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Acht Millionen Euro teures Projekt

Halle Ettlingen-Schöllbronn: Warum noch Photovoltaik auf die Parkplätze kommt

Teuer ist sie geworden, die neue Schul- und Vereinssporthalle in Schöllbronn. Mehrfach musste der Kostenrahmen erhöht werden. Jetzt soll es noch ein Photovoltaikdach über den 65 Stellplätzen geben.

Halle
Teures Projekt: Die Halle Schöllbronn ist fertig. Es fehlen noch die Außenanlagen und der Parkplatz. Der soll gemäß Gemeinderatsbeschluss mit Photovoltaik überdacht werden. Foto: Werner Bentz

Die neue Halle im Ettlinger Höhenstadtteil Schöllbronn ist mit einiger Verzögerung fertig. Sowohl die Johann-Peter-Hebel-Schule als auch die örtlichen Vereine belegen sie inzwischen.

Mit einem Kostenaufwand von gut acht Millionen Euro ist sie das mit Abstand teuerste Ettlinger Hallenprojekt der vergangenen Jahre.

In dem Betrag nicht eingeschlossen ist die Außenanlage (1,1 Millionen Euro), die auch von der Schule und dem Kindergarten genutzt wird, und der Parkplatz mit knapp 600.000 Euro.

Stellplätze sollen mit Photovoltaik überdacht werden

Letztgenannter war jetzt nochmals abschließend Thema im Gemeinderat. Gemäß Baugenehmigung müssen 65 Stellplätze geschaffen werden, da die Halle für bis zu 500 Besucher zugelassen ist.

Das aktuelle Klimaschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg schreibt vor, dass seit dem 1. Januar 2022 neue Parkflächen mit mehr als 35 Stellenplätzen durch eine Photovoltaikanlage zu überdachen sind.

Wir können eine Nachrüstungspflicht nicht ausschließen.
Moritz Heidecker, Bürgermeister

Davon ist die Stadt Ettlingen als Bauherrin eigentlich nicht betroffen, weil ihr Bauantrag länger als Januar 2022 zurückliegt. Aber: „Wir können eine Nachrüstungspflicht nicht ausschließen“, so Bürgermeister Moritz Heidecker (parteilos) gegenüber den Stadträten.

Daher empfehle die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg, die Überdachung mit Photovoltaik gleich vorzusehen.

Die dezentral erzeugte Energie könne vor Ort dazu verwendet werden, E-Autos zu laden. Auch hätten die Stadtwerke Ettlingen schon Interesse signalisiert, mit der Energie ihr Blockheizkraftwerk zu speisen.

Zusätzliche Ausgabe in fünfstelliger Höhe

Um den Parkplatz für eine künftige Photovoltaikanlage vorzubereiten, sollen Fundamente bereits jetzt hergestellt und Leerrohre zum Stromanschluss im Boden verlegt werden. Dafür fallen zusätzlich 129.000 Euro an. 80.000 davon sind im Haushalt 2022 eingeplant, erforderlich wird eine überplanmäßige Ausgabe von 49.000 Euro.

Die eigentliche Parkplatzherstellung schlägt mit gut 432.000 Euro zu Buche. Der Auftrag dafür geht an eine Firma aus Hartheim. Gesondert vergeben wird noch die Entsorgung des Bodenaushubs, hier schätzt die Stadt die Kosten auf 35.000 Euro.

Im Gemeinderat war man sich grundsätzlich einig, die PV-Anlage gleich mitzudenken und mit der Realisierung nicht zu lange zu warten, denn: „Auch da sind Preissteigerungen zu erwarten“, so Helmut Obermann (CDU).

Stadt will Halle gut vermarkten

Zustimmend äußerte sich Reinhard Schrieber (Grüne), der sich eine PV-Lösung auch für andere städtische Parkplätze vorstellen könnte. Er kritisierte zugleich die insgesamt hohen Kosten und forderte eine „optimierte Nutzung und Vermarktung der Halle“.

Für FE/Freie Wähler rechnete Gerhard Ecker vor, dass es bessere Möglichkeiten gebe, mehr CO2 für weniger finanziellen Aufwand einzusparen. Er stimme aber zu. Gleiches taten Siegfried Masino (SPD), Martin Keydel (FDP) und Michael Blos (AfD). Die Grüne Beate Horstmann enthielt sich mit dem Satz: „Die Halle war mir von Anfang an zu groß.“ Sie sei auch viel zu teuer geworden.

Zahl der Events ist begrenzt

Bürgermeister Heidecker sagte unserer Redaktion im Nachgang, die Halle sei neben der Franz-Kühn-Halle in Bruchhausen und der Albgauhalle im Zentrum die dritte, in der dank Tribüne Sportveranstaltungen und größere Turniere stattfinden könnten.

Die Stadt sei daran interessiert, „dass die Halle von den Ettlingern vielfältig genutzt wird“. Grenzen setze die Baugenehmigung, die beispielsweise nur vier Musik- und Unterhaltungsveranstaltungen bis spät in die Nacht zulasse. Für Veranstaltungen von Schule, Vereinen oder Stadt bis 22 Uhr ist die Zahl höher.

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