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Erzieherinnen erhielten Schulung

Probelauf für Lolli- und Pool-Tests: Kita-Kinder in Ettlingen werden auf Corona getestet

Ab der kommenden Woche sollen in Ettlinger Betreuungseinrichtungen alle Kinder zweimal wöchentlich auf Corona getestet werden. In einer Schulung haben Erzieherinnen zwei verschiedene Testvarianten ausprobiert.

Mehr Sicherheit: Künftig sollen alle Ettlinger Kindergartenkinder zwei Corona-Tests pro Woche erhalten.
Mehr Sicherheit: Künftig sollen alle Ettlinger Kindergartenkinder zwei Corona-Tests pro Woche erhalten. Foto: Rolf Vennenbernd picture alliance/dpa

Ab 27. April sollen idealerweise alle Ettlinger Kindergartenkinder zweimal wöchentlich Corona-Tests erhalten. Erste Überlegungen dazu haben der SPD-Stadtrat und Kita-Beauftragte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) René Asché und Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) schon vor Ostern angestellt.

Um zu sehen, wie das funktionieren kann, wurden in drei Kindergärten von AWO und Stadt zwei verschiedene Tests mit Kindergartenkindern ausprobiert.

Einmal die sogenannten Lolli-Tests, die nicht in der Nase, sondern sacht im Mund den Abstrich machen und sofort Ergebnisse liefern, und einmal die sogenannten Pool-Tests, die auch nach der Lolli-Methode funktionieren, bei denen die Auswertung aber über Labore erfolgt.

Direktauswertung der Corona-Tests vor Ort oder Analyse im Labor

„Der Pool-Test hat sehr gut funktioniert, er ist ganz einfach“, ermunterte Kristina Schätzle vom AWO-Kindergarten Regenbogen 1, die die Probetests mitgemacht hat, ihre Kolleginnen.

Beide Tests werden von den Eltern akzeptiert.
Johannes Arnold, Oberbürgermeister

Die Lolli-Tests zur Direktauswertung sind praktikabel, aber vergleichsweise teuer und mit hohem Zeitaufwand für die Erzieherinnen verbunden. Pro Test liegen die Kosten bei fünf bis sechs Euro, es handelt sich um sichere Tests auf PCR-Basis. Beim Pool-Test fallen nur drei bis 3,50 Euro an, das Verfahren ist einfach, schnell und hygienisch. Beide Tests seien von den Eltern akzeptiert, so der OB.

Überzeugt:  Kristina Schätzle vom AWO Kindergarten Regenbogen in Ettlingen hat den Pool-Test schon ausprobiert. Sie findet die Lösung gut.
Überzeugt: Kristina Schätzle vom AWO Kindergarten Regenbogen in Ettlingen hat den Pool-Test schon ausprobiert. Sie findet die Lösung gut. Foto: Ulrich Krawutschke

Wie funktioniert das nun? Antwort darauf gaben in einer Schulung von Erziehern und Erzieherinnen der rund 30 Ettlinger Kindergärten im Rathaus mit 1.500 Kindern neben dem OB Arnold und Sabine Weinmann vom Amt für Jugend, Familie und Senioren auch Andrea Walter und Tabea Konrad vom ausgewählten Labor Volkmann und Kollegen in Karlsruhe.

Bis zu 15 Teststäbchen der Kinder kommen in ein Röhrchen

Beim Pool-Test machen die Kinder mit Anleitung und Unterstützung der Erzieherinnen gruppenweise die Abstriche im Mund. Danach kommen bis zu 15 Teststäbchen alle zusammen ohne Namen in ein Röhrchen.

Von der Stadt beauftragte Boten klappern dann die Kindergärten ab, sammeln die Röhrchen ein und bringen sie ins Labor. Dort muss dann immer nur eines der 15 Teststäbchen ausgewertet werden, weil unterwegs alle Stäbchen miteinander in Kontakt kommen und – sollte ein mit Viren behaftetes darunter sein – alle anderen auch kontaminiert sind.

Etwa fünf Stunden nach der Testung, die idealerweise bis 9 Uhr erfolgt sein sollte, können die Ergebnisse online abgerufen werden. „Wir sind aber für Rückfragen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr erreichbar“, betonte Walter. Bei einem positiven Befund müssen alle Kinder der Gruppe einen PCR-Einzeltest absolvieren und es geht eine Meldung ans Gesundheitsamt, das dann das weitere Vorgehen vorgibt.

Wohlhabender Bürger aus Ettlingen finanzierte Corona-Tests mit

„Wir haben gemeinsam mit der Stadt Rheinstetten die Teststäbchen gekauft, zunächst auf unsere Kosten, denn die Finanzierung durch das Land ist noch nicht geklärt“, sagte Arnold bei der Schulung. Allerdings habe „ein wohlhabender Ettlinger Bürger einen hohen Betrag zur Verfügung gestellt, um solche Maßnahmen zu finanzieren“.

An die Teilnehmer der Schulung wurden Testkits ausgegeben, Nachbestellungen im Labor sind jederzeit möglich. Ursprünglich war geplant, zuerst nur die Ü3-Kinder zu testen, aber „spätestens bis Pfingsten“ sollen laut Arnold und Sabine Weinmann auch die U3-Kinder getestet werden.

Montag ist also der Start mit zwei Tests pro Woche geplant. „Es könnten längerfristig auch drei werden“, so Arnold. Zunächst machen wohl nicht alle Kindergärten mit, weil die Entscheidung über die Testungen in der Leiterrunde mit den Trägern noch nicht getroffen sei. Grundsätzlich gebe es ja keine Testpflicht. Aber, so der OB, das könne auch über die Hausordnung geregelt werden.

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