Skip to main content

Millionenprojekt

Ettlinger Gemeinderat setzt auf Energie durch Abfall-Vergärung

Schritt für Schritt will Ettlingens OB Johannes Arnold die Bioabfall-Vergärungsanlage realisieren. Der Gemeinderat zieht durch die Bank mit. Auf die Schnelle geht aber gar nichts.

Häckselplatz Grüngutsammelplatz
Erweiterung geplant: Angrenzend an den Grüngutsammelplatz mit Wertstoffhof der Stadtwerke Ettlingen soll die Biogasanlage gebaut werden. Foto: Rainer Obert

Eine Grundsatzentscheidung hat der Ettlinger Gemeinderat zum Bau einer Biogasanlage getroffen. Das Projekt soll konkretisiert, die Planungen vorangetrieben werden. Einstimmig beschloss das Gremium weitere Schritte, wobei Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) betonte: „Was jetzt auf dem Tisch liegt, ist nur eine grobe Machbarkeitsstudie.“

Der Gemeinderat zeigte sich mehr denn je überzeugt von der Idee, dass in Ettlingen Bio-Abfall und Grüngut zu Gas und Strom und somit regenerativer Energie umgewandelt werden. Die Vergärungsanlage soll – Stand jetzt – kommen.

„Wir hoffen, dass wir nicht zurückrudern müssen“, so Lorenzo Saladino (CDU). Voraussichtlich würde es ein 26-Millionen-Projekt, um dann im Jahr bis zu 50.000 Tonnen Biomüll aus Ettlingen und dem Landkreis vor Ort auf einem Areal angrenzend an den bisherigen Grüngutsammelplatz mit Wertstoffhof in Ettlingen-West zu verarbeiten.

Federführend haben die Stadtwerke Ettlingen als Tochter der Stadt das Projekt aktuell in Händen. Entsprechend lautete der Beschlussvorschlag vorm Gemeinderat, dass die weiteren Schritte den Stadtwerken vorgeschlagen werden.

Zudem wird diesen einstimmig empfohlen, entsprechend Geld für die notwendigen Wirtschaftspläne einzustellen. Weitere zum Projekt hinzustoßende Partner sollen an den bis dahin entstehenden Kosten beteiligt werden.

Jetzt gilt es, sich zu informieren.
Christa Becker-Binder, Grünen-Gemeinderätin

Im Gespräch ist etwa eine Kooperation mehrerer Stadtwerke zum Betrieb. Vorm Gemeinderatsausschuss hatte es im Wortlaut noch geheißen, dass die Stadtwerke beauftragt werden. Hier sei nun zur rechtlichen Klarstellung modifiziert worden.

Siegbert Masino (SPD) riet, die Trägerschaft konkret zu prüfen und auch private Investoren zu berücksichtigen. 2026 könnte nach dem Zeitplan bereits Biogas produziert werden. Gerhard Ecker (FW/FE) rechnet eher mit einem Beginn nicht vor 2030.

Diverse Gespräche sind in Ettlingen zu führen

„Jetzt gilt es, sich zu informieren“, empfahl Christa Becker-Binder (Grüne) auch mit Blick auf die geplante Fahrt zur bestehenden Bioabfallvergärungsanlage nach Neubulach im Kreis Calw. Plätze für interessierte Ettlinger sind laut OB Arnold noch frei.

Kontakttelefonnummer ist die (07243) 1018057. Vor Ort werde nicht nur die Anlage besichtigt, danach stünden Bürgermeisterin und Bürger zum Gespräch bereit.

Zudem werde die Stadt nun diverse Gespräche führen. Etwa dazu, woher die notwendigen Abfallmengen kommen können, ob eine Kooperation mit der Stadt Karlsruhe möglich ist.

Weitere Informationen werde man zur Wirtschaftlichkeit, Sicherheitsabständen oder auch möglicher finanzieller Beteiligung von Bürgern am Projekt beschaffen. Herausfordernd sei das Ganze, so Arnold. „Wir gehen Schritt für Schritt und machen uns an den Weggabelungen Gedanken.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang