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Erst mittelfristig soll’s besser werden

Zu wenige Krippen- und Kindergartenplätze in Ettlingen

Eltern brauchen Geduld und gute Nerven: in Ettlingen fehlen auch zum neuen Kindergartenjahr Plätze für unter Dreijährige und über Dreijährige. Unklar, wann sich die Situation entspannt.

Kinder und Gebäude
Ein Erfolg: Der Waldkindergarten beim Naturfreundehaus in Ettlingen läuft gut. Kommt dort eine Erweiterung? Foto: Werner Bentz

Für Eltern ist das keine gute Botschaft: In Ettlingen fehlen Kindergartenplätze sowohl für Jungen und Mädchen über drei Jahre als auch für die Kleineren unter drei. Gemäß der derzeit vorliegenden Anmeldezahlen kann der Bedarf für unter Dreijährige 2022/23 nicht gedeckt werden – es gibt zehn Plätze zu wenig.

Bei den über Dreijährigen kann der Rechtsanspruch auf Betreuung ebenfalls nicht erfüllt werden. Hier sind fürs Jahr 2022/23 noch 25 Jungen und Mädchen unversorgt. Die Zahlen nannte jüngst Barbara Baron-Cipold, Leiterin des Ettlinger Bildungsamts, im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats.

Und sie ergänzte auch gleich, dass mit einem weiteren Zuzug von Kindern aus der Ukraine zu rechnen sei, und der sukzessive Wegfall von 25 Plätzen im Kindergarten Sternenzelt (Ettlingen-West) die Situation verschärfe.

Der „Sternenzelt“ hatte übergangsweise eine sechste Gruppe beherbergt und sie in einem eigentlich als Schlafraum vorgesehenen Zimmer eingerichtet. Da die Nachfrage nach Ganztagesplätzen aber ständig gestiegen ist, werden die Schlafplätze jetzt dafür benötigt.

Betriebskindergarten noch nicht komplett am Start

Neu am Start ist seit Anfang Juni der Betriebskindergarten bei Findeisen in der Bulacher Straße, kurz Filzli genannt. Er hat derzeit eine Kindergarten- und eine Krippengruppe, in zwei weitere dort vorgesehene Gruppen können personalbedingt erst ab September Kinder aufgenommen werden.

In Schöllbronn gibt es im katholischen St.-Elisabeth-Kindergarten 13 Plätze für Ü3 Kinder zu wenig, da dort eine Betriebserlaubnis fehlt. Die Stadt liegt hier mit einem Anwohner im Clinch.

Neu-und Umbauten dauern ein paar Jahre

In Schluttenbach, wo sich der einzige kommunale Kindergarten befindet, werden neue Ü3-Plätze erst mit der Erweiterung Mitte der 2020er Jahre geschaffen, im Gebiet „Kaserne Nord“ in der Kernstadt kommen voraussichtlich 2026/27 rund 60 Ü3-Plätze hinzu, der Neubau ist auf sechs Gruppen ausgelegt.

Im Gegenzug werden aber durch die Schließung von St. Josef Bruchhausen 25 Ü3-Plätze entfallen. Dort lohnt eine Gebäudesanierung nicht mehr, die Einrichtung soll Ende 2026 dicht gemacht werden. Damit sind dann auch 20 U3-Plätze weg.

Kurzfristig keine Abhilfe möglich

Zum neuen Kindergartenjahr stehen dem Bildungsamt zufolge insgesamt 1.285 Plätze für Kinder ab drei Jahren zur Verfügung und 225 Krippenplätze, dazu kommen noch 324 altersgemischte Plätze für den Nachwuchs ab zwei Jahren und 157 Tagespflegeplätze für Ein- bis Dreijährige. Alles in allem hat Ettlingen also 416 Plätze für Kinder unter drei Jahren.

Kurzfristig, so die Stadtverwaltung, lasse sich hier keine Abhilfe schaffen. Eine Option biete der Containerkindergarten im Horbach, der erweitert werden könne. Dort soll aber auch der Ettlinger Frauen- und Familientreff vorübergehend ein Quartier bekommen.

Kann Naturkindergarten erweitert werden?

Elisabeth Führinger (CDU) regte an, doch die Erweiterung des Naturkindergartens nahe dem Haus der Naturfreunde Ettlingen zu prüfen.

Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) nahm das auf. Er rechnete zugleich vor, dass die Stadt in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 24 neue Kindergartengruppen in unterschiedlicher Trägerschaft geschaffen habe, darunter 14 Krippengruppen.

Dazu seien auch noch sogenannte „TigeR-Häuser“ in verschiedenen Stadtteilen für die Betreuung durch den Tageselternverein realisiert worden. Die Botschaft sei: Der Mangel, „den wir derzeit verwalten“, lasse sich nicht von heute auf morgen beseitigen.

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