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Gewagter Tanz auf glattem Parkett

Eislaufen auf dem Ettlinger Horbachsee: Viele Menschen wagen sich trotz Warnschildern aufs Glatteis

Die Schilder warnen, aber Bewegungshungrige lassen sich nicht abschrecken. Sie wagen sich in Ettlingen aufs Eis. Was macht den glitzernden Zauber gerade in den Zeiten der Pandemie aus?

Wintervergnügen für die ganze Familie: Schlittschuhläufer und viele Spaziergänger zog es am Sonntagnachmittag in den Ettlinger Horbachpark.
Wintervergnügen für die ganze Familie: Schlittschuhläufer und viele Spaziergänger zog es am Sonntagnachmittag in den Ettlinger Horbachpark. Foto: Stefan Lumpp

Wintermärchen pur! Was für ein Ambiente für Schlittschuhläufer und Spaziergänger – der zugefrorene See inmitten der verschneiten Winterlandschaft im Ettlinger Horbachpark und dann noch ein strahlend blauer Himmel am Nachmittag des Fastnachtssonntags.

Klirrende Kälte mit zweistelligen Minusgraden der vergangenen Tage sorgte für das dicke Eis. Ein starker Kontrast zu den Jahren zuvor, als aufgrund der milden Winter kaum Seewasser in der Ebene gefrieren konnte.

Vor dem Ufer steht ein Schild mit der Aufschrift „Betreten der Eisfläche verboten“. Deshalb wollten die Eisakrobaten gegenüber den BNN ihre Namen nicht nennen. Aber es war unübersehbar, dass sie richtig Spaß hatten. „Das Eis ist schön hart, super Bedingungen und hier an der frischen Luft besser wie in der Eishalle“, freut sich ein Familienvater.

Eislaufen sei ein gesunder Wintersport, denn kaum eine andere Sportart vereine mehr positive Effekte auf Körper und Geist. „Jetzt nach einigen Runden mit ausgiebigen Schwüngen bin ich etwas ausgepowert – aber die Bewegung tut gut“, fügt er hinzu. Man müsse nicht weit fahren, sondern habe die Freizeitveranstaltung direkt vor der Tür.

Happy ist auch seine Tochter, die trotz geschlossener Eishallen ihrem Hobby nachkommt. „Es ist einmalig! Das Eis knackt aber schon an manchen Stellen. Morgen würde ich mich nicht mehr auf den See wagen“, sagt die Jugendliche.

Genuss in der Natur zum Ausgleich

Am Seeufer sitzen Dean Gerland und Celine Pätzold in der strahlenden Sonne und blicken auf die glitzernde Eisfläche. „Man braucht in der jetzigen Zeit einen Ausgleich, dass man einfach das Leben wieder genießen kann“, meint der junge Mann, der es toll findet, dass es hier so schöne Plätze gibt, „auch das muss man wertschätzen“. Von der anderen Seeseite werfen Kinder Eisbrocken auf den See. „Ein lustiges Geräusch“, findet Celine, die jetzt eigentlich nicht hier verweilen würde, „ich wäre mit Sicherheit auf Fasching“.

Renate Krause kann sich noch an das letzte Mal erinnern, als der See so zugefroren war und zum Eislaufen einlud. „Es war vor sechs oder sieben Jahren“, sagt die Oma, die auf zwei Schlitten die dreijährige Yuri und deren ältere Brüder Akio und Taro über die Schneedecke zieht. Die vielen kleinen Hügelchen im Park seien ideal für Kinder, sogar die Wasserpumpe funktioniere. „Ohne Pandemie wäre ich jetzt mit meinem Mann im Skiurlaub. So durften unsere Enkelkinder aus Heidelberg kommen“, erzählt die Ettlingerin.

Nagihan und Huesnue Bozkurt sitzen auf einem Baumstamm und lächeln für ein Selfie. Den Sonntag hatten sie anders geplant. „Eigentlich wollten wir Richtung Dobel fahren, aber weil es hier so schön ist, sind wir in Ettlingen geblieben. Anfang der neuen Woche wird es mit dem Vergnügen wegen der Plusgrade wieder vorbei sein; wer weiß wie lange es dauern wird, bis der See im ehemaligen Landesgartenschaugelände wieder Eislaufen ermöglicht.

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