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Führung mit Wassermeister

Wo kommt das Wasser her? Bürger erhalten in Bad Herrenalb exklusive Einblicke

Bei einer Führung zur Dobeltalquelle am „Tag der Daseinsvorsorge“ in Bad Herrenalb erfahren die Bürger Wissenswertes über die Wasserversorgung. Wie sicher ist diese?

Blick in den rund fünf Meter tiefen Schacht
Fünf Meter tief geht es für die Teilnehmer. Ihr Ziel: die tiefen Felsspalten, aus denen das Wasser austritt. Foto: Dietmar Glaser

Am deutschlandweiten „Tag der Daseinsvorsorge“ haben sich auch die Stadtwerke Bad Herrenalb beteiligt und zur Erkundung der Herrenalber Wasserversorgung von der Quelle bis zum Wasserhahn eingeladen.

Weil die Gruppe der Teilnehmer mit zehn Interessierten klein war, führte Wassermeister Stefan Nofer sie zu einem Ort, an dem es sehr eng zuging.

Am oberen Ende des Wildgeheges im Dobeltal öffnete er einen mehrfach verschlossenen Schachtdeckel. Dort durfte einer nach dem anderen eine etwa fünf Meter lange Leiter senkrecht nach unten steigen. An deren Ende führte ein etwa sechs Meter langer Tunnel in den Berg. Dort trat Wasser aus Felsspalten. Die Quelle schüttete ergiebig. Etwa zehn Liter pro Sekunde.

Dobeltalquelle versorgt Bad Herrenalb mit Trinkwasser

Die Teilnehmer der Führung waren beeindruckt. Sie gehören zu den wenigen Menschen, die diesen Ort mit eigenen Augen sehen durften. Hier hat die Wasserversorgung der gesamten Kernstadt Bad Herrenalb ihren Anfang, erklärte Nofer.

Die Dobeltalquelle ist eine von neun Quellen, aus denen ganz Bad Herrenalb mit Trinkwasser versorgt wird. Drei weitere gefasste Quellen dienen als Reserve. Eine Verbindung zu einer anderen Wasserversorgung gibt es nicht.

Das Wasser wird in Rohren zu Wasserwerken geleitet. So läuft das Wasser der besichtigten Quelle zum Wasserwerk Dobeltal weiter unten im Tal. Es ist Bad Herrenalbs größtes von insgesamt fünf Wasserwerken, erklärte der Wassermeister.

So geht es im Wasserwerk weiter

Hier durchläuft das Wasser einen Trübstofffilter und eine Neutralisationsanlage, die das extrem weiche Wasser mit Kalk anreichert, damit dieser die Rohre beschichtet und so vor Rost schützt. Eine UV-Anlage dient zur Desinfektion, ein Aktivkohlefilter als Sicherheit.

Jetzt fließt das Wasser im natürlichen Gefälle zum Hochbehälter Mayenberg. Dort sind 800.000 Liter reinstes Trinkwasser in zwei Becken gespeichert. Hier erfuhren die Besucher, dass die Hochbehälter miteinander vernetzt sind, um sich bei Wasserknappheit gegenseitig auszuhelfen.

Die Schneeschmelze ist die Reserve. Aber wir haben kaum noch Schnee.
Stefan Nofer
Wassermeister Bad Herrenalb

Nur Bernbach sei auf sich allein gestellt. Deshalb ist geplant, eventuell noch in diesem Jahr, eine fast fünf Kilometer lange Leitung zu diesem Höhenort zu bauen. „Nur zur Vorsicht“, betonte Wassermeister Nofer. Es ist eine Maßnahme zur Daseinsvorsorge, denn trockene Sommer sind wie auch momentan zunehmend ein Thema.

„Die Schneeschmelze ist die Reserve für trockene Sommer“, weiß der Experte aus der Erfahrung seiner Vorgänger. „Aber wir haben kaum noch Schnee“, stellte er fest und alle Teilnehmer der Führung stimmten ihm zu.

Zum Abschluss versammelte man sich um den Trinkbrunnen am Kurhaus. Dort fließt aus einem Hahn das Trinkwasser der Dobeltalquelle. Aus einem anderen Hahn fließt das Bad Herrenalber Thermalwasser. Aber das hat einen ganz anderen Weg hinter sich.

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