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Tänzer aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz

Breakdance-Battles in Ettlingen werden bejubelt

Die Suche nach Normalität in Corona-Zeiten: Ein erste Wettbewerb nach dem Corona-Lockdown sorgt auf dem Ettlinger Dickhäuterplatz für Stimmung. Verschiedene Breakdance-Gruppe treten gegeneinander an.

Zwei junge Männer auf einer Bühne
Akrobatische Zweikämpfe: Laukos Paul (links) performt in der Vorrunde eins gegen eins auf der Bühne gegen Akuka. Foto: Natalie Friedrich

Von unserer Mitarbeiterin Natalie Friedrich

Karlsruhe, Ulm, Frankreich, Schweiz – zur Corona-Hochzeit waren das bestenfalls Begriffe bei „Stadt, Land, Fluss“. Doch vorigen Samstag reisten unter anderem von dort insgesamt 50 Tänzer an. Im Rahmen von „Hip Hop Elements“ und dem Aushängeschild „ON FIRE“ organisierte der Verein „Studio 913“ gemeinsam mit der Breakin‘ Koryphäe Bobby Balboa die Veranstaltung. Unterstützt wurden sie dabei von der Kulisse Ettlingen, sowie dem Kultur- und Sportamt Ettlingen. „Es ist das erste dieser Art stattfindende Breakdance-Turnier nach dem Corona-Lockdown“, verdeutlicht Ralf Türbach vom Studio 913.

Der Verein wurde vor zwei Jahren gegründet, er selbst arbeite aber bereits seit 2005 ehrenamtlich daran, dass die „Breakin‘-Kultur“ nach Ettlingen kommt. „Breakin‘ ist ein geschlechterneutraler Ausdruck, aber nichts anderes als ‚B-Boying‘, wie Breakdance ursprünglich genannt wurde“, erklärte Moderator Don Hoang aus München dem durchmischten Publikum. Er selbst ist professioneller Tänzer, ebenso wie die drei Jurymitglieder, die von Bobby Balboa eingeladen wurden: „Die Drei sind für ihren eigenen Stil berühmt und auch sonst europaweit auf Tour.“

Bereits auf der Feldbühne von „Das Fest“ aktiv

Die Kriterien der Jury fasste Balboa zunächst allgemein zusammen: „Musikalität. Darauf achtet jeder der Judges. Meist wollen sie eine „deutsche“ Tanzweise sehen: schön auswendig gelernt und ohne Patzer. Aber hier wird mehr auf Individualität und eigenen Stil geachtet.“ Neben dem freien Eintritt, der auch Marcus Neumann von der Kulisse Ettlingen wichtig gewesen sei, gab es für die Tänzer keine Altersbeschränkung. Lediglich die Vorgabe sich bis 13 Uhr registriert zu haben war gesetzt.

Für einige hätte aber ein Stau genau das beinahe verhindert und auch ein Juror hatte Pech mit dem Verkehr. Für die insgesamt 90 Besucher, die über den Tag das Kasernengelände besuchten, blieb somit ein wenig mehr Zeit sich mit Flammkuchen von der Kulisse einzudecken. Türbach erzählt: „Voriges Jahr bespielten wir unter anderem die Feldbühne auf „Das Fest“, doch durch Corona hing die gesamte Veranstaltung natürlich in der Schwebe. Aber dann bekamen wir noch im ‚Ettlinger Kultursommer‘ und in dieser wunderbaren Location einen Slot!“. Auch „die vier Elemente“ Graffiti, Tanz, Rap und DJ konnten hier umgesetzt werden, so Türbach weiter.

Der Ulmer DJ „Chkoz“ sorgte für Musik, die von Tänzern zum Üben genutzt wurde, während der Moderator das Publikum unterhielt und weder sich noch die Tänzer dabei bierernst nahm. Als dann der letzte Juror eintraf, waren die Juroren Artform, Noindex und BBoy Mayo komplett. Hoang witzelte über den Superhelden-Charakter der Namen. Dann begann die Qualifikationsrunde: Je zwei Tänzer waren auf der Bühne, sie improvisierten ihre Moves nacheinander zur Musik und die Jury bewertete im Stillen. Denn nur 16 Tänzer konnten in die nächste Runde kommen. Anschließend folgten Viertel- und Halbfinale in einem KO-System und alles gipfelte schließlich im Finale. Hier entschied die Jury per Handzeichen. Während der Performance wurden die Tänzer durch den Moderator und die Kollegen angeheizt – auch das Publikum taute von Tanz zu Tanz auf.

„Das ist unsere Zukunft“, kommentierte Moderator Don Hoang bei „Lil Diamond“ und „Cub“, zwei Zehnjährigen aus Wiesbaden. Lil Diamond tanzt seit dreieinhalb Jahren, Cub seit drei. Ihnen gefalle die Atmosphäre beim Breakin‘ und insbesondere die verschiedenen Stile. Am Abend und nach unzähligen beeindruckenden Performances konnte sich BBoy Joe über das Preisgeld von 100 Euro, sowie eine goldene Maske freuen. Den zweiten Platz und einen silbernen Seifenspender erhielt Holy Chill.

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