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Feier im privaten Kreis

Ettlingens Ehrenbürger Erwin Vetter wird am Sonntag 85

Erwin Vetter, ein Ettlinger „Mann des Volkes“, feiert am Sonntag seinen 85. Geburtstag. Allerdings nur im privaten Kreis.

Mann in Stadt
Einer seiner Lieblingsorte: Erwin Vetter ergriff einst als Oberbürgermeister die Initiative zur Sanierung der Ettlinger Altstadt. Foto: Werner Bentz

Was kann man zum 85. Geburtstag von Erwin Vetter noch schreiben, was nicht schon zu früheren halbrunden und runden Geburtstagen über den Ehrenbürger der Stadt Ettlingen geschrieben worden wäre? Dass er der Motor der bis heute als vorbildlich geltenden Altstadtsanierung ist? Sicher, aber das weiß jeder.

Auch, dass er die Landesgartenschau 1988 nach Ettlingen holte, deren Spuren rund ums Schloss und im Horbachpark bei jedem Spaziergang erkennbar sind. Alles bekannt. Genauso wie seine Initialzündung für Ettlingens wichtigstes Kulturevent, die Schlossfestspiele, seine Anregung zur Gründung der Technologieregion Karlsruhe und erst in jüngerer Vergangenheit sein Coup, die Emil-Wachter-Stiftung in die Stadt zu holen und dem Kunstmaler so ein dauerhaftes Zuhause im Museum zu verschaffen.

Schreiben kann man, dass der vormalige Oberbürgermeister und spätere Landesminister in seiner Heimatstadt 2022 beliebt ist wie eh und je. „Den Vetter würden die Ettlinger heute noch zum Rathauschef wählen, wenn das ginge“, sagt so mancher, der das Wirken des Christdemokraten über Jahrzehnte verfolgt hat.

In der Tat: Kein Verein, keine kulturelle Institution – von der Wilhelmshöhe bis zur Musikschule –, in der Erwin Vetter nicht gern gesehener Gast ist. Nicht nur, wenn zu besonderen Anlässen ein persönliches Grußwort vom Ehrenbürger erbeten wird. Vetters Fähigkeit, aus dem Stegreif zu sprechen und den jeweils richtigen Ton zu treffen, ist das, was die Menschen an ihm mögen.

Vetter verzichtet auf Geburtstagsveranstaltungen der Stadt

Politische Weggefährten schätzen seinen analytischen Verstand, der jetzige Verwaltungschef Johannes Arnold (Freie Wähler) sagt über den Jubilar: „Ich kann viel von ihm lernen, ich höre auch gerne auf seinen Rat.“ Vetter sei ein „Mann des Volkes geblieben“, bescheiden im Auftreten, aber immer präsent.

Die Stadt wollte ihr prominentes Geburtstagskind eigentlich Ende Januar mit einer Matinee in der Stadthalle ehren, nahm davon aber in Absprache mit Vetter schon vor dem Jahreswechsel Abstand, weil die Corona-Zahlen anstiegen und die Veranstaltung praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden hätte. Das wäre nicht im Sinne eines so geselligen Menschen wie Erwin Vetter gewesen.

Eine am Freitag geplante städtische Überraschung beim Musikantenbrunnen auf dem Neuen Markt sagte er kurzfristig selbst ab. Denn seiner Frau Rosemarie geht es gesundheitlich sehr schlecht. „Ich freue mich, dass die Stadt an mich denkt, ich brauche meine Kraft aber derzeit ganz für meine Frau“, so Vetter zu unserer Redaktion. Er bitte um Verständnis für seinen aktuellen Rückzug ins Private.

Aber eines noch, so kurz vor dem 85. Geburtstag, zu dem er nur Kinder, Enkel und Urenkel erwartet: „Ich habe in den vergangenen Wochen unglaublich viel Solidarität in meinem Ettlingen erlebt. Die soziale Infrastruktur funktioniert hier, das macht mich sehr glücklich.“

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