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Zweite Vorstellungsrunde

Bad Herrenalb: Von 29 Bürgermeisterkandidaten kamen nur noch vier

Die erste Bewerbervorstellung der Kandidaten zur Bürgermeisterwahl in Bad Herrenalb sorgte für Furore - gleich 29 Kandidaten saßen auf dem Podium. In Runde zwei waren es dann nur noch vier - auf die sich er der Wahlkampf wohl künftig konzentrieren wird.

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Schauplatz für die "petite Fleur" ist der Kurpark Bad Herrenalb am ersten Juniwochenende. Foto: pk

Die anstehende Bürgermeisterwahl in Bad Herrenalb sorgte für Furore - und nun das: Aus 29 Bewerbern für den Wahlzettel wurden zwölf bei der ersten und nun noch vier bei der zweiten Kandidatenvorstellung.  „Ich habe schon erwartet, dass mehr kommen – aber um die hier geht es ja eigentlich“, meinte ein Bernbach er Bürger in den Zuschauerreihen zum geschrumpften Feld bei der Vorstellung im Herrenalber Teilort. Auch die „Spaßbewerber“ – wie berichtet großteils von der Satire-Gruppierung „Die Partei“ – blieben fern. Bestens besucht war dennoch die k leine B ernbacher Festhalle, wo sich knapp 150 Menschen ihre Meinung bildeten und so einiges an Fragen parat hatten.

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Nur noch vier Kandidaten bewerben sich jetzt auf das Amt des Bürgermeisters in Bad Herrenalb. Foto: Rainer Obert

„Für Neusatz haben sich dann wieder viele angemeldet“, erklärte Hauptamtsleiter Ralph Götzmann im BNN-Gespräch. Das hieße aktuell, dass große Präsenz bei der ersten und letzten Kandidatenvorstellung gezeigt würde. Nächster Termin ist zuvor Rotensol am Montag (19 Uhr) im Waldkurhaus.

„Wie wollen Sie die Leute herholen?“, fragte eine Bürgerin zum Thema Zuzug. „Völlig anders denken“, will Klaus Hoffmann, der Geschäftsführer der Karlsruhe Tourismus GmbH (KTG). Der hatte die Ansiedlung innovativer Start-Up-Firmen als Ziel genannt.

Vision: Eine "schöne Tennishalle"

Um attraktiver zu werden sei eine Überlegung, den Verkehr aus dem Zentrum zu verbannen. Ein Bürgerbus sowie Gespräche mit den Verkehrsbetrieben eine weitere.

Gefragt nach Visionen sprach Berufsfeuerwehrmann Egon Nagel von Vereinsstärkung, etwa „Bau einer schönen Tennishalle“. Rechtsanwalt Marc-Yaron Popper will eine neue Mehrzweckhalle für Bernbach, mit Kindergarten. Die Herrenalber Kämmerin Sabine Zenker will Digitalisierungsstrategien vorantreiben und Generationenhäuser schaffen.

Ärzte aus dem Ausland holen

Die Ärzte werden knapp in Bad Herrenalb, was tun? Im ganzen europäischen Sprachraum will Nagel suchen, etwa in der Ukraine oder Rumänien.

Das Medizinische Versorgungszentrum findet Popper gut, Ärzte müssten motiviert werden mit anzupacken. Die Willkommenskultur ist Hoffmann wichtig, „um Ärzte zu locken“. Billiger Baugrund sei nicht das Argument. Mobile Ärzte kann sich Zenker vorstellen, „was Hausbesuche ermöglicht“.

Keine übereilte Gewerbeansiedlung

Der Schuldenstand Bad Herrenalbs drückt auch die Bürger. „Nicht zu Tode sparen“, meinte die Kämmerin, es gelte die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Zenker fordert einen Plan B für den Verlustbringer Therme („Was wäre auf der Schweizerwiese noch möglich?“). Hoffmann will sie erhalten, „aber nicht zu jedem Preis“, Popper erklärte, der Bürger solle entscheiden und Nagel will ein effektives Konzept und mehr Werbung.

Schlechte Tagesverfügbarkeit der Feuerwehr, was tun? Hoffmann und Popper wollen Arbeit vor Ort, so steige die Verfügbarkeit. Zenker schwebt eine Image-Kampagne und Kooperation mit Betrieben vor und Nagel will Aufwandsentschädigungen erhöhen – auch für frei stellende Arbeitgeber.

Kommt ein Gewerbegebiet zwischen Rotensol und Neusatz wie im Flächennutzungsplan? „Es muss zu Herrenalb passen“, betonte Zenker. Gegen „zu viel großes Gewerbe“, wegen des Lkw-Verkehrs, Leerstände seien zu nutzen. Laut Popper müsste für Gewerbefläche etwas Wald weichen und nachgepflanzt werden. „Bad Herrenalb hat 90 Prozent Vegetationsfläche.“ Hoffmann will „erst überplanen, nicht einfach loslegen“.

Die fehlende Lebensmittelversorgung belastet die Bernbacher. Die Ideen reichten von Einkaufsbus und Lieferservice (Popper) über mehr Wirtschaftsförderung und Lokalpatriotismus beim Einkauf (Hoffmann) und Förderung über das Entwicklungsprogramm ländlicher Raum bis zu Tempolimit für Bernbach, da am bisherigen Standort in Burbach ein Einkauf lebensgefährlich sei.

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