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Promis waren mit an Bord

Auftakt für den Albtäler: Wanderer fahren mit neuem Freizeitexpress vom Kraichgau in den Nordschwarzwald

Seit 1. Mai fährt der neue Freizeitexpress, der Wanderern bis Oktober eine umsteigefreie Verbindung vom Kraichgau bis nach Bad Herrenalb bietet.

Bad Herrenalbs Bürgermeister Klaus Hoffmann, KVV-Chef Alexander Pischon, der Calwer Landrat Helmut Riegger, Karlsruhes Landrat Christoph Schnaudigel, Verkehrsminister Winfried Hermann und Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold (von links) stehen vor dem Freizeitexpress an der Haltestelle Ettlingen Stadt.
Bad Herrenalbs Bürgermeister Klaus Hoffmann, KVV-Chef Alexander Pischon, der Calwer Landrat Helmut Riegger, Karlsruhes Landrat Christoph Schnaudigel, Verkehrsminister Winfried Hermann und Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold (von links) stehen vor dem Freizeitexpress an der Haltestelle Ettlingen Stadt. Foto: Judith Midinet-Horst

Der neue Freizeitexpress Albtäler hatte am Sonntag Premiere. Prominent besetzt fuhr ein Sonderzug ab Karlsruhe der ersten regulären Verbindung voraus, die Wanderern bis Oktober sonntags eine umsteigefreie Fahrt vom Kraichgau bis nach Bad Herrenalb bietet.

Mit an Bord waren Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), Karlsruhes Landrat Christoph Schnaudigel (CDU), der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD), der Calwer Landrat Helmut Riegger (CDU), KVV-Chef Alexander Pischon, Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) und Klaus Hoffmann, Bürgermeister von Bad Herrenalb (parteilos).

Der Zug fährt von Menzingen und Odenheim über Karlsruhe Hauptbahnhof und Ettlingen West nach Bad Herrenalb in den Nordschwarzwald. Zwischen Ettlingen-West und Ettlingen-Stadt wird die Strecke zur Albtalbahn befahren, die sonst nur gelegentlich für den Güterverkehr genutzt wird.

Die Teilnehmer der ersten Fahrt stehen im Bahnhof von Bad Herrenalb vor dem Freizeitexpress.
Großer Bahnhof: Die Teilnehmer der ersten Fahrt stehen im Bahnhof von Bad Herrenalb vor dem Freizeitexpress. Foto: Judith Midinet-Horst

Reaktivierung der Strecke im Alltag würde Ettlingen Vorteile bringen

Dass die Verbindungskurve auch im regulären Betrieb genutzt wird, würde sich Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold wünschen. „Das wäre für uns extrem wichtig und würde Vorteile bringen“, sagt er.

Denn mit dem Wiederbeleben des Abschnittes könnte auch eine neue Linie vom Rastatter Bahnhof nach Ettlingen Stadt und bis nach Karlsruhe entstehen, ohne Einfluss auf die bereits bestehenden Linien zu haben. Ersten Berechnungen zufolge könnten dadurch 200 neue Fahrgäste gewonnen werden, doppelt so viele bei einer verlängerten Strecke bis Ittersbach.

Vom Kraichgau in den Nordschwarzwald
Vom Kraichgau in den Nordschwarzwald Foto: BNN

Für Ettlingen würde die Anbindung aus der südlichen Richtung Entlastung beim Schülerverkehr aber auch Potenzial für Tagestouristen und die Ettlinger Geschäfte bedeuten, so Arnold.

Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold (links) im Gespräch mit Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) und Landrat Christoph Schnaudigel (rechts).
Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold (links) im Gespräch mit Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) und Landrat Christoph Schnaudigel (rechts). Foto: Judith Midinet-Horst

Neue Freizeitverbindung bringt Albtal Marketing-Effekt

Potenzial bringt der Freizeitexpress vorerst vor allem dem Albtal. „Wir sind froh, dass es das Angebot gibt“, sagt Bettina Reitze-Lotz, Geschäftsführerin der Tourismusgemeinschaft Albtal Plus, „die Linie ist die Ader des Albtals.“ Man müsse um jedes Auto froh sein, das nicht rein fahre. Dies unterstrich der Calwer Landrat Helmut Riegger. Im vergangenen Winter habe man auch im Albtal aufgrund der vielen Besucher Straßen sperren müssen.

Die Tourismus-Chefin erhofft sich von dem Wander-Zug auch einen Marketing-Effekt für die Sehenswürdigkeiten und die Gastronomie im Albtal. Einen Effekt, den man sich sicher auch im Kraichgau gewünscht hätte, wo der Freizeitexpress allerdings am Morgen nur startet.

Der Kraichgau ist auch wunderschön.
Christoph Schnaudigel, Landrat

Ein Umstand, den Karlsruhes Landrat Christoph Schnaudigel aufgriff. „Der Kraichgau ist auch wunderschön“, sagte er und wünschte sich für das nächste Jahr einen „Albtal-Kraichgau-Express“, der Wanderer am Morgen in beide Richtungen fährt. „Wir sehen uns spätestens wieder zur Einweihung der reaktivierten Strecke“, wandte er sich mit einem Augenzwinkern an Verkehrsminister Winfried Hermann.

Dieser griff das Vorhaben auf und wies darauf hin, dass die Alltagsanbindung zwischen Ettlingen-West und Ettlingen Erbprinz bereits in der Konzeption des Landes sei, allerdings noch ganz am Anfang. Vorzeigeprojekt für eine Reaktivierung sei die Hermann-Hesse-Bahn, die bereits 2023 wieder rollen soll.

In Baden sind schon Wälder und Wiesen elektrifiziert.
Winfried Hermann, Verkehrsminister

Als „wunderschön“ und „romantisch“ bewertete Hermann die Fahrt durchs Albtal. Was ihn aber noch mehr erstaunte: „In Baden sind schon Wälder und Wiesen elektrifiziert.“ Da sei man in anderen Kreisen im Land noch nicht so weit. Er lobte die Kooperation mit den beteiligten Landkreisen und Kommunen als „sehr gut“. „Die Grundhaltung, dass man etwas tun muss, ist da, und die Bahn muss attraktiver sein“, sagte er.

Für die erste Fahrt wurde der Freizeitexpress Albtäler mit Blumen dekoriert. Der Fahrer freut sich.
Für die erste Fahrt wurde der Freizeitexpress Albtäler mit Blumen dekoriert. Der Fahrer freut sich. Foto: Judith Midinet-Horst

Der „Albtäler“ sei die 16. Freizeitstrecke in Baden-Württemberg. Diese seien wichtig, um „eine neue Kultur des Reisens und der Freizeit“ zu etablieren. Durch diese Möglichkeiten seien die Leute eingeladen, vom Auto auf die Bahn umzusteigen.

Und wenn die Menschen dies tun und die Verbindung gut angenommen wird, so kündigte es KVV-Pressesprecherin Sarah Fricke an, könnte der Freizeitexpress ins Albtal ab nächstem Jahr sogar das ganze Jahr über fahren.

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