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Gemeinderat muss Ja sagen

Ettlingenweier stimmt Plänen für Flüchtlingsunterkunft zu

Der Ortschaftsrat Ettlingenweier hat Plänen für den Neubau einer Flüchtlingsunterkunft einstimmig zugestimmt. Dort sollen vor allem Familien aus der Ukraine unterkommen. Jetzt muss noch der Gemeinderat Ettlingen zustimmen.

Bauplatz
Freifläche in der Seestraße: Dort soll eine Flüchtlingsunterkunft gebaut werden. Zustimmung dafür gab es nun vom Ortschaftsrat Ettlingenweier. Das letzte Wort hat der Gemeinderat. Foto: Klaus Müller

Grünes Licht für den Neubau einer Flüchtlingsunterkunft in ihrem Stadtteil haben die Ortschaftsräte von Ettlingenweier gegeben. Wenngleich es sich dabei nur um eine Empfehlung an den Gemeinderat handelt, ist die Zustimmung für das von der Stadt angestrebte Vorhaben durchaus als richtungsweisend anzusehen. Zumal die Abstimmung im Ortschaftsrat einstimmig ausfiel.

Bereits im Vorfeld der Entscheidung gab es eine Bürgerinformation. Nicht zuletzt deswegen dürfte sich die öffentliche Beteiligung an der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Grenzen gehalten haben. Stimmen aus dem Zuhörerbereich gegen das Bauvorhaben wurden nicht laut.

Flüchtlingsunterkunft soll auf leerem Grundstück in Ettlingenweier gebaut werden

Die Eckdaten des Projektes, einschließlich einiger Gesichtspunkte, die im Verlauf der Bürgerinformation Thema waren, stellte Ortsvorsteherin Beatrix März (CDU) vor. Der Neubau ist auf einem leerstehenden Grundstück der Stadt in der Seestraße, unmittelbar an ein Autohaus grenzend, geplant.

Circa 38 Menschen sollen in sieben Wohneinheiten untergebracht werden. „Die Stadt befindet sich derzeit noch in der Planphase“, erläuterte März. Wer dort einziehen soll, wollte ein Anwohner der Seestraße wissen. Vorgesehen seien Flüchtlingsfamilien, vor allem aus der Ukraine, gab die Ortsvorsteherin den Stand aus Sicht der Stadtverwaltung wider. Dafür würde schon die geplante Konzeption sprechen, die Zwei- und Vier-Zimmerwohnungen vorsehe.

Allerdings, sagte März und bezog sich hierbei auf Äußerungen von Bürgermeister Moritz Heidecker (CDU) bei der Bürgerinformation, könne die Stadt das mit der ausschließlichen Familienunterbringung nicht voll und ganz zusichern.

„Wir schauen schon, dass die Menschen, die dort untergebracht werden, ins Sozialgefüge der Umgebung passen“, ergänzte Sebastian Becker, stellvertretender Leiter des Ordnungs- und Sozialamtes. Falls es doch zu Problemen käme, habe die Stadt jederzeit die Möglichkeit, darauf zu reagieren.

Gemeinderat Ettlingen muss noch zustimmen

Laut derzeitigem Planungsstand soll es einen Neubau in serieller Holzbauweise geben. Die Planer versprechen sich davon eine schnellere Umsetzung des Projekts auf dem 1.300 Quadratmeter großen Grundstück mit einer Gesamtwohnfläche von 560 Quadratmeter.

Sofern der Gemeinderat abschließend dem Vorhaben zustimmt – am kommenden Mittwoch ist das Thema auf der Tagesordnung – müssen auch die außerplanmäßigen Haushaltsmittel beschlossen werden. Eine Million Euro wären das für 2023, zwei Millionen Euro für 2024.

Für den Bau von Flüchtlingsunterkünften gibt es Fördermittel vom Land – bis zu 900 Euro je Quadratmeter bei einer Bindefrist der Nutzung (eben Flüchtlingsunterkunft) von zehn Jahren. Den Großteil der Kosten muss freilich die Stadt stemmen.

Kosten von 5.200 Euro pro Quadratmeter

Beim angedachten Investitionsvolumen von drei Millionen Euro wären das pro Quadratmeter Baukosten in Höhe von über 5.200 Euro, rechnete Gerhard Ecker (FE/FW) vor. Im Gegensatz zu seinem Vorredner, Martin Waldenmaier (SPD), der sich eher gegen die Holzbauweise aussprach, hatte Ecker gegen diese Form der Bebauung nichts einzuwenden.

Jedenfalls sei die Holzbauweise besser als Containerlösungen, befand Margareta Barth (CDU). Als „alternativlos“ – „auch wir in Ettlingenweier haben unseren Teil zur Unterbringung von Flüchtlingen, egal woher, beizutragen“ – bezeichnete Stephan Lumpp (CDU) das Projekt.

Gemäß dem städtischen Verteilungsschlüssel müssten in Ettlingenweier 50 Flüchtlinge untergebracht sein. Aktuell, so Becker, seien es 14. Bis der Stadtteil in dieser Hinsicht sein Soll erfüllt hat, dürfte noch einiges an Zeit vergehen. Etwa Mitte März 2024 soll der Neubau bezugsfertig sein.

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