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Trotz Krise optimistisch

Zweite Amtszeit in Dobel: Christoph Schaack will außer Macher auch ein Kümmerer sein

Mit 90 Prozent der Stimmen wurde Christoph Schaack (CDU) im September als Bürgermeister von Dobel wieder gewählt. Jetzt startet er in seine Amtszeit – und die hält einiges an Aufgaben bereit.

Mann am Schreibtisch
Energiekrise, Flüchtlingsproblematik und ein enges finanzielles Korsett, all da beschäftigt den alten und neuen Bürgermeister von Dobel, Christoph Schaack. Foto: Birgit Graeff-Rau

Am Montag endet die erste Amtszeit des Dobler Bürgermeisters Christoph Schaack (CDU). Bei der Wahl im September mit einer Wahlbeteiligung von rund 45 Prozent hatten ihm 90 Prozent der Wähler erneut ihre Stimme gegeben. Der 54-Jährige kann jetzt nahtlos an seine bisherige Arbeit im Rathaus anknüpfen.

„Wir mussten in den vergangenen drei Jahren lernen, dass man im Grunde nichts erwarten kann. Die Krisen mit all ihren Auswirkungen werden uns wahrscheinlich noch lange beschäftigen“, sagt er.

Es werde gerade alles, ob Wirtschaft oder Soziales, auf den Prüfstand gestellt. In Zeiten wie diesen müsse ein Bürgermeister nicht nur als Macher agieren, sondern viel mehr auch als Kümmerer. „Ich bin froh, dass der Gemeinderat im Sommer zugestimmt hat, dass wir uns dem Krisen- und Notfallmanagement widmen und Workshops für Kommunen gebucht haben.“

Unerwartete Aufgaben in den vergangenen drei Jahren

Im November beginnt der erste Workshop, im Frühjahr 2023 folgen zwei weitere. „Damit wollen wir uns das Rüstzeug erarbeiten, wie wir uns als Kommune im Notfall, welcher Art auch immer, zu helfen wissen“, sagt Christoph Schaack.

Dazu kommen unerwartete Belastungen und Aufgaben, vom denen man zu Beginn des Jahres noch nichts geahnt hat. „Unsere Gaslieferverträge laufen aus, wir müssen davon ausgehen, dass sich die Energiekosten für die kommunalen Gebäude verfünffachen“, sagt Schaack. Eine Unbekannte ist aktuell noch die Höhe der Kreisumlage. „Sicher ist, sie wird steigen, wir wissen nur noch nicht in welcher Höhe.“

Auch das Thema Unterbringung von Flüchtlingen wird nicht an Dobel vorübergehen. „Wir verschließen uns dieser Aufgabe nicht, klar ist, wir müssen mehr Geld für Dinge in die Hand nehmen, die so nicht geplant waren“, sagt Schaack. Damit wird der finanzielle Spielraum für die eigene kommunale Agenda enger.

Standort für den Bauhof muss bestimmt werden

Und da steht so einiges an: Für den örtlichen Bauhof muss ein neuer Standort gefunden werden, die Duldung am bisherigen Standort am Ende der Höhenstraße läuft zum Jahresende 2030 aus. „Dringend ist auch die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses, da reichen die Räumlichkeiten hinten und vorne nicht mehr.“ Gleiches gilt für den örtlichen Kindergarten. „Zudem denken wir ja auch über einen Waldkindergarten nach.“

Schon länger in Planung ist der Umbau und die Sanierung des Rathauses. „Ob wir da alles in einem Zug umsetzen und finanziell stemmen können, muss sich zeigen“, sagt Schaack. Und dann gibt es noch den Wasserturm, das Dobler Wahrzeichen, dessen Fassade dringend saniert werden muss, um den Schaden dort nicht größer werden zu lassen.

Tourismus rückt stärker in den Fokus

Der Turm soll in Zukunft stärker touristisch genutzt werden. „Ich wünsche mir, dass wir Ruhe bewahren, Solidarität zeigen und die anstehenden Aufgaben mit ausgewogenen Entscheidungen meistern“, sagt der alte und neue Bürgermeister. Zusammenhalt, sowohl auf kommunaler Ebene als auch insgesamt, sei mehr denn je gefragt.

Aufrechterhaltung der kommunalen Infrastruktur und die Weiterentwicklung der Neubaugebiete stehen ebenfalls auf der Agenda. Ein wichtiges Thema für den Kurort sei auch, den Tagestourismus zu stärken. „Hier haben private Organisatoren ja beispielsweise mit dem Bergglühen gezeigt, dass man erfolgreich neue Akzente setzen kann“, so Schaack.

Trotz aller Unwägbarkeiten geht er mit einer guten Portion Optimismus in die zweite Amtszeit. „Ich kann mich glücklich schätzen, ein gutes Team in der Verwaltung zu haben und bin daher zuversichtlich, dass wir zusammen mit dem Gemeinderat die Herausforderungen der Zukunft meistern können“.

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