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Umbenennung einstimmig beschlossen

Warum aus dem Neuen Markt in Ettlingen der Erwin-Vetter-Platz wird

Eine Stadt würdigt ihren Ehrenbürger und zwar ein weiteres Mal: Nach Erwin Vetter wird im Ettlinger Zentrum ein Platz (um)benannt. Warum die Wahl auf den Neuen Markt fiel.

Platz Neuer Markt
Neuer Name: Aus dem Neuen Markt in Ettlingen wird der Erwin-Vetter-Platz. Dazu gibt es eine Feier im Sommer. Foto: Heidi Schulte-Walter

Es gibt die Ludwig Albert- und die Augustin-Kast-Straße, den Rimmelspacher Platz, den Kurt-Müller-Graf-Platz.

Sie liegen alle im Ettlinger Zentrum und haben eines gemeinsam: Die Stadt würdigt mit ihnen Ehrenbürger. Im Sommer kommt eine weitere solche Adresse hinzu: Aus dem Neuen Markt wird dann der Erwin-Vetter-Platz.

Verdienste um die Altstadtsanierung

Mit der Umbenennung des prominenten Eingangs zur historischen Altstadt honoriert Ettlingen einmal mehr das Engagement Vetters, der sich in seiner Zeit als Rathauschef (1974–1987) viele Verdienste um „sein Ettlingen“ erworben hat.

Von der bis heute als vorbildlich geltenden Altstadtsanierung über die Landesgartenschau 1988 bis zur verkehrspolitisch weisen Entscheidung zur Verlegung der B3 und damit dem späteren Bau des Wattkopftunnels.

Vetter ist seit 1987 Ettlinger Ehrenbürger

Seit 1987 hat der heute 85 -jährige Christdemokrat die höchste kommunale Auszeichnung, die Ehrenbürgerschaft. Schon im Herbst 2021 – und damit einige Monate vor Vetters halbrundem Geburtstag – entschied sich der Gemeinderat dafür, „on top“ einen Platz nach ihm zu benennen.

Allerdings fällte er den Beschluss zunächst nur nichtöffentlich.

Besondere Beziehung zum Neuen Markt

Die Verwaltung schlug den Neuen Markt vor. Begründung: Er sei „im Besonderen mit dem Wirken von Dr. Erwin Vetter im Zuge der Altstadtsanierung verbunden“. Dort begann, als das damalige Kaufhaus Schneider (heute Drogeriemarkt Müller) neu errichtet wurde, auf Basis eines Entwurfs des Architekten Johannes Jakubeit die „stadträumliche Neuordnung“.

Als Pendant zum Marktplatz, wo das historische Rathaus steht, sei der Neue Markt Grundlage für die autofreie Ettlinger Fußgängerzone, so das Stadtplanungsamt. Obendrein habe Vetter eine besondere Beziehung zum Musikantenbrunnen auf dem Platz. Denn mit dem „Vater“ des Brunnens, dem Künstler Josef Magnus, verband ihn eine gute Freundschaft.

Erwin Vetter weiß bereits Bescheid. Er freut sich sehr.
Johannes Arnold, Oberbürgermeister

Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler), der die Neubenennung jetzt noch öffentlich von den Volksvertretern absegnen ließ („das ist ein reiner Verwaltungsakt“), erklärte, eigentlich sei geplant gewesen, Vetter zu seinem 85. im Januar eine Freude zu machen.

Die Feierlichkeit am Neuen Markt sei aber wegen der damals schweren Erkrankung von Rosemarie Vetter nicht möglich gewesen. Die Frau des Ehrenbürgers starb Mitte Februar. Nachgeholt werden soll das Fest am 14. Juli ab 18 Uhr. „Erwin Vetter weiß bereits Bescheid, er freut sich sehr“, so Arnold.

Gemeinderat einstimmig für Umbenennung

Der Gemeinderat trägt den Erwin-Vetter-Platz einstimmig mit, wobei die Fraktion Für Ettlingen/Freie Wähler den Schlossplatz bevorzugt hätte. Am Schloss befindet sich auch der Hugo-Rimmelspacher Platz, benannt nach Vetters sozialdemokratischem Vorgänger im Rathaus, sowie der Kurt-Müller-Graf-Platz, benannt nach dem ersten Intendanten der Schlossfestspiele.

Mit Müller-Graf zusammen setzte Vetter einst die Idee für den Theatersommer um, der seit Jahrzehnten Ettlingens wichtigstes Kulturevent ist.

Privatleute und Gewerbetreibende müssen sich ummelden

Von der Umbenennung des Neuen Marktes sind 37 Privatleute und einige Gewerbetreibende betroffen, die sich postalisch ummelden müssen. Die Verwaltung hält das für zumutbar.

Den Volksvertretern ist aber wichtig – und das machten sie öffentlich deutlich – dass der Aufwand vertretbar bleibt. Gegebenenfalls müsse die Stadt hier unterstützend tätig werden. Arnold kündigte an, dass es Gespräche mit den Betroffenen geben werde.

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