdürftig.

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