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Alte Dekoration macht Probleme

Ettlingen diskutiert zur Faschingszeit über die Weihnachtsbeleuchtung

Und sie streiten doch: Eigentlich lässt sich über Geschmack nicht streiten. Doch wenn es um die neue Weihnachtsbeleuchtung für Ettlingens Altstadt geht, dann gehen die Geschmäcker eben doch auseinander. Und im Gemeinderat fand man nicht zueinander. Einzig auf eines konnte man sich einigen.

So könnte sie aussehen: Muster für eine neue Weihnachtsbeleuchtung für Ettlingen.
So könnte sie aussehen: Muster für eine neue Weihnachtsbeleuchtung für Ettlingen. Foto: Bentz

Mit Einigkeit war’s nicht weit her, als die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Technik jüngst die Vorschläge zur künftigen Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt auf dem Tisch hatten.

Wohl beherzigten sie das lateinische Sprichwort, wonach sich über Geschmack nicht streiten lässt (de gustibus non est disputandum). Indes konnten sie sich auf keinen gemeinsamen Nenner verständigen.

Verwirrung über die Kosten

Das Ende vom Lied, nachdem auch die Zahlen der Verwaltung zu den Kosten für mehr Verwirrung als Klarheit gesorgt hatten: Das Stadtmarketing bessert bis zur Gemeinderatssitzung am 12. Februar nach, dann wird über die Art der Straßendekoration neu beraten und entschieden.

Wie berichtet, ist die Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen und Gassen im Zentrum inzwischen rund 30 Jahre alt und verursacht hohe Stromkosten, da noch stromfressende Glühbirnen am Start sind.

Probleme mit Leitungen und Verankerung

Zudem gibt es vielerorts Probleme mit Elektroleitungen und Verankerungen an den Hauswänden – auch hier besteht nach städtischer Auffassung Handlungsbedarf. Allein für die technischen Verbesserungen braucht man 156.000 Euro.

Während des Sternlesmarktes 2019 ließ die Verwaltung verschiedene Muster für den künftigen Weihnachtsschmuck hängen (etwa in der Badener-Tor-Straße), sodass sich die Mitglieder des Arbeitskreises Stadtmarketing, die Einzelhändler und interessierte Bürger ein Bild von den Alternativen machen konnten.

LED soll Geld sparen

Die neue Lösung, egal wie sie ausschaut, soll durch den Einsatz von LED auf jeden Fall Energieeinsparungen bringen.

Im technischen Ausschuss, wo ein Lichtplaner aus Karlsruhe die verschiedenen Varianten präsentierte – von herunterhängenden, weißen Lichterketten namens „Ice Lite“ über grüne Girlanden mit und ohne eingehängte Sterne – kristallisierte sich zunächst mal kein Favorit heraus.

Für eine Ice-Lite-freie Altstadt
Albrecht Ditzinger (CDU-Stadtrat)

Während Albrecht Ditzinger (CDU) für eine „Ice Lite“-freie-Zone in der historischen Altstadt warb, getreu der Devise, Ettlingen müsse nicht immer dem Zeitgeist entsprechen, meinte Christa Becker- Binder (Grüne), sie könne sich eine Kombination aus „Ice Lite“ und „Greenery“-Girlanden „gut vorstellen“.

Pragmatisch zeigten sich die Freien Wähler/Für Ettlingen: „Nehmen wir doch die preisgünstigste Variante, wenn wir es schon nicht allen recht machen können“, so Berthold Zähringer.

„Zu kühl und zu steril für unsere Stadt“, urteilte Kirstin Wandelt (SPD) über die Ice-Lite-Lösung. Sie hätte es außerdem „schön gefunden, wenn wir zum Thema Beleuchtung auch unsere Bürgerinnen und Bürger gefragt hätten“.

Über die Verschiebung der Entscheidung war man sich einig

Er werde sich in der Vorberatung enthalten, ließ Martin Keydel (FDP) wissen. Gleiches tat Michael Blos (AfD) kund mit dem Hinweis, er könne sich nicht entscheiden.

Da überdies Irritationen aufgrund unterschiedlicher Kostenberechnungen in der Verwaltungsvorlage und der des Lichtplaners auftraten, schlug OB Johannes Arnold vor, erst mal nur über die technische Instandsetzung abzustimmen.

Er kündigte an, bis zum nächsten Treffen des Gemeinderats rechnen zu lassen, was genau welche Straßenschmuck-Variante kostet. Das war konsensfähig.

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