
Das Dach der Carl-Benz-Halle in Pfaffenrot ist seit gut 15 Jahren ein Sorgenkind. Immer wieder kam es zu Wassereintritten.
In der jüngsten Sitzung des Marxzeller Gemeinderats stellte Architekt Frank Morlock die Ergebnisse der Dachuntersuchung vor. „Das Hauptdach ist das größte Problem, die Nebendächer auf dem Foyer sind in Ordnung“, sagte Morlock.
Um künftige Schäden zu vermeiden, müsse das Satteldach mit der geringen Neigung von nur einem Grad komplett heruntergenommen und neu aufgebaut werden. Er empfehle den Aufbau eines nach Süden geneigten Pultdaches.
„Die Statik der Halle ist komplett ausgereizt, eine Aufstockung des Gebäudes ist nicht möglich“, so Morlock. Um die große Dachfläche für eine Photovoltaikanlage zu nutzen, kämen daher auch keine großen Solarmodule infrage. „Es gibt aber kleine Solarzellen, die deutlich leichter sind, die man für die Ausrüstung des Daches nutzen kann.“
Kosten für Sanierung und Photovoltaik liegen zusammen bei 410.000 Euro
Die Kosten für den Neuaufbau des Daches bezifferte Morlock mit rund 280.000 Euro, die Photovoltaikanlage schlage mit weiteren 130.000 Euro zu Buche.
„Der erzeugte Strom könnte zur Eigenversorgung der nebenan liegenden Schule und Kindergarten genutzt werden, die Halle selbst ist kein Großverbraucher“, erklärte er.
So ließen sich von den erzeugten 50.000 Kilowattstunden gut die Hälfte selbst nutzen, der Rest könnte ins Netz eingespeist werden.
„Innerhalb von elf Jahren hätte sich die Anlage amortisiert“, rechnete der Architekt vor. Ob man auch Kapazitäten für die Stromspeicherung installiere, solle man nach einem Jahr Laufzeit prüfen.
Gebaut werden könnte in den Sommerferien 2024
„Die Carl-Benz-Halle sollte in Notfällen auch als Schutzraum für die Bevölkerung dienen, daher sollten wir diesen Aspekt mit bedenken“, meinte Bürgermeisterin Sabrina Eisele (CDU).
Für die Solaranlage sprach sich Manuel Kunz (CDU) aus. „Große Dächer sollte man heutzutage unbedingt für Photovoltaikanlagen nutzen“, sagte er. Dem folgte das Ratsgremium und beauftragte die Verwaltung, einen Ingenieurvertrag mit dem Büro Morlock auszuarbeiten.
Bis zum Spätjahr soll auch eine detaillierte Kostenschätzung vorliegen, damit sie in die Haushaltsberatung für das Jahr 2024 einfließen kann.
„Wenn alles rund läuft, können die Arbeiten in sechs bis zehn Wochen über die Bühne gehen“, so Morlock. Ausführungszeitpunkt könnten die Sommerferien im kommenden Jahr sein.