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Bürgerversammlung statt Beschluss

Entscheidung über Bauprojekt auf der Schweizerwiese in Bad Herrenalb gestoppt

Das Thema treibt die Bürger um: Soll die Schweizerwiese im Herzen von Bad Herrenalb durch einen Investor bebaut werden? Eine eilig gegründete Bürgerinitiative fordert ein Mitspracherecht – der geplante Grundsatzbeschluss zur Bebauung im Gemeinderat wurde jetzt gekippt.

Gremium vor Zuhörern
Großes Interesse: Rund 50 Bürger kamen zur Gemeinderatssitzung wegen des Tagesordnungspunkts Schweizerwiese in die Bronnwiesenhalle in Neusatz. Foto: Birgit Graeff-Rau

Der öffentliche Druck war offensichtlich zu groß: Die von der Stadt angesetzte Grundsatzentscheidung des Gemeinderats zur Bebauung der großen Grünfläche Schweizerwiese in Bad Herrenalb wurde am Mittwochabend ausgebremst. Auf Antrag von Gemeinderat Rüdiger König (UBV) wurden die Investorenpläne nur zur Kenntnis genommen und eine Bürgerversammlung anberaumt, um ein Stimmungsbild der Bürger einzuholen (11 zu 1 Stimmen).

Auch Bürgermeister Klaus Hoffmann (CDU) stimmte bei der Sitzung in der Bronnwiesenhalle im Ortsteil Neusatz dann für den UBV-Antrag. Für den Dienstag, 19. Oktober, ist nun ein offener Austausch von Stadt und Investor mit Betroffenen und Interessierten anvisiert.

Das ganze Projekt trägt den Titel „Urbane Entwicklung der Schweizerwiese“. Die Divaco Immobilien Gruppe mit Sitz in Langenburg in der Region Hohenlohe will wie berichtet insgesamt 60 bis 80 Millionen Euro investieren.

Bürgerinitiative gegründet

Am Dienstag vergangener Woche war das Großprojekt vorgestellt worden. Zuvor war über die Pläne einer Bebauung der Schweizerwiese nichts bekannt geworden. Nach Bekanntgabe der weitreichenden Bauplanungen haben sich Bürger zu einer Initiative zusammen geschlossen, die einen offenen Dialog forderten und eine Internet-Seite zum Thema unter www.badherrenalb2030.de einrichtete

Die Planungen umfassen eine bis zu 20.000 Quadratmeter große Teilfläche der Schweizerwiese, die die Stadt für bis zu knapp acht Millionen Euro verkaufen will. Nahe der Siebentäler Therme sollen etwa 200 Mietwohnungen für etwa 500 Menschen entstehen. Ein Einkaufsmarkt ist ebenso anvisiert wie ein Café oder eine Bäckerei.

Der Investor handelt laut Stadtverwaltung für eine Pensionskasse und sei daher nicht an einer Veräußerung der Wohnungen interessiert, sondern wolle diese zur Vermietung im Bestand behalten. Entstehen soll zudem ein Hotel mit mehr als 100 Zimmern und direktem Zugang zur Therme. Interesse einer internationalen Hotelkette liege vor.

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