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Bedenken wegen Bebauungsplan

Initiative will Waldrodung in Bad Herrenalb verhindern

Eine Bürgerinitiative meldet jetzt Bedenken gegen den Bebauungsplan „Kullenmühle“ an. Unterstützung erhält sie von bislang 300 Unterzeichnern einer Unterschriftenaktion.

Waldrand
Für das künftige Baugebiet Kullenmühle ist geplant, den Waldrand zu roden um den nötigen Abstand zwischen bestehender und künftiger Bebauung zum Wald einzuhalten.. Darüber machen sich Anwohner große Sorgen. Foto: Birgit Graeff-Rau

Die erste Änderung des Bebauungsplans „Kullenmühle“ ist aktuell in der Phase der Offenlage. Große Bedenken meldet die Bürgerinitiative „Waldrodung am Kirchenweg“ dazu an, die sich jetzt zusammengefunden und bereits gut 300 Unterzeichner hat.

„Die Nachverdichtung in bestehenden Baugebieten ist für uns nachvollziehbar, aber dieses Ziel könnte doch auch erreicht werden, wenn man keinen Wald dafür roden muss“, sagen die Sprecher Uta und Christian Rothfuss.

Einzelne Häuser, die in der Vergangenheit errichtet wurden, stehen schon jetzt näher als 30 Meter am Waldrand. „Für die bislang unbebauten Grundstücke sollte man unserer Ansicht nach, die Baufenster aber so legen, dass sie auf jeden Fall den Waldabstand einhalten und nicht den Wald zurückdrängen, um eine größtmögliche Ausnutzung des Grundstücks für die Bebauung zulassen“, so Uta Rothfuss.

Alte Tannen und Fichten müssten weichen - Angst vor Hangrutsch

Betroffen von einer möglichen Rodung wären alte Weißtannen und Fichten bis in eine Tiefe von rund 20 Metern. Im Unterstand gibt es zwar schon reichlich Naturverjüngung, dennoch fürchten die Anwohner, dass im Fall einer Rodung die Wurzelkraft der jungen Bäume nicht ausreicht, um den recht steilen Hang zu festigen und er so für einige Jahre erosionsgefährdet sein könnte.

„Auch Starkregen könnte da Probleme bereiten“, meint Uta Rothfuss. Was plötzlicher Starkregen in sonst als eher ungefährdet eingestuften Wohngebieten anrichten kann, habe man in diesem Sommer in Nachbargemeinden gesehen. „Für uns stellt sich die Frage, wie viel Wald konkret gerodet werden müsste, dies ist in den bisherigen Unterlagen sehr unklar“, sagt Christian Rothfuss.

Kritik: Bisher keine Planung ohne Waldrodung

Zudem bemängeln die Sprecher der Initiative, dass es bisher keine alternative Planung gibt, die ohne eine Waldrodung auskäme. „Wir haben die Sorge, dass alles schon in Stein gemeißelt ist.“

Der zweite Kritikpunkt ist die Erschließung. Schon jetzt sind der Klötzweg und der Kirchenweg sehr eng, Begegnungsverkehr ist nur mit Ausweichen möglich. Zudem ist der Kirchenweg in seiner Verlängerung in das künftige mögliche Baugebiet nur noch als schmaler Wirtschaftsweg in schlechtem Zustand erkennbar.

„Mit jedem neuen Gebäude kommen mehr Fahrzeuge, von denen dann mit Sicherheit ein Teil auf der Straße geparkt und es noch enger wird“, meint Christian Rothfuss. Eine Sorge, die nahezu alle Unterzeichner umtreibt, ist die Frage der Sicherheit. Sie fragen sich, ob die Feuerwehr im Brandfall noch durchkommt. Ihre Sorgen will die Bürgerinitiative jetzt in die Offenlage einbringen und hoffen, dass sie entsprechendes Gewicht erhalten.

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