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Waldbronn und Karlsbad haben bereits abgesagt

Erste Kommunen steigen aus offerta 2020 aus

Der Veranstalter Messe Karlsruhe wartet und wartet auf eine Verordnung des Landes Baden-Württemberg zur Organisation von Messen in Corona-Zeiten. Derweil sagen die Bürgermeister Timm und Masino die Teilnahme der Gemeinden Waldbronn und Karlsbad an der offerta 2020 ab.

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Auftritt offerta Karlsbad und Waldbronn 
Ausstellerabend
Messe Karlsruhe
Rheinstetten
d Auftritt offerta Karlsbad und Waldbronn Ausstellerabend Messe Karlsruhe Rheinstetten Foto: Rainer Obert

Die Stände der Kommunen sind Magneten auf der offerta. Wegen der Corona-Krise haben die ersten zwei Kommunen ihre Teilnahme an der beliebten Verbrauchermesse abgesagt. „Leider wird es in diesem Jahr auf der offerta keinen,Treffpunkt Karlsbad-Waldbronn“’ geben”, bedauert Jens Timm, Bürgermeister von Karlsbad.

Abstimmung mit den Gewerbetreibenden

Dies haben die beiden Bürgermeister Jens Timm, Karlsbad, und Franz Masino, Waldbronn, in Abstimmung mit der Vereinigungen „Die Karlsbader Selbständigen“ sowie den „Waldbronner Selbständigen“ beschlossen. „Wir haben uns die Entscheidung sicher nicht leicht gemacht, doch es ist leider nicht möglich, unser bewährtes Gesamtkonzept unter den Corona-Einschränkungen umzusetzen“, sagt Jens Timm weiter. Der „Treffpunkt Karlsbad Waldbronn“ lebe von der hohen Frequenz und der langen Verweildauer am Stand, dank eines bunten Programms und attraktiver Gastronomie.

Treffpunkt braucht geschäftiges Treiben

Das Herz der bisher gelungenen Gemeinschaftspräsentation sei der Marktplatz, auf dem man sich trifft, auf dem ein buntes Miteinander, ein fröhliches, geschäftiges Treiben herrscht. Franz Masino, sein Amtskollege aus der Nachbargemeinde Waldbronn stößt buchstäblich ins gleiche Horn: „Wie sollen die Blasmusiker oder die Chorsänger dort auftreten?” Bei den Auftritten der Musikvereine,Gesangvereine oder Tanzgruppen seien die Menschen stets dicht gedrängt um die Bühnen gestanden. Durch diese Atmosphäre sei den dort mit eigenen Verkaufsflächen beteiligten Unternehmen aus Karlsbad und Waldbronn stets Kundschaft zugeführt worden.

Ich denke das Format des Treffpunkts war einmalig innerhalb der offerta.
Franz Masino, Bürgermeister Waldbronn

„Ich denke, dieses Format war innerhalb der offerta einmalig“, so Franz Masino. Klaus Steigerwald, Vorsitzender der Karlsbader Selbständigen” ist zusammen mit der Wirtschaftsförderung der Gemeinde Karlsbad, unermüdlicher Motor für die Veranstaltung. „Im vergangenen Jahr feierten wir zehn Jahre erfolgreichen gemeinsamen offerta-Auftritt.“

Waldbronn und Karlsbad belegen 2.000 Quadratmeter Fläche

Die Entscheidung gegen einen „Treffpunkt Karlsbad-Waldbronn“ sei nachvollziehbar. „Unser Konzept lebt von der Publikumsdichte und dem personalintensiven Bühnenprogramm,das wäre 2020 kaum umsetzbar“, erläutert Steigerwald. Die Gesamtfläche des Messestandes beläuft sich auf rund 2.000 Quadratmeter. 900 Quadratmeter waren reine Ausstellungs- und Beratungsflächen der beteiligten Firmen. Die Gesamtkosten des Messeauftritts für die beiden Kommunen beliefen sich auf rund 50.000 Euro. Etwa 15.000 Euro davon kam über die Standgebühren der beteiligten Karlsbader und Waldbronner Firmen zusammen.

Letztlich müssten dies die verantwortlichen Bürgermeister entscheiden.
Bettina Reitze-Lotz, Geschäftsführerin Albtal-Plus

Bettina Reitze-Lotz von der Tourismusgemeinschaft Albtal Plus ist skeptisch, ob der Werbestand, der in den vergangenen Jahren unter dem Dach der beiden Kommunen mitlief, auf der offerta 2020 allein bestehen kann. Dennoch: Für die Unterausstellung wäre der Werbeauftritt dringend nötig. Haptische Materialien wie Flyer, Broschüren über Ferienwohnungen oder Prospekte Wanderwege/Fahrradtrials/Gastronomie im Albtal seien bei vielen Besuchern begehrt. „Wir brauchen die offerta, um viele Tagestouristen aus der Region, aber auch dem Raum Offenburg und dem Elsass ins Albtal zu bekommen. Aber letztlich müssten dies die verantwortlichen Bürgermeister entscheiden.”

Es besteht kein Grund schon jetzt auszusteigen.
Sebastian Schrempp, Oberbürgermeister Rheinstetten

Oberbürgermeister Sebastian Schrempp sieht noch keinen Grund für eine Absage des gemeinsamen Standes von Ettlingen und Rheinstetten auf der offerta: „Wenn das Konzept der Veranstalter unter Einhaltung der Verordnungen des Landes stimmt, sind wir dabei.” Der Gemeinschaftsstand mit Ettlingen habe aber einen völlig anderen Charakter und sei nicht vergleichbar mit dem Treffpunkt Karlsbad Waldbronn. So seien die Rheinstettener Firmen nicht an den Stand angedockt, sondern in den verschiedenen Hallen in der jeweiligen Branche untergebracht.

Baden-Württemberg ist im Ländervergleich am Restriktivsten

Schrempp erinnert auch daran, dass das Land Baden-Württemberg bislang beim Thema „Messe-Veranstaltungen” am restriktivsten von allen Bundesländern ist. Hier sieht Maren Mehlis, Pressesprecherin der Messe Karlsruhe, den Ansatz, doch noch eine gute offerta 2020 hinzubekommen: „Wir warten und warten auf eine neue Verordnung des Landes zu Messeveranstaltungen.” Es sei zugesagt, dass diese bis zu den Sommerferien komme. Es sei klar, dass die offerta 2020 unter geänderten Hygiene- und Abstandsbedingungen von 24. Oktober bis 1. November organisiert werde.

Messe Karlsruhe hat ein Corona-Konzept entwickelt

Dazu habe die Messe Karlsruhe schlüssige Abstands- und Hygienekonzepte entwickelt. Und die Zahl, der sich in den Messehallen befindlichen Menschen könne durch ein modernes Ticketsystem geregelt werden, dass Corona-Auflagen gut erfüllt werden. Die Wirtschaft brauche eine gute Messe wie das Angebot. Und zur Absage aus Karlsbad und Waldbronn? „Wir haben in der nächsten Woche einen Gesprächstermin mit den Bürgermeistern aus Waldbronn und Karlsbad.”







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