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10.000 Schnelltests für Schulen und Kindergärten

Ettlingen und Rheinstetten gehen bei Corona-Tests in die Offensive

Die Stadtverwaltungen Rheinstetten und Ettlingen bilden verstärkt eigene Mitarbeiter für Corona-Testungen aus. Davon sollen in den nächsten Tagen Schulen und Kindertagesstätten profitieren.

Im Testzelt: Immer nur ein Auto fährt für einen Corona-Schnelltest in Bruchhausen vor, wo sich geschultes Fachpersonal um die Testwilligen kümmert.
Drive-in-Station: In Bruchhausen hat die Firma BechTec vor Weihnachten bereits Corona-Schnelltests im großen Stil durchgeführt. Dieses Wochenende testen die Mitarbeiter von BechTec Lehrer und Verwaltungsmitarbeiter in der Albgauhalle in Ettlingen. (Archivbild) Foto: Ulrich Krawutschke

Wie schon in den Zeiten des ersten Lockdowns wollen die Oberbürgermeister aus Ettlingen und aus Rheinstetten nicht länger auf das Land warten.

Sowohl Johannes Arnold (Freie Wähler) wie auch Sebastian Schrempp (CDU) wollen mit einer breit angelegten Strategie mit Corona-Schnelltests beginnen.

In der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend in Rheinstetten verdeutlichte Sebastian Schrempp wie er die Sache angeht.

Wir müssen mit unseren Tests zu Lehrern und Erziehern hingehen.
Sebastian Schrempp Oberbürgermeister Rheinstetten

Er will mit Testteams ab kommender Woche vor Schulen und Kindergärten ziehen und für Lehrer und Erzieher einen Corona-Schnelltest anbieten. Eigens geschultes städtisches Personal werde testen. „Wenn wir nicht dorthin gehen, sondern die Testungen allein Apotheken und Ärzten überlassen, wird das Ziel, möglichst breit Infektionsketten zu unterbinden, nicht erreicht“, sagt Schrempp.

Nicht wenige Erzieher und Lehrer seien zu bequem, einen Testtermin bei ihrem Hausarzt zu vereinbaren oder in die Apotheke zu gehen. Zudem bestehe die Gefahr, dass die Arztpraxen volllaufen und dadurch erst recht das Virus weitergetragen werde.

Rheinstetten und Ettlingen verfügen jeweils über 5.000 Tests

Am Donnerstag habe die Rheinstettener Feuerwehr 5.000 Corona-Tests aus der Notreserve des Landes Baden-Württemberg für den Start der Aktion in Rheinstetten abgeholt.

Das Testpersonal der Verwaltung werde dann in den nächsten Tagen eingehüllt in Schutzkleidung zu geeigneten Zeiten vor Schulen und Kindergärten Pavillons aufbauen, in denen die Tests vollzogen werden können.

In Ettlingen werden für alle Mitarbeiter der Verwaltung und die Lehrerschaft am kommenden Wochenende in der Albgauhalle durch die Schöllbronner Firma BechTec kostenlose Schnelltests angeboten, so Oberbürgermeister Johannes Arnold in einem Schreiben, das dem Gemeinderat am Mittwoch zuging. Pro Tag werde es möglich sein, Personen aus 20 Kitas, acht Horten und 13 Schulen zu testen.

Ettlingen streckt für die Tests das Geld vor

Die Kosten – pro Tag maximal 2.500 Euro – übernimmt zunächst die Stadt Ettlingen. Die Kostenerstattungspflicht liege beim Land. Die Rektoren und die Träger der Einrichtungen sind bereits informiert. Zugangsberechtigt für die Schnelltestung sind alle, die von ihrem Träger beziehungsweise Rektor ein Bestätigungsschreiben mitbringen.

Die Teilnehmer erhalten nach dem Test ein schriftliches Ergebnis mit genauen Handlungsanweisungen für den Fall, dass sie positiv getestet wurden.

Die wenigsten Apotheken können während des laufenden Betriebs testen.
Johannes Arnold Oberbürgermeister

Bund und Land verweisen aktuell lediglich auf die Testangebote in Apotheken und Arztpraxen. Von den zwölf Ettlinger Apotheken wisse man aber, so Johannes Arnold in seinem Coronatest-Strategiepapier, dass die wenigsten Tests im laufenden Betrieb anbieten können.

Die Ärzteschaft sei zwar besser vorbereitet, werde aber den „Ansturm“ bei zwei wöchentlichen Testmöglichkeiten von mehreren Hundert Personen nicht stemmen können. Es brauche also ergänzende Angebote.

Wie in Rheinstetten werden aus der eigenen Mitarbeiterschaft (Stadtverwaltung und Bäderbetriebe) heraus eigene Teams zu Schnelltestern ausgebildet. Nach einem Tag haben sich schon 21 Personen, die in der Regel eine medizinische Vorbildung haben, gemeldet. Diese würden von Notarzt Lutz Zöller geschult. Die „Ausbildung“ und die Arbeit als „Testteam“ ist Arbeitszeit. Die Kosten übernimmt zunächst die Stadt für die eigenen Mitarbeiter.

Gespräche mit der Firma BechTec

Parallel laufen weiter Gespräche mit der Firma BechTec, welche Rolle diese bei dauerhaften Tests übernehmen kann.

In der Albgauhalle soll ein Schnelltestzentrum eingerichtet werden, in dem zunächst die zwei Tests pro Woche für das nicht städtische Personal von Kitas, Horten und Schulen vorgenommen werden können.

Arnold hofft auf Ettlinger Ärzte und Apotheker, die sich dabei zusätzlich einbringen.Kommentar

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