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Kindergarten-Projekt

Ettlinger Kinder gehen auf Tuchfühlung mit Wüstenbussard

Einen besonderen Anblick bekamen Kindergartenkinder aus Ettlingen. Ihnen wurde ein Wüstenbussard vorgeführt, was für mächtig Eindruck bei den Fünf- und Sechsjährigen sorgte.

Ganz nah dran: Falkner Karl-Heinz Schorpp (rechts) zeigt den Kindern des Theresienkindergartens „Bubi“, seinen elfjährigen Wüstenbussart. Uwe Bratek (links) von den Ettlinger Jägern hatte den Kontakt zum Falkner vermittelt.
Ganz nah dran: Falkner Karl-Heinz Schorpp (rechts) zeigt den Kindern des Theresien-Kindergartens Bubi, seinen elfjährigen Wüstenbussard. Uwe Bratek (links) von den Ettlinger Jägern hatte den Kontakt zum Falkner vermittelt. Foto: Eva Läufer-Klingler

Es ist ein ungewöhnlicher Anblick, der sich am Donnerstagmorgen auf dem Spielplatz am Lindscharren bietet. Vorübergehende reiben sich verwundert die Augen ob der Szenerie. Da steht ein Mann und auf seiner Schulter thront ein Raubvogel. Ein wunderschönes Tier mit einem eindrucksvollen Schnabel und fast menschlichem Ausdruck in den braunen Augen.

Der Mann wartet geduldig, ebenso der Vogel. Und schon bald nahen jene, denen der ungewöhnliche Besuch gilt: die Kinder des Theresien-Kindergartens in der Friedrichstraße.

Ein echter Raubvogel zum Abschluss des Kindergarten-Projekts

Es war die Idee der Erzieherin Sibylle Klein gewesen, ihren Schützlingen einen echten Raubvogel als Abschluss eines Projektes vorzustellen, in dem ein Adler die Hauptrolle spielte.

Aber was ist das für ein Vogel, der gelassen auf der Schulter des Falkners Karl-Heinz Schorpp saß? Justus, eines der Kinder, wusste Bescheid: „Das ist ein Bussard.“ Und damit liegt Justus genau richtig. Bubi, wie der elf Jahre alte Raubvogel heißt, ist genauer gesagt ein Wüstenbussard, auch Harris’s Hawk genannt. Er lebt ursprünglich in Wüsten und Trockensteppen, ist aber seit Jahren in Bietigheim bei Karl-Heinz Schorpp zu Hause.

Mit den Jahren baut man eine enge Beziehung zu dem Vogel auf.
Karl-Heinz Schorpp, Falkner

Dort wohnt Bubi mit zwei anderen Raubvögeln und hat ein inniges Verhältnis zu Falkner Schorpp, der mit ihm sogar im Wald spazieren gehen kann, ohne dass der Vogel das Weite sucht. „Weiter als 200 Meter geht er nicht von mir weg. Mit den Jahren baut man eine enge Beziehung zu dem Vogel auf, vor allem eine Futterbeziehung“, sagt er schmunzelnd. Denn genau wie ein Hund oder eine Katze ist Bubi mit Leckerli zu erziehen.

Die fünf und sechs Jahre alten Kinder sind am Anfang noch schüchtern, getrauen sich nicht allzu nahe an den Vogel, der ab und zu seine Flügel ausbreitet. Das sorgt für Respekt angesichts der beeindruckenden Spannweite. Doch dann strecken sie nach und nach die Hände aus und streicheln das zarte Gefieder des Wüstenbussards.

Noah ist beeindruckt: „So habe ich mir einen Raubvogel vorgestellt.“ Danel, der bei seinem Opa einen ähnlich großen Vogel gesehen haben will, ist begeistert: „Ich finde ihn schön.“

Ettlinger Jäger stellte Kontakt zu Falkner her

Der Kontakt mit dem Falkner wurde durch den Vorsitzenden der Ettlinger Jäger, Uwe Bratek, hergestellt, der den Falkner von der Waldweihnacht kennt. Karl-Heinz Schorpp erklärt den Jungen und Mädchen, dass Wüstenbussarde in Gruppen von bis zu fünf Tieren jagen – ungewöhnlich für Raubvögel.

Apropos Jagen: Die Kinder staunen, als ihnen der Falkner einen Punkt ganz weit hinten auf dem Spielplatz zeigt. „Wenn dort im Gras jetzt eine Maus läuft, dann sieht Bubi das von hier aus. Er kann einen Kilometer weit die Beute ausmachen“, erklärt der Experte.

„Also, das kann ich nicht“, sagt eines der Kinder ehrfürchtig und man merkt, es ist als großes Kompliment für den Vogel gemeint.

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