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70 Jahre Städtepartnerschaft

Digitale Reise in die Vergangenheit: Epernay-Podcast des Ettlinger Stadtarchivs kommt bei Hörern gut an

Originalaufnahmen vom ersten Stafettenlauf nach Epernay 1978 und Stimmen von Zeitzeugen sind im Podcast Santé & Broschd zu hören. Das Stadtarchiv sieht Potenzial in dem neuen Format.

Ettlingens Stadtarchivarin Christiane Pechwitz teigt zwei Kassetten, auf denen Originalaufnahmen von Jubiläumsfeierlichkeiten mit Epernay zu finden sind.
Mehr als 100 Kassettten lagern laut Christiane Pechwitz im Ettlinger Stadtarchiv. 2020 wurden sie digitalisiert. Darunter sind auch Originalaufnahmen aus den 1970er Jahren. Foto: Julia Trauden

Respekt und Euphorie klingen mit in der Stimme von Camill Siegwarth, als er am 26. Oktober 1978 den Startschuss gibt für den ersten Stafettenlauf nach Epernay anlässlich des 25. Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Ettlingen und der Stadt in der Champagne. 

„Langstreckenläufer des ESV haben sich angeboten, in einem Lauf von Ettlingen nach Epernay – das sind etwa 380 Kilometer – anlässlich dieses Jubiläums eine Botschaft nach dort zu überbringen“, sagt der damalige Bürgermeister in einer Kassettenaufnahme, die bis heute im Stadtarchiv zu finden ist. „Euch, liebe Sportler, sei herzlich Dank gesagt für diese mutige sportliche Leistung.“ 

Die Botschaft, von der Siegwarth da spricht, ist die Einladung zur Jubiläumsfeier in Ettlingen, die die Läufer den Epernayern überbringen sollten. Eine Tradition, die bis heute fortbesteht. 

Elf Podcastfolgen stehen zur Verfügung

Ettlingens Stadtarchivarin Christiane Pechwitz hat die 45 Jahre alte Aufnahme sozusagen wieder aus der Versenkung geholt. In digitalisierter Form ist sie im Podcast Santé & Broschd zu hören, den Pechwitz anlässlich des in diesem Jahr gefeierten 70-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zusammen mit der Musikschule erstellt hat. 

Selbst im Lauftreff, der seit der Premiere 1978 regelmäßig Einladungen im Laufschritt in die Partnerstadt überbringt, hätten viele nicht gewusst, dass es diese Aufnahme noch gibt, berichtet die Archivarin von Reaktionen auf ihren Podcast.

Allgemein seien die Rückmeldungen, die sie zum Podcast bekommen hat, sehr positiv gewesen. In elf Folgen, die auf diversen Streamingplattformen und über die Website der Stadt Ettlingen anzuhören sind, kommen ehemalige Austauschschüler, Politiker und sonstige für die Partnerschaft engagierte Ettlinger zu Wort. 

Persönliche Erinnerungen sind immer eindrücklicher als reine Fakten.
Christiane Pechwitz, Stadtarchivarin

Die letzte Folge, in der Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) zu Wort kommt, erscheint Pechwitz zufolge an diesem Freitag – pünktlich also zum Beginn der Feierlichkeiten zum 70-Jährigen, für die auch die Franzosen anreisen.

Mehr als 500 Menschen, schätzt Pechwitz, haben sich den Podcast bisher angehört. „Meiner Meinung nach wird das sehr gut angenommen.“ 

Die Stadtarchivarin könnte sich vorstellen, diese etwas andere Form der geschichtlichen Aufarbeitung künftig auch für andere Themenfelder einzusetzen. „Persönliche Erinnerungen sind immer eindrücklicher als reine Fakten“, wie sie in Schriftstücken dokumentiert sind. „Man baut einen anderen Bezug dazu auf.“

Übersetzung ins Französische ist geplant

Einen Lieblingsinterviewpartner oder eine Lieblingsstelle im Podcast habe sie nicht, sagt Pechwitz. Ob nun der Feuerwehrvertreter, das Paar, das sich über den Austausch kennengelernt hat, den Feuerwehrmann oder die Vertreter des Jugendgemeinderates: „Jeder hat etwas Besonderes gehabt.“

Wer sich die Podcastfolgen anhören will, kann diese über Streamingplattformen wie Spotify oder iTunes tun, alternativ auch über die Website der Stadt Ettlingen unter www.ettlingen.de/podcast

Ab Freitag hängt in der Schlossgartenhalle ein Banner mit Infos zum Podacst (auf Deutsch und Französisch). Für eine Übersetzung des Podcasts ins Fanzösische sucht Pechwitz noch Sprecher. „Ich hoffe, dass wir sie im Herbst veröffentlichen können.“

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