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Neue Arbeitsplätze

Iscar baut in Ettlingen moderne Produktionsstätte für rund 14 Millionen Euro

Kräftig investiert der Werkzeugbauer Iscar Germany in seinen Standort Ettlingen. In den Produktions- und Verwaltungskomplex sollen Mitarbeiter der Firma Outiltec aus dem elsässischen Soufflenheim einziehen.

20.05.2021 Spatenstich der Fa. ISCAR Ettlingen. v.l.n.r.: Jens Rapp (Trautmann), Kurt Brenner (Iscar), OB Arnold, Hans-Jürgen Büchner (Iscar) und Bernd Bistritz (Architekt)
Beim Spatenstich der Firma Iscar in Ettlingen-Ettlingenweier von links Jens Rapp (Bauunternehmen Trautmann), Kurt Brenner (Iscar-Prokurist), Oberbürgermeister Johannes Arnold, Iscar-Chef Hans-Jürgen Büchner und Architekt Bernd Bistritz. Foto: Rake Hora/BNN

Als Spatenstich mit Symbolkraft wurde der Auftakt für das Millionen-Bauprojekt des Präzisionswerkzeugbauers Iscar in Ettlingenweier bezeichnet, der zur IMC-Group mit Stammhaus in Israel gehört, einer der größten Werkzeughersteller der Welt. Am Standort in der Eisenstockstraße wird für 14 Millionen Euro ein neuer Gebäudekomplex für Produktion, technischen Service und Verwaltung auf mehr als 4.000 Quadratmetern entstehen.

Bisher arbeiten 210 Menschen bei der Iscar Germany GmbH in Ettlingen, insbesondere Dreh-, Bohr-, Fräs- und Feinbearbeitungswerkzeuge werden gefertigt. Rund 60 werden durch den Neubau dazukommen, so Iscar-Chef Hans-Jürgen Büchner. Im vierten Quartal 2022 soll der Bau stehen. Die Produktion wird mit 35 Schleifmaschinen bestückt – nochmals eine Investition von mehreren Millionen Euro.

Hintergrund des Projekts ist die Verlagerung der Firma Outiltec, die ebenfalls zur IMC-Gruppe gehört, aus dem elsässischen Soufflenheim. Die Belegschaft sei Anfang Mai über die Pläne informiert worden, alle Mitarbeiter hätten ein Übernahmeangebot erhalten, erklärt Hans-Jürgen Büchner.

Know-how wird in Ettlingen gebündelt

Die Fahrtzeit nach Ettlingen betrage etwa 40 Minuten, man werde auch einen Shuttle anbieten. Outiltec sei spezialisiert auf den Bereich Tieflochbohrer, eingesetzt etwa beim Motorenbau in der Automobilindustrie. Das Know-how wird somit künftig in Ettlingen angesiedelt sein, es ergäben sich zahlreiche Synergieeffekte.

Wenn man in Ettlingen in den Dreischichtbetrieb gehen wolle, dann brauche es nochmals etwa 30 neue Mitarbeiter, doch sei der Fachkräftemangel auch ein großes Problem in der Region Karlsruhe.

Für Iscar Deutschland ist das ein Meilenstein.
Hans-Jürgen Büchner, Iscar-Chef

„Für Iscar Deutschland ist das ein Meilenstein. Wir sichern den Standort“, betonte Geschäftsführer Büchner. Der sei durchaus wichtig für den Konzern, „mit Blick auf die anspruchsvolle deutsche Kundschaft“. Die ist insbesondere im Bereich der Automobilhersteller und Zulieferer zu suchen.

Der Rheinstettener Architekt Bernd Bistritz ist beim Bau mit im Boot und Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) erklärte, die Baugenehmigung sei praktisch durch, somit kann wie geplant kommende Woche mit Erdarbeiten begonnen werden. Arnold lobte das klare Bekenntnis zur Stadt.

Das Unternehmen zählt zu den Top-Ten der Steuerzahler in der Albstadt. Dachfotovoltaikanlagen gehören ebenso zum vollklimatisierten Neubau wie die anvisierte CO2-Neutralität. „Anwohner müssen auch mit keinerlei Umweltbelastungen rechnen“, so Iscar-Prokurist Kurt Brenner mit Blick auf das Mischgebiet aus Wohnen und Gewerbe.

Seit 1985 gibt es den Iscar-Standort Ettlingen. Im besten Jahr hat man laut Hans-Jürgen Büchner 150 Millionen Euro Umsatz nur in Deutschland gemacht. Im vierten Quartal 2020 habe das Geschäft im Automobilbereich schon wieder angezogen. „Es läuft sehr gut.“ Ist man in Deutschland erfolgreich, sei das ein Türöffner weltweit. Wenn kritische deutsche Kunden es abnehmen, sei ein Produkt wie weltweit zertifiziert anzusehen. „Deutschland ist ein Referenzland.“

Wir sind ein israelisches Unternehmen geblieben.
Hans-Jürgen Büchner, Geschäftsführer Iscar Germany

Wie viel Israel im Standort Ettlingen steckt? „Es fließt kein jüdisches Blut in unseren Adern, aber wir identifizieren uns hundertprozentig mit ihnen“, verdeutlicht Büchner, der schon seit 2000 Chef in Ettlingen ist. „Wir sind ein israelisches Unternehmen geblieben.“ Beim Produktmanagement sei man engstens verzahnt. Die IMC-Group habe mehr als 25 Standorte weltweit und Niederlassungen in mehr als 70 Ländern.

Solidarität mit Blick auf den aktuellen Nahost-Konflikt

Die aktuelle Eskalation zwischen Israelis und Palästinensern sei bedauerlich, nachdem es zuletzt 2013 große Auseinandersetzungen gegeben hatte. Die Israelis seien zwar einiges gewohnt, „aber die Wucht der Angriffe hat sie überrascht“. Der IMC-Stammsitz befindet sich im Norden des Landes, direkt an der libanesischen Grenze.

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